Essen. Die Ruhrbahn in Essen wird an diesem Dienstag (16.4.) bestreikt, Busse bleiben im Depot. Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Erneut wird die Ruhrbahn in Essen an diesem Dienstag (16.4.) bestreikt. Das hatte die Gewerkschaft Verdi am Montag angekündigt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.
Was fährt und was fährt nicht?
Nur Busse fahren nicht. Die Straßen- und U-Bahnen fahren am Dienstag ganz normal in Essen. Das Mülheimer Stadtgebiet ist ohnehin nicht betroffen - außer, falls betroffene Linien, die in Essen starten, normalerweise auch über die Stadtgrenze nach Mülheim unterwegs sind. Diese Bus-Linien in Essen fallen am Dienstag aus:
- 140
- 143
- 145
- 146
- 154
- 155
- 160
- 161
- 166
- 170
- 172
- 183
- 185
- 186
- 196
Stillgelegt wird einer von vier Ruhrbahn-Betriebshöfen im Essener Stadtgebiet. Betroffen ist der Betriebshof an der Econova-Allee in Bergeborbeck. Deshalb fahren am Streik-Tag die Straßen- und U-Bahnen ganz normal. Denn am Betriebshof Bergeborbeck sind nur Busse stationiert.
Auch sechs Schulbus-Linien fahren am Dienstag nicht: Betroffen sind die Einsatzwagen („E“) mit der Nummer
- E25
- E26
- E27
- E38
- E39
- E83
Wie lange dauert der Streik?
Es heißt an solchen Tagen immer: Von Betriebsbeginn bis -ende. Das heißt in der Regel ab fünf Uhr morgens bis gegen Mitternacht. Auch die Nachtexpress-Linien ab 23 oder 24 Uhr sind betroffen.
Gibt es tagsüber Ersatz für ausfallende Linien wie an den letzten Streiktagen in Essen?
Nein. An den letzten Streiktagen hatte die Ruhrbahn einen Notfahrplan aufgebaut. Tagsüber fuhren Busse auf den Routen der Nachtexpress-Linien. Das wird es diesmal nicht geben.
Was ist mit den Abiturprüfungen?
Am Dienstag, 16. April, beginnen an Gymnasien und Gesamtschulen die Abitur-Klausuren. Sie werden wegen des Ruhrbahn-Streiks in Essen natürlich nicht verschoben. Für die Prüflinge bedeutet das aber zusätzlicher Stress. Die Klausuren beginnen landesweit um 9 Uhr.
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Wo wird noch gestreikt am Dienstag?
Bereits am Montag (15. April) wurden die Bogestra (Bochum) sowie Nahverkehrsunternehmen in Düsseldorf und Krefeld bestreikt. Am Dienstag ruht der Nahverkehr nicht nur in Essen, sondern auch in Geilenkirchen (Westverkehr), im Rhein-Erft-Kreis (REVG), in Mönchengladbach und Viersen (NEW mobil), in Gelsenkirchen (Bogestra), Lüdenscheid und Plettenberg (MVG) sowie Bielefeld (mobiel) und Gütersloh (Stadtbus Gütersloh).
Siebter Streik-Tag bei der Ruhrbahn in 2024
An welchen Tagen wurde in diesem Kalenderjahr bereits gestreikt bei der Ruhrbahn?
Die Ruhrbahn war zuletzt mit Warnstreik-Tagen stillgelegt worden in diesem Jahr am 2. Februar 2024, am 15. Februar, am 29. Februar und 1. März sowie am 5. und 6. März. Jedes Mal sind tausende Fahrgäste betroffen. Insgesamt zählte die Ruhrbahn im Jahr 2022 knapp 90.000 Fahrgäste.
Was ist am jetzigen Streik anders als an den Warnstreiks?
Die Streiktage gehören zu so genannten „Erzwingungsstreiks“, für die sich nach Angaben von Verdi 97 Prozent der befragten Mitglieder in NRW ausgesprochen hatten. Mit den Streikmaßnahmen solle der Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhalten werden. „Mit sogenannten Wirkungsstreiks wollen wir den wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhalten. Unsere nadelstichartigen Streikmaßnahmen gelten nicht den Fahrgästen, sondern den Unternehmen“, betonte Verhandlungsführer Heinz Rech. „Viele der Beschäftigten schieben angehäufte Überstunden vor sich her, die wegen des Personalmangels und Krankenständen von bis zu 20 Prozent nicht abgebaut werden können.“ Der Gewerkschaft gehe es deshalb um dringende Entlastung und eine Attraktivitätssteigerung, um auch mit Blick auf die Verkehrswende neues Personal für den öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen gewinnen zu können.
Was fordert Verdi konkret?
Die Forderungen im Einzelnen, hier stehen die Details:
- Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
- Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
- Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
- Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
- 100 Prozent Jahressonderzahlung
- Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
- Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe
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