Essen-Werden. Die Initiative „Gemeinsam für Stadtwandel Werden“ sammelt Stimmen gegen ein Parkhaus in der Altstadt. Das sind ihre Argumente.
Bei der öffentlichen Vorstellung des Bauvorhabens „Alte Post“ in Werden im Januar hagelte es bereits Kritik. Einen Monat später beim ersten Mobilitätsforum im Stadtteil wurden die Stimmen lauter: Viele Werdener Bürgerinnen und Bürger wollen kein Parkhaus direkt an der Brehminsel. Jetzt gibt es eine Online-Petition, die sich an die Stadt wendet, namentlich an Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Für eine Änderung des Parkhausstandortes an der Brehminsel, für ein attraktives Essen-Werden“ ist sie betitelt.
Anstieg von Individual- und Parksuchverkehr in Essen-Werden befürchtet
Die innerstädtische Aufwertung durch den Neubau an der Alten Post sieht die Initiative positiv. „Durch den Bau eines Parkhauses auf dem Lehrerparkplatz des Werdener Gymnasiums kommt es jedoch zu einem unzumutbaren Anstieg an Individual- und Parksuchverkehr im Innenstadtring. Das bedeutet ein hohes Risiko für die Gesundheit aller Anwohner“, heißt es in der Petition. Täglich kreuzten 1200 Schüler des Gymnasiums die Wege. Bereits heute seien die Straßen überlastet.
Noch gebe es keinen Feststellungsbeschluss, noch könnten Pläne geändert werden, sagt Tobias Gregor, der für die Klima-Initiative die Online-Petition erstellt hat. „Mit dem Investor hatten wir bislang gute Gespräche. Es liegt an der Stadt, die diesen Standort als für sie finanziell am günstigsten ansieht.“ Deshalb sei die Stadtverwaltung der Adressat der Online-Petition. „Sie wird aufgefordert, dem Investor einen alternativen Standort anzubieten, der außerhalb des Altstadtringes liegt.“
Eine Alternative für ein Parkhaus könnte der Kastellplatz sein
Barbara Vlijt, ebenfalls aktives Mitglied der Initiative, sieht dabei den bereits mehrfach ins Gespräch gebrachten Standort Kastellplatz als ideal an. „Auch für den Platz der Feintuchwerke ist eine Parkpalette schon mal im Gespräch gewesen.“ Außerdem schlägt die Klima-Initiative vor, den Park & Ride-Parkplatz am S-Bahnhof Werden mit einer weiteren Ebene zu erweitern. Ausflügler ebenso wie im Stadtteil tätige Arbeitnehmer würden auf diese Weise genug Stellplätze zur Verfügung haben. „Diese Standorte liegen fußläufig erreichbar zur Altstadt, würden aber keine Verkehrszunahme dort verursachen“, ergänzt Tobias Gregor.
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Denn das stärkste Argument der Initiative gegen den Standort an der Brehminsel ist: „Das Parkplatzangebot in der Altstadt wird erheblich zunehmen, das Parkhaus ist auch für Besucher der Brehminsel attraktiv und wird Parksuchverkehr auslösen. Die Altstadt ist bereits heute zu stark mit Autoverkehr belastet; es gibt viel zu wenig Raum für Gehwege, Radverkehr und Grün.“
Ferner werde das Grundstück des Lehrerparkplatzes künftig voraussichtlich für schulische Zwecke benötigt. Gregor: „Deshalb fordern wir, im Bebauungsplanentwurf auf den Teilbereich B völlig zu verzichten und dem Investor einen alternativen Standort direkt an der B 224 anzubieten.“
Hier kann man abstimmen
Die Dauer der Online-Petition, die am 15. März gestartet ist, ist auf acht Monate angelegt. Angepeilt sind 3500 Stimmen.
Bislang haben 446 Unterstützende (Stand 5. April, nachmittags) die Petition unterzeichnet.
Wer abstimmen oder sich mit Kommentaren beteiligen möchte: Dies ist der Link https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-eine-aenderung-des-parkhausstandortes-an-der-brehminsel-fuer-ein-attraktives-essen-werden
Fahrrad-Demo am 13. April startet hinter dem Gymnasium Essen-Werden
Barbara Vlijt befürchtet außerdem, dass „ein Parkhaus direkt an der Brehminsel den Ausblick verbauen würde“. Vielmehr solle die Stadt das von der Klima-Initiative vorgeschlagene „Hufeisen“ mit Heckstraße, Joseph-Breuer-Straße, Körholz- und Grafenstraße für eine Fahrradstraße weiter verfolgen. „Dann wäre mit diesem Parkhaus auf dem Lehrerparkplatz allerdings keine Verkehrsberuhigung im Ortskern möglich.“
Zu diesem Thema gibt es im Übrigen wieder eine Fahrrad-Demo: Am Samstag, 13. April, organisiert die Klima-Initiative diese in der Werdener Altstadt. Start ist um 11 Uhr hinter dem Gymnasium Werden, Joseph-Breuer-Straße 35-37.
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