Essen-Rüttenscheid/Frohnhausen/Werden. Bei „Kumpir Kumpels“ bekam man in drei Essener Filialen Backkartoffeln. Das ist vorbei: Die Läden in Frohnhausen und Werden haben geschlossen.
Der Imbiss „Kumpir Kumpels“ hat seine Filialen in Frohnhausen und Werden geschlossen. Das teilten die Betreiber Sami El Euch (35) und Adam Assidi (36) auf ihrer Instagram-Seite mit. Die Imbisse an der Bentheimer Straße 19 und an der Brückstraße 57 sind dicht. Die letzte verbleibende Filiale in Rüttenscheid (Friederikenstraße 38) soll dagegen geöffnet bleiben. Hier kann man weiterhin gefüllte Backkartoffeln mit verschiedenen Zutaten vor Ort essen, mitnehmen oder liefern lassen.
„Die Entscheidung erfolgt aufgrund der momentanen schwierigen wirtschaftlichen Lage (Inflation, Energie, Steuern etc.) gepaart mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt“, so die „Kumpir Kumpels“-Betreiber bei Instagram. „Uns ist bewusst, dass diese Nachricht für einige von euch überraschend kommen mag, und wir schätzen euer Verständnis und eure Unterstützung in dieser schwierigen Phase und freuen uns, euch weiterhin in Essen-Rüttenscheid zu sehen.“
„Kumpir Kumpels“ in Essen: Außer-Haus-Geschäft läuft besser als Betrieb vor Ort
Auf Anfrage erklärt Inhaber Sami El Euch noch einmal, dass verschiedene Faktoren zur Schließung geführt hätten. „Die Rohstoffpreise sind extrem gestiegen – also zum Beispiel die Preise für Öl, Zucker, Salz und Mehl“, sagt der Gastronom. Außerdem bezahle man das Personal über Mindestlohn. Weil der gestiegen ist, bewege man sich da aber inzwischen in ganz anderen Sphären als noch vor vier Jahren. Und auf die Kundinnen und Kunden wolle man die höheren Preise nicht abwälzen: „Es soll für sie ja weiterhin attraktiv sein, die lokale Gastronomie zu unterstützen.“
Der Außer-Haus-Verkauf lohne sich inzwischen viel mehr. Vor allem während der Corona-Pandemie hätten sich die Menschen verstärkt Liefer-Apps aufs Handy geladen. Vor Ort sei der Umsatz dagegen gesunken. „Und wenn der Außer-Haus-Verkauf sowieso besser läuft, beliefern wir die Leute lieber aus einer Zentrale statt von drei Filialen“, so El Euch. Besonders mit Blick auf die gestiegenen Energiekosten. Den gleichen Lieferradius wie zuvor können die „Kumpir Kumpels“ aber nun nicht mehr abdecken: In Werden kann man beispielsweise aktuell keine Backkartoffel bestellen.
Filiale in Rüttenscheid eröffnete 2018, Frohnhausen und Werden folgten
Was die Filiale in Rüttenscheid betrifft, so müsse man künftig schauen, wie man das Geschäft dort profitabel gestalten könne, erklärt El Euch. Eine Idee wäre, ein rein vegetarisches und veganes Sortiment anzubieten, weil die Preise für Fleisch extrem gestiegen seien. Hier steht aber noch nichts fest. Rund die Hälfte ihres Personals, 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mussten El Euch und Assidi entlassen. Die Schließungen seien ein nötiger Schritt gewesen, um die Zukunft ihres Ladens zu sichern, sagt El Euch: „Wir treten einen Schritt zurück und backen kleinere Brötchen.“
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2018 hatten El Euch und Assidi die erste Filiale von „Kumpir Kumpels“ in Rüttenscheid eröffnet. Die Kartoffeln dort werden in einem 300 Grad heißen Ofen gebacken. Anschließend werden sie der Länge nach aufgeschnitten, das Innere bis zur äußeren Schale zerstampft und dann mit Butter, Salz und Käse zu einem Püree zerstampft. Zuletzt kann man sich verschiedene Toppings aussuchen: zum Beispiel Rinderhack, Tortilla-Chips, Chilibohnen, Mais, Jalapeños und Tomaten.
Die Läden in Frohnhausen und Werden folgten 2022 und 2023. Die Filiale in Werden hat nun weniger als ein Jahr nach ihrer Eröffnung im März des vergangenen Jahres wieder geschlossen. Damals habe man die heutige Situation in der Gastronomie noch nicht absehen können, sagt El Euch.
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