Essen-Stadtwald. Komplett entkernt ist jetzt die Kirche von St. Theresia in Stadtwald. Vor dem Umbau zur Kita mussten die Wände fallen. Wie es dort weiter geht.

  • Am Kirchengebäude von St. Theresia in Essen-Stadtwald laufen die Abriss- und Umbauarbeiten.
  • Derzeit besteht das ehemalige Gotteshaus nur noch aus einem Gerüst von Betonstreben.
  • Nach Ostern soll sich das wieder ändern.

Viele Gläubige in Essen-Stadtwald werden in den vergangenen Tagen die Veränderungen am Kirchengebäude von St. Theresia mit Wehmut wahrgenommen haben: Von der ehemaligen katholischen Kirche, die vom Bistum als Gottesdienststätte aufgegeben wurde und zur Kindertagesstätte umgebaut wird, stehen jetzt nur noch der Turm und das „Gerippe“. Allerdings wird dieser Zustand nur vorübergehend sein.

Das jedenfalls verspricht Claus Bonsen, Vorsitzender des Gemeinderats. „Im Moment sieht das Ganze schon ziemlich traurig aus, aber die Abrissarbeiten werden voraussichtlich in der Osterwoche beendet sein. Nach Ostern geht es bergauf“, ist er überzeugt. Dann sollen die Rohbauarbeiten starten und das Mauerwerk wird wieder ergänzt, isoliert und mit neuen Klinkern versehen. Zunächst seien aber Arbeiten am Fundament und Boden zu erledigen. „In ein paar Wochen sind dann vermutlich die Wände an der Reihe“, so Bonsen.

Kirche in Essen-Stadtwald wird derzeit zur Kita umgebaut

Der Gemeinderatsvorsitzende hatte bereits im Februar angekündigt, dass der Verlauf der Arbeiten möglicherweise bei den Gemeindemitgliedern für Irritationen sorgen würde, da erst einmal deutlich mehr abgerissen werde, als ursprünglich geplant war. Um die Gemeindemitglieder in Sachen Kirchenumbau auf dem Laufenden zu halten, sei für Sonntag, 14. Mai, eine Gemeindeversammlung nach der Messe um 11.15 Uhr in St. Lambertus in Rellinghausen geplant.

Der eigentliche Abschied von dem zuletzt als Filialkirche genutzten Gotteshaus liegt für die Gläubigen in Stadtwald schon fast ein Jahr zurück. Die letzte Messe feierten sie dort an Pfingsten 2022. Dass „ihre“ Kirche aufgegeben und das Gebäude anderweitig genutzt werden soll, war schon 2017 im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses beschlossen worden, so dass die Gemeindemitglieder sich an den Gedanken gewöhnen konnten.

Damals waren die Verantwortlichen übereingekommen, den weithin sichtbaren und das Bild im Stadtteil prägenden Turm sowie das Kirchengebäude an der Leveringstraße/Goldfinkstraße grundsätzlich zu erhalten und es lediglich zu entkernen. Auch wenn es angesichts des aktuellen Standes der Abrissarbeiten nicht danach aussieht, hat dieser Beschluss weiter Bestand.

Eine Plane am Bauzaun zeigt, wie das ehemalige Kirchengebäude von St. Theresia nach dem Umbau zur Kita aussehen wird.
Eine Plane am Bauzaun zeigt, wie das ehemalige Kirchengebäude von St. Theresia nach dem Umbau zur Kita aussehen wird. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die Abriss- und Umbauarbeiten, die ursprünglich im Oktober 2022 starten sollten, hatten aufgrund der allgemeinen Umstände und angesichts massiv gestiegener Baukosten Anfang Februar mit Verspätung begonnen. Man habe ein neues Finanzierungskonzept aufstellen und die Arbeiten neu ausschreiben müssen, so Bonsen. Zudem hatte es in Bezug auf die Arbeiten eine Planänderung gegeben, um den Bau zu vereinfachen.

So war man zu dem Entschluss gekommen, nicht nur die beschädigten Klinker von den Wänden zu entfernen, sondern das gesamte Mauerwerk zwischen den Balken, was jetzt geschehen ist. Für die radikale Lösung habe man sich entschieden, weil sie technisch einfacher, schneller zu realisieren und damit auch preiswerter sei, als die defekten Fliesen vom Mauerwerk abzunehmen und zu ersetzen.

Für die Nutzung als Kita werden neue Fenster eingebaut

Da für die Kita zusätzliche Fenster erforderlich sind, können diese im neuen Mauerwerk direkt platziert werden. In das jetzt komplett entkernte Gerüst aus Betonpfeilern werden Zwischendecken eingezogen, um dann drei Stockwerke für Kita und Gemeinderäume nutzen zu können. Zusätzlich soll ein Anbau für eine neue Kapelle entstehen, in der zum Beispiel Schulmessen gefeiert werden können. Die Kapelle soll den Gläubigen auch für persönliche Gebete zur Verfügung stehen.

Die neue Kita mit fünf Gruppen soll – wenn alles nach Plan läuft und die entsprechenden Handwerker verfügbar sind – zum Start des Kindergartenjahres 2024/25 fertig sein. „Bis zum Herbst haben wir die Handwerker beauftragt, aber bis ins neue Jahr hinein kann man aufgrund der Unsicherheit bei der Preisentwicklung noch nicht seriös planen“, so Bonsen. In der neuen Einrichtung wird die bereits bestehende Kita St. Theresia mit ihren drei Gruppen aufgehen.