Essen-Stadtwald. Die Filialkirche St. Theresia in Essen-Stadtwald wird aufgegeben und soll fünf Kita-Gruppen beherbergen. Der Baubeginn soll 2022 erfolgen.

Dass die katholische Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses als Gottesdienstort aufgegeben wird, wissen die Gläubigen seit November 2017. In dem Kirchengebäude soll eine Kindertagesstätte entstehen. So weit ist der Prozess vorangekommen.

Wie in allen Pfarreien des Bistums Essen wurde 2016/2017 auch in der Pfarrei St. Lambertus, zu der St. Theresia gehört, der Pfarreientwicklungsprozess angestoßen. In der Pfarrei trägt er den Titel „Emmaus 2017“. Ziel dieses Prozesses war es, mit einer zeitlichen Perspektive bis zum Jahr 2030 die pastoralen Schwerpunkte zu definieren, die finanziellen Möglichkeiten auszuloten und entsprechende Maßnahmen festzulegen.

Kindertagesstätte von St. Theresia soll um zwei Gruppen erweitert werden

Mit dem Votum zu „Emmaus 2017“ wurde im Herbst 2017 beschlossen, die Filialkirche (also mit betreute Kirche) St. Theresia zu schließen und dort eine neue, größere Kindertagesstätte einzurichten, die die bisherige Kita St. Theresia ersetzen soll. In Ergänzung zur Kindertagesstätte sollen Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit der Pfadfinder sowie ein kleiner Gottesdienstraum entstehen.

Die weitergehenden Planungen im Nachgang zum Votum, das Bischof Franz-Josef Overbeck übermittelt wurde, hätten gezeigt, dass es möglich sei, die neue Kita und die weiteren Räume in das bisherige Kirchengebäude zu integrieren, heißt es auf der Homepage der Pfarrei. Das aktuelle Konzept sehe vor, das Kirchengebäude zu erhalten und in das Gebäude die Kindertagesstätte, Räume für Gruppen der Gemeinde – insbesondere für die Kinder- und Jugendarbeit des Pfadfinderstamms – sowie eine Kapelle zu integrieren.

Vier Kirchen der Pfarrei sollen erhalten bleiben

Die Pfarrei St. Lambertus besteht aus den vier Gemeinden St. Lambertus in Rellinghausen, St. Hubertus und Raphael in Bergerhausen, St. Andreas sowie St. Ludgerus und Martin in Rüttenscheid.

Laut Verwaltungsleiter Ferdinand Lütke-Daldrup sollen die Kirchen St. Andreas und St. Ludgerus in Rüttenscheid, St. Hubertus in Bergerhausen und St. Lambertus in Rellinghausen erhalten bleiben, die Filialkirche St. Theresia wird aufgegeben.

Dazu sollen in das Gebäude zwei Geschossdecken eingezogen werden. Die beiden unteren Etagen, das heißt das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, sollen die Kita mit fünf Gruppen beherbergen. Die oberste Etage, also das zweite Obergeschoss, stehe für Gemeinderäume zur Verfügung. In dem Kirchenflügel, in dem sich derzeit die Taufkapelle befindet, soll die Kapelle entstehen.

Das neue Betreuungsangebot soll die alte Kita an der Geitlingstraße ersetzen

Die neue Kita in der Kirche St. Theresia soll die bisherige Tagesstätte an der Geitlingstraße ersetzen. Am neuen Standort gebe es dann ein Raumkonzept, das aktuellen Anforderungen entspreche. Die Zahl der Gruppen soll von drei auf fünf wachsen, so dass das Betreuungsangebot wachse. Mit der Kapelle und den Gruppenräumen wolle die Gemeinde trotz der Schließung der Filialkirche weiterhin im Stadtteil präsent bleiben und könne die Kinder- und Jugendarbeit der Pfadfinder in Stadtwald fortführen.

Die Planungen für die neue Kita hat das Büro Eickelkamp und Rebbelmund Architekten übernommen, das für die Fachplanung des Umbaus zuständig ist. Im Vorfeld des Umbaus müssten Fragen der Statik und der Bauphysik geklärt werden. So sei es aufgrund der zukünftigen Nutzung notwendig, das Gebäude zu dämmen, heißt es auf der Homepage der Gemeinde. Daher werde anstelle der aktuellen Außensteine, die Witterungsschäden aufwiesen, eine äußere Dämmschicht aufgebracht.

Der Bauantrag ist laut Architekt im Februar eingereicht worden

Laut Architekt Ansgar Rebbelmund vom Architektenbüro Eickelkamp und Rebbelmund, das mit den Planungen für die Kita bis zum Bauantrag beauftragt wurde und mit einem Folgeauftrag rechnet, sei der Bauantrag im Februar 2021 bei der Stadt eingereicht worden „Ich rechne nicht damit, dass der Bescheid noch in diesem Jahr erfolgt“, sagt Ansgar Rebbelmund. Er gehe von weiterem Abstimmungsbedarf und einem Baubeginn in 2022 aus. Bis dahin sei die Kirche prinzipiell zugänglich. Parallel zu den baulichen Planungen mache man sich Gedanken über die Gestaltung der von der Gemeinde genutzten Räume sowie den Umgang mit dem Inventar der Kirche St. Theresia.