Essen-Stadtwald. Dass ihre Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald geschlossen wird, wissen die Katholiken schon länger. Jetzt erfuhren sie, wie es weiter geht.

  • Die Schließung von St. Theresia steht seit Ende 2017 fest.
  • Im Stadtteil fehlen Betreuungsplätze für Kinder.
  • Konkreter Zeitplan für die Umnutzung steht jetzt.

Die katholische Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald wird geschlossen, das wissen die Gemeindemitglieder schon länger. In dem Gebäude soll eine neue Kindertagesstätte mit fünf Gruppen entstehen. In einer Gemeindeversammlung haben die Gläubigen jetzt Details der Pläne erfahren.

St. Theresia ist Filialkirche von St. Lambertus in Rellinghausen und wird in diesem Jahr aufgegeben. Das Kirchengebäude an der Leveringstraße/Goldfinkstraße bleibt bis auf einige bauliche Veränderungen erhalten. Auch der Turm bleibt stehen, der eine Art Landmarke in Stadtwald ist. „Wir sind sehr froh, eine Lösung gefunden zu haben, bei der die Kirche zwar geschlossen wird, aber weiter im Stadtteil präsent bleibt“, sagt der Gemeinderatsvorsitzende Claus Bonsen, der den Gläubigen die konkreten Pläne in Vertretung des erkrankten Architekten Ansgar Rebbelmund vorstellte.

Die Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald wird fünf Kita-Gruppen beherbergen

„Die Fragen sind eher sachlich, die meisten Gemeindemitglieder haben sich mit der Schließung der Kirche im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses im Bistum Essen inzwischen abgefunden und sind froh, dass die Zeit der Ungewissheit jetzt vorbei ist“, beschreibt Claus Bonsen die Stimmung in der Gemeinde.

Die Gläubigen in der Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald bekamen die konkreten Pläne für das Gotteshaus erläutert. Im Juni wird dort die letzte Messe stattfinden.
Die Gläubigen in der Kirche St. Theresia in Essen-Stadtwald bekamen die konkreten Pläne für das Gotteshaus erläutert. Im Juni wird dort die letzte Messe stattfinden. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Er gehe davon aus, dass es für viele angenehmer sei, dass die Kirche nicht abgerissen, sondern für eine soziale Folgenutzung umgebaut werde. „Deshalb ist der Prozess bei uns auch weitgehend geräuschlos über die Bühne gegangen“, so Bonsen. Viele seien jetzt froh, dass die Ungewissheit ein Ende habe und die Eckdaten der Umnutzung feststünden. So wird die letzte Messe in St. Theresia am Pfingstsonntag, 5. Juni, gefeiert. Danach folgt eine Phase, in der das Inventar mitsamt der Orgel ausgeräumt beziehungsweise ausgebaut wird.

Entscheidung steht seit Ende 2017 fest

Die Schließung der Kirche St. Theresia in Stadtwald, Filialkirche von St. Lambertus in Rellinghausen, war im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses im Bistum Essen beschlossen worden.

Seit Herbst 2017 wissen die Gläubigen von den Plänen, die auch die neue Kita beinhalten.

Eine Arbeitsgruppe innerhalb des Gemeinderats beschäftigt sich derzeit mit dem Verbleib des Inventars. „Ziel ist zunächst eine Nutzung in anderen Kirchen der Pfarrei. Was dort nicht benötigt wird, wird zum Teil eingelagert“, so Bonsen. Man freue sich, wenn die Dinge aus der Kirche, zum Beispiel die Kronleuchter, irgendwo Verwendung fänden, könne sich aber nicht alles vollstellen.

Die Seitenflügel des Kirchengebäudes werden für die Kita-Nutzung erweitert, der Turm bleibt als Landmarke im Stadtteil erhalten.  
Die Seitenflügel des Kirchengebäudes werden für die Kita-Nutzung erweitert, der Turm bleibt als Landmarke im Stadtteil erhalten.   © Visualisierung: Eickelkamp + Rebbelmund Architekten

Die eigentlichen Bauarbeiten für die Kita sollen Mitte Oktober starten. Unter anderem werden die Seitenflügel erweitert, um mehr Platz für die Kita-Gruppen zu schaffen. Anstelle der witterungsbedingt teils beschädigten Außensteine werde das Gebäude von außen gedämmt und dann verklinkert. Die Bauzeit soll rund 18 Monate betragen, die Einrichtung, auch mit Plätzen für unter Dreijährige, soll zu Beginn des Kita-Jahres 2024/25 zur Verfügung stehen. Dann werden die drei Gruppen aus der bisherigen Kita an der Geitlingstraße in die neuen Räume umziehen. Was mit dem alten Kita-Gebäude passiert, steht noch nicht fest.

Die neue Kapelle soll für Schulmessen und persönliches Gebet zur Verfügung stehen

„Wir werden zwei Geschossdecken in den Kirchbau einziehen, so dass die Kita im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss einziehen kann. Im zweiten Obergeschoss wird es Räume für die Gemeinde, vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit geben. Dort können sich zum Bespiel die Pfadfinder treffen und ihre Zelte einlagern“, erklärt Claus Bonsen.

Auch eine kleine Kapelle wird den Gläubigen weiterhin für besondere Anlässe wie Schulmessen oder zum persönlichen Gebet zur Verfügung stehen. Sie entsteht in dem Kirchenflügel, in dem sich derzeit die Taufkapelle befindet, wird einen eigenen Zugang erhalten und somit von der Kita räumlich getrennt sein. Als Ersatz für die Kirche, zum Beispiel für Sonntagsgottesdienste, wird die Kapelle aber nicht dienen. „Diese soll komplett neu gestaltet und nicht mit Erinnerungsstücken aus der alten Kirche zugestellt werden“, so Bonsen.

Ganz bewusst werde keine lange Zeit zwischen der letzten Messe und dem Beginn des Umbaus liegen. „Wir wollten hier auf keinen Fall eine über Jahre leerstehende Kirchenruine“, sagt der Gemeinderatsvorsitzende.