Essen. Nach jahrelangem Kampf um eine freie Fläche in Essens City: Der Plan für einen Neubau der Frida-Levy-Gesamtschule konkreter. Was bekannt ist.

Fast drei Jahre nach dem Beschluss der Stadt Essen, die Frida-Levy-Gesamtschule in der Stadtmitte neu zu errichten, gibt es jetzt einen Entwurf fürs künftige Gebäude. Das Architekten-Rennen entschied ein Stuttgarter Büro für sich; die Entwürfe sind derzeit und noch bis Freitag, 3. Februar, im Foyer des Rathauses zu sehen.

Älteren Planungen zufolge soll mit dem Neubau im Jahr 2025 begonnen werden. Fest steht, dass die Frida-Levy-Gesamtschule (1300 Schülerinnen und Schüler, mehr als 130 Lehrende) einen Neubau bekommt, der auch das Areal der früheren Volkshochschule (VHS) an der Hollestraße nutzen wird. Die Stadt Essen hatte 14 Jahre lang erfolglos versucht, das freie Grundstück in zentraler Lage gewinnbringend an einen Investor zu veräußern. Die Frida-Levy-Gesamtschule hatte im Laufe der Jahre immer deutlicher ihren Wunsch artikuliert, das Gelände für sich nutzen zu können. Die Frida-Levy-Gesamtschule – das frühere Humboldt-Gymnasium – gehört zu den Schulgebäuden in Essen, die am stärksten baufällig sind. Das gilt für sämtliche Gebäude.

Alle Frida-Levy-Schüler sind künftig an einem einzigen Standort

Der Neubau wird für die Frida-Levy-Gesamtschule eine entscheidende Änderung bringen: Bislang arbeitet die Schule an zwei Standorten – dem Hauptstandort am Varnhorst-Kreisel (Nähe Gildehof-Center); die Unterstufe ist hingegen in einem kleineren Gebäude an der Hofterbergstraße untergebracht (Nähe Rathaus). Der Neubau soll die gesamte Schülerschaft vereinen; das Schulgebäude an der Hofterbergstraße könnte dann anderweitig genutzt werden, prognostiziert die Stadt Essen.

„Der künftige Schulneubau wird nach den Essener Schulbauleitlinien konzipiert und soll baulich den aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht werden“, kündigt die Stadt an. Stefan Bergmann, Leiter der Gesamtschule, „freut sich über den gelungenen Neubau“ und hofft, dass der Zeitplan (Baubeginn 2025) eingehalten werden kann.

Frida-Levy-Gesamtschule hatte lange für Neubau gekämpft

Für einen Neubau waren Schülerinnen und Schüler der Levy-Gesamtschule zwischenzeitlich sogar auf die Straße gegangen, hatten vor dem Rathaus demonstriert. Der frühere Schulleiter hatte im Jahr 2019 die baulichen Zustände seines Hauses in ungewohnter Deutlichkeit offen gemacht; nicht nur unsere Redaktion, sondern auch der WDR berichtete landesweit. Eine live ausgestrahlte Podiumsdiskussion zum Zustand der Schulen wurde aus der Aula der Frida-Levy-Schule gesendet; dort ist Schimmel nicht das einzige Problem. Die Frida-Levy-Schule taucht auch derzeit immer wieder bei grotesken Beispielen auf, die den Alltag an Essener Schulen zeigen – zum Beispiel wegen kaputter Fenster, defekter Toiletten oder offen liegender Rohre. Immer wieder, zuletzt durch das Instagram-Portal „Essendiese“, werden die eklatanten Mängel an Essener Schule breit diskutiert.

Vom Schulneubau erhofft sich die Stadt auch einen Impuls für die Hollestraße, die bald den Wegzug der Stadtbibliothek (geht an die Porschekanzel) verkraften muss; die gesamte Strecke vom Hauptbahnhof ostwärts Richtung Kreuzung Steeler Straße gilt als wenig vorzeigbar.

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