Essen-Steele. Der Saturn in Essen-Stelle schließt, über 20 Beschäftigte sind betroffen. Wann Schluss ist und welche Auswirkungen das auf den Stadtteil hat.

Der Saturn-Markt in Essen-Steele wird schließen. Voraussichtlich am 30. September ist für den Technik-Konzern Schluss im sogenannten Globus-Center. Das bestätigte nun eine Sprecherin des Unternehmens, nachdem nach einer internen Betriebsversammlung bereits Gerüchte über die Schließung kursierten.

„Trotz aller Bemühungen“ und „nach sorgfältiger Analyse“ sei man zu dem Entschluss gekommen, dass sich ein „wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr nachhaltig darstellen“ ließe, heißt es von Seiten des Unternehmens. Grund dafür sei auch, dass sich das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden durch die Corona-Pandemie „nachhaltig verändert“ habe.

Über 20 Beschäftigte von Schließung des Saturn-Marktes in Steele betroffen

Von der Schließung sind über 20 Beschäftigte betroffen, mit denen das Unternehmen derzeit noch Gespräche führe. Ziel sei es laut Unternehmenssprecherin, eine „faire und sozial verträgliche Lösung“ für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Daher würden diese vor allem dabei unterstützt werden, eine Anstellung in einem anderen Saturn-Markt zu finden.

„Die Arbeitnehmer sind alle schon sehr, sehr lange dort beschäftigt. Viele sind seit der Geschäftseröffnung 2001 dabei“, sagt Kay Lipka von Verdi. Er hoffe ebenfalls, dass Übernahmen in andere Märkte möglich sein werden.

Schluss nach 20 Jahren

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 150 Saturn-Märkte. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1961.

2001 eröffnete die Filiale der Elektrofachkette in Essen-Steele. Erst 2019 wurde bekannt gegeben, dass der Vertrag bis mindestens September 2020 verlängert wird. Nun ist nach rund 20 Jahren Schluss.

Bezirksbürgermeister von Steele: „Es macht mich traurig.“

Die Schließung sorgt auch im Stadtteil für Aufregung. Es sei „ein Hammer“, so Bezirksbürgermeister Frank Stienecker: „Für Steele ist es ein Schlag ins Kontor.“ Er sei sehr froh darüber gewesen, dass das Einkaufszentrum, in dem sich Saturn befindet und das im Volksmund Globus-Center genannt wird, „so belebt“ war. Dazu habe der Saturn-Markt als „Magnetpunkt“ und „Ankermieter“ erheblich beigetragen: „Es macht mich traurig.“

Auch Anwohnerinnen und Anwohner zeigen sich betroffen. In der Facebook-Gruppe des Stadtteils, in der die Nachricht bereits kurz nach der Mitgliederversammlung kursierte, drückten knapp 150 Menschen ihr Bedauern aus.

Anwohner zeigen sich pessimistisch, Essener Einzelhandelsverband bleibt optimistisch

„Es tut so weh, so etwas zu lesen“, schreibt ein Nutzer. Eine Frau kommentiert: „Das große Ladensterben geht weiter.“ Ein Essener meint, Saturn sei der „einzige Grund“ für ihn gewesen, nach Steele zu fahren. Eine weitere Nutzerin sorgt sich um die Attraktivität des Stadtteils. Eine Frau geht sogar noch weiter: „Na super, bald läuft in Steele nichts mehr.“

Essener Handel setzt auf Digitalisierung und ErlebniswertAuch Marc Heistermann, Hauptgeschäftsführer des Essener Einzelhandelsverbandes, bedauert die Schließung: „Saturn ist als großer Elektronikmarkt immer ein Magnet. Insofern ist die Schließung schon bedauerlich.“

Allerdings müsse man realistisch betrachtet sehen, dass immer mehr Elektronikartikel im Internet gekauft würden. Die Magnetwirkung sei „sicherlich nicht mehr so immens, wie sie es noch vor einiger Zeit war.“ Außerdem sei Steele ein „sehr lebendiger“ Stadtteil, die lokale Werbegemeinschaft ein sehr starker Akteur vor Ort, der mit vielen Aktionen und Aktivitäten dafür sorgen, dass Besucherinnen und Besucher in den Stadtteil kommen.