Essen. . Philharmonie Essen stellt Programm 2019/20 vor. Beethoven, Bruckner und Barock sind Schwerpunkte. Intendant Hein Mulders vermeldet Besucherplus.
Beethoven, Bruckner und Barock: Drei große Bs kennzeichnen das Programm der Essener Philharmonie in der kommenden Spielzeit. Allein dem Titanen der Klassik, der 2020 seinen 250. Geburtstag feiert, sind 22 Konzerte gewidmet. Aber Intendant Hein Mulders setzt in seiner siebten Spielzeit nicht nur auf Bekanntes und Bewährtes. Vielmehr habe man mit der Erfahrung der vergangenen Jahre manche Abo-Reihe ein bisschen verändert und neu justiert. Das Ergebnis in Zahlen kann sich sehen lassen. Kamen am Anfang seiner Intendanz 2013/14 knapp 73.000 Besucher ins Konzerthaus, konnte die Zahl inzwischen auf 85.000 Gäste gesteigert werden. Mit dem „Riesensprung“ einher gehe auch eine sukzessive Verjüngung des Publikums. Gerade bei den sogenannten „Blockbuster“-Konzerten würden immer mehr „Ersthörer“ begrüßt.
Beethoven-Jahr prägt das Programm
Werke wie Beethovens 9. Sinfonie will schließlich jeder einmal hören. Und in der kommenden Saison hat man sogar zweimal dazu Gelegenheit: Beim Neujahrskonzert der Essener Philharmoniker und beim Auftritt des WDR Sinfonieorchesters (9.11.2019). Weitere Beethoven-Highlights sind eine halbszenische Aufführung seiner einzigen Oper Fidelio (29. 2. 2020) mit Nina Stemme oder das Violinkonzert, an dem sich mit Frank Peter Zimmermann (12. Sinfoniekonzert am 25./26. Juni 2020) und Daniel Hope am 8.12. 2019 gleich zwei Weltstars messen. Das Tripelkonzert ist am 14. März in Elite-Besetzung mit Anne-Sophie Mutter (Violine), Khatia Buniatishvili (Klavier) und dem London Philharmonic Orchestra in Essen zu hören, Essens Philharmoniker lassen das Stück bereits am 9./10. Januar 2020 mit dem Van Baerle Trio hören.
Top-Stars am Dirigentenpult
Anton Bruckners Sinfonien wird in der neuen Saison eine eigene Reihe gewidmet. Und diese bringt die internationale Pult-Prominenz in Fülle nach Essen. Herbert Blomstedt dirigiert mit 90 Jahren das Gustav Mahler Jugendorchester. Andris Nelsons, Philippe Herreweghe und Mariss Jansons führen die Riege der prominenten Namen fort. Riccardo Chailly, Esa-Pekka Salonen, Yannick Nézet-Séguin oder der als Pult-Popstar gehypte Teodor Currentzis sorgen mit nicht weniger prominenten Orchestern für weitere sinfonische Highlights. Und als „Geheimtipp“ von Rang präsentiert sich Ivor Bolton als „Artist in Residence“ und bringt eine Reihe der von ihm geführten Spitzenorchester mit – das Sinfonieorchester Basel, das Mozarteumorchester Salzburg, das Teatro Real Madrid
Reihe versammelt „große Stimmen“
Auf die großen Orchester folgen die großen Stimmen: Ein Glanzlicht dürfte der Auftritt von Cecilia Bartoli (27. 11. ) mit einem Überraschungsprogramm werden. Mit Jessica Pratt und Xabier Anduaga adeln zwei Rossini-Interpreten erster Güte die Gala der kommenden TuP-Festtage (27. 2.- 8. 3. 2020). Und Bayreuth-Tenor Torsten Kerl kehrt in dem von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnenden Festival „Now!“ (23. 10 bis -3. 11. 2019) mit Schönbergs „Gurrelieder“ in seine Ruhrgebiet-Heimat zurück.
Erstmals bekommt mit Helmut Deutsch auch ein Liedbegleiter eine eigene Abo-Reihe. Der Pianist, dessen Kunst schon Auftritte von Hermann Prey bis Jonas Kaufmann geadelt hat, gestaltet die vier Liederabende der Saison. Das Künstlerporträt ist der international gerühmten Geigerin Isabelle Faust gewidmet, die unter anderem alle Violinsonaten Beethovens an einem Wochenende vorstellen wird (30.11./1.12. 2019).
Jazz-Reihe mit Branford Marsalis
Ausdauer macht sich auch bei der Künstler-Verpflichtung bezahlt. Der viel umworbene Branford Marsalis gibt Essen am 4.4. 2020 erstmals die Ehre. Ergänzt wird die illustre Jazz-Reihe von Stars wie Dianne Reeves oder dem Brad Mehldau Trio. Für ein Wiederhören mit den Manhattan Transfer gibt es am 12. 1. 2020 im Zusammenspiel mit dem WDR Funkhausorchester.
Für die jüngere Zuhörerschaft hat die Philharmonie erfolgreich die „Wild Card“ gezückt. Im Zusammenspiel mit Cosmo, der interkulturellen WDR-Welle, wird das Konzerthaus zum Club. Mehr als eine Crossover-Projektist auch die „Weltmusik“-Reihe, in der sich Profi-Musiker aus dem Nahen Osten im Konzertsaal vorstellen. Die Begegnung mündet im Mai 2020 in das Weltmusik-Festival „Sounds of East to West“. Nach neun Jahren wird der Philharmonie im Februar 2020 außerdem wieder zum Ballsaal. Das Event mit „Strahlkraft für das Haus und die Region“ soll nicht nur Walzerfreunde anlocken.
Domorganist bei Deutschlands erstem Orgelwettstreit
Das gab es in einem deutschen Konzerthaus noch nie: Im ersten Essener „Organ Battle“ werden sich László Fassang, Erfinder dieses Formats, und der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing am 10.10.2019 in der Kunst des freien Orgelspiels messen. Der Improvisationswettstreit ist nur eine Besonderheit der Orgel-Reihe in der Philharmonie.
Orgelkustos Wolfgang Kläsener bittet am 13.6.2020 außerdem zur exklusiven Orgelwanderung, die ausgewählte Instrumente in Kreuzeskirche, Marktkirche und Dom vorstellt. Zu einem hochkarätigen Zusammentreffen mit Blockflöte (Dorothee Oberlinger) und Countertenor (Dmitry Sinkovsky) kommt es dann am 3. Mai 2020.
>>MEISTERWERKE IM SONNTAGSABONNEMENT
- Das Abo-Angebot der Essener Philharmonie ist reichhaltig – es reicht von „Großen Chorwerken“ über die „Kammermusik“ bis zum „Piano Recital“. Arbeitnehmerfreundlich ist das „Sonntagsabonnement Meisterwerke“, das Künstler wie Schlagwerker Martin Grubinger oder die famosen Jussen-Brüder im Angebot hat.
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Der Abo-Verkauf startet ab sofort. Auch Platztausch oder Abonnementwechsel sind bis zum 10. Mai exklusiv möglich. Der offizielle Ticketvorverkauf für die Saison 2019/20 startet dann am 11. Mai an den Theaterkassen, schriftlich, telefonisch
( 8122-200) oder online unter www.philharmonie-essen.de