Essen. . Bislang stammte der Weihnachtsbaum immer aus einem privaten Garten – dieses Jahr will die EMG etwas Neues präsentieren: vermutlich eine Lichtinstallation?
Während sich Dortmund und Herne schon im Oktober um den größten Weihnachtsbaum streiten, wird es in Essen keine Riesen-Tanne mehr auf dem Willy-Brandt-Platz geben. Zumindest keine echte. Seit 18 Jahren hatten Essener Bürger die meist Jahrzehnte alten Bäume aus ihren privaten Gärten gespendet. Mit dieser Praxis soll nun Schluss sein: „Wir haben uns etwas Neues einfallen lassen. Etwas, das zu Essen passt“, kündigt Dieter Groppe an, der bei der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) für die Innenstadt verantwortlich ist.
Light-Festival, Lichter-Wochen und Weihnachtsmarkt
- Der Startschuss fällt am 26. Oktober mit dem Start des Essen-Light-Festivals. Bis zum 4. November können Besucher der Innenstadt Lichtinstallationen und Videoprojektionen bestaunen.
- Am 4. November beginnen die Essener Lichtwochen, die seit 1950 die Vorweihnachtszeit einläuten. Die Lichtbilder bleiben bis 6. Januar hängen.
- Wenig später öffnen die rund 250 Stände des Weihnachtsmarkts: Vom 16. November bis 23. Dezember läuft der Budenzauber.
Der komplette Willy-Brandt-Platz solle als Eingangstor zum Weihnachtsmarkt umgestaltet werden. Details möchte die EMG erst bei einer Pressekonferenz Anfang November bekannt geben.
Hässlichster Weihnachtsbaum sorgte für Schlagzeilen
Schon jetzt sickerte aber durch, dass der natürliche Weihnachtsbaum in seiner bisherigen Form Geschichte ist. Das lässt Raum für Spekulationen: Da der Essener Weihnachtsmarkt vor allem für seine Lichtinstallationen bekannt ist, wird das Bild vom leuchtenden Christbaum am Willy-Brandt-Platz wohl neu definiert werden.
Im vergangenen Jahr hatte eine durch den Transport zerrupfte Tanne für Schlagzeilen und den wenig werbeträchtigen Titel des „ hässlichsten Weihnachtsbaums Deutschlands“ gesorgt. Insgesamt sei die Logistik rund um den Weihnachtsbaum immer schwieriger geworden, erklärt Groppe: „Der Transport der drei bis fünf Tonnen schweren Bäume quer durch die Stadt wurde zuletzt immer komplizierter und aufwendiger. Dann ist uns noch der Gartenbaubetrieb abgesprungen, mit dem wir jahrelang zusammengearbeitet haben.“ Kein anderes Essener Unternehmen hätte die Aufgabe noch übernehmen wollen – was wohl auch dem Gespött über die stellenweise kahle Essener Weihnachtstanne 2017 geschuldet war. „ Wir hätten uns also ohnehin etwas Neues einfallen lassen müssen“, sagt Groppe.
Neue Leitungen sind bereits verlegt
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Wie weitreichend die Veränderungen auf dem Willy-Brandt-Platz sein werden, war schon in den vergangenen Wochen zu erahnen: So wurde der Platz zwischen Handelshof und Kaufhof an vielen Stellen aufgerissen, um dort neue Wasser- und Stromleitungen zu verlegen. Die Logistik für das neue Konzept steht also. Die Neuerungen greifen dabei nur auf dem Willy-Brandt-Platz. Alle anderen Bereiche des Weihnachtsmarkts blieben unangetastet, beschwichtigt Dieter Groppe all jene Traditionalisten, für die Veränderungen und Besinnlichkeit nicht zusammengehen.
Der Essener Weihnachtsmarkt geht in diesem Jahr in seine 46. Auflage. Dass die EMG auch bei der erfolgreichen Traditionsveranstaltung keinen Halt vor Veränderungen macht, zeigt, wie ernst es dem erst 2017 berufenen neuen Geschäftsführer Richard Röhrhoff mit dem Imagewandel speziell für die Innenstadt ist. Schlagzeilen dürften dem Essener Weihnachtsbaum in jedem Fall auch in diesem Jahr sicher sein.
- Rückblick 2017: