Rückblick auf das Jahr 2016: Petra Hinz hat ihre Biografie gefälscht. Die Lebenslüge der Bundestagsabgeordneten sorgt bundesweit für Empörung.

19. Juli: Eine Jahrzehnte alte Lebenslüge fliegt auf und sorgt für Furore: Petra Hinz, die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Frohnhausen, ist keine Juristin, wie sie immer behauptet hat. Sie hat auch nie das Abitur gemacht. Wichtige Teile ihres Lebenslaufs sind frei erfunden.

Das erklärt ein Rechtsanwalt der Politikerin nach Anfragen von Essener Medien. Schon zuvor hatte Petra Hinz angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl im September 2017 nicht mehr kandidieren zu wollen.

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Vor der Lebenslauflüge war die Essener Sozialdemokratin bereits mit massiven Mobbing-Vorwürfen konfrontiert worden. Ehemalige Mitarbeiter hatten sich massiv über ihr Führungsverhalten beklagt und ihr Unmenschlichkeit vorgeworfen: „Bei leisester Kritik rastete sie aus.“

Staatsanwaltschaft zum Fall Petra Hinz: Fälschungen keine Straftat

Die Offenlegung von Hinz’ gefälschter Biografie macht deutschlandweit Schlagzeilen. Auch Essens neuer SPD-Chef, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty, kommt zwischenzeitlich in Bedrängnis. Hat wirklich niemand aus ihrem Umfeld von den Lebenslauf-Lügen gewusst? Viele glauben das nicht.

Das Bekanntwerden des Doppel-Lebens löst bei Bürgern jedenfalls flächendeckende Empörung aus, die lange nicht abebben will. Erst 15 Tage nach ihrem Bekenntnis meldet sich Petra Hinz per E-Mail bei ihren Parteigenossen zu Wort – mit dem Hinweis, von allen Parteiämtern zurückzutreten. Die Aufgabe ihres Bundestagsmandats kündigt sie für Ende August an.

Die Staatsanwaltschaft leitet kein Ermittlungsverfahren gegen Petra Hinz ein. Die Fälschungen in ihrem Lebenslauf seien keine Straftat.