Duisburg-Rheinhausen. An der Ecke Moerser Straße/Kreuzacker kommen die Lkw der Verkehrsinsel immer wieder zu nah. Sie sollte schon vor Jahren weiter ausgebaut werden.
Gerade neu gemacht und schon wieder ramponiert: Das ist die Verkehrsinsel an der Ecke Moerser Straße/Kreuzacker in Rheinhausen. Wer darauf aufmerksam macht, ist einer, der sich auskennt: Hans Duwensee. Er wohnt seit Jahrzehnten an der Bergheimer Straße und hat die ganze Verkehrsentwicklung aufmerksam verfolgt. Der ehemaliger Lehrer ist gehbehindert und achtet auch aus diesem Grunde besonders auf die vielen Problemecken, die an Straßen und Bürgersteigen Menschen zu schaffen machen.
• Für weitere Nachrichten aus Duisburg können Sie hier unseren Newsletter abonnieren
„Nach einem Unfall vor knapp dreißig Jahren, bei dem ein 13-jähriges Mädchen auf dem Schulweg tödlich verunglückte, hat man die Kreuzung Moerser Straße/Bergheimer Straße neu gestaltet. Es kamen eine Ampel und eine Gehwegpflasterung dorthin. Denn vorher stand man auf unbefestigtem Untergrund“, erklärt der 70-Jährige.
Mit der Neugestaltung sei auch auf Höhe der Einmündung des Kreuzackers in die Moerser Straße, der L 237, eine provisorische Verkehrsinsel installiert worden. „Auch diese Einmündung sollte ein Jahr später mit einer Ampel versehen und voll ausgebaut werden. Die Belege der Bezirksvertretung liegen mir vor“, sagt Hans Duwensee.
Der Schwerlastverkehr nimmt in Rheinhausen immer mehr zu
Aber es sei bei dem Provisorium geblieben. Das Problem an der Ecke: Der Lkw-Verkehr hat enorm zugenommen und die Lastwagen werden immer größer gebaut. Und genau das ist der Knackpunkt. Wenn die Lastwagen vom Kreuzacker nach links auf die Moerser Straße abbiegen, müssen sie einen großen Radius nehmen, um an der Verkehrsinsel vorbeizukommen. Das schaffen aber viele nicht und rumpeln über die Insel. „Die ist erst im Januar ganz neu gemacht worden und schon wieder deutlich beschädigt.“
Auch interessant
Auf eine Anfrage unserer Zeitung nimmt Straßen NRW Stellung. Da es sich um die Landesstraße 237 handelt, fällt die Verkehrsinsel in ihren Aufgabenbereich. „Die alte und schlecht zu erkennende Querungshilfe wurde vor kurzem durch eine neue, baugleiche Querungshilfe ersetzt. Diese ist nicht nur optisch besser erkennbar, sondern auch 50 Zentimeter breiter als die vorherige. Es handelt sich hierbei um eine Ausbesserung im Bestand und nicht um eine Neuplanung, da an dieser Stelle kein Unfallschwerpunkt vorliegt.“
Bisher sei durch den dunkelgrauen Farbton kein deutlicher Unterschied zum Asphalt zu erkennen gewesen. Durch die weiße Farbe der neuen Querungshilfe hebe sich diese von der Fahrbahn ab, so dass eine deutliche Erkennbarkeit vorhanden sei. Zudem seien vor der Erneuerung auch die sogenannten Schleppkurven geprüft worden.
Auch interessant
„Das ist die Fahrkurve der Lkw beim Abbiegen“, erklärt Straßen NRW. Diese fachlichen Überprüfungen hätten ergeben, dass ein gefahrloses Abbiegen an dieser Stelle möglich sei. „Die aktuellen Beschädigungen der erneuerten Querungshilfe sind auf ein unachtsames Fahrverhalten eines einzelnen Lkw, möglicherweise eines Tiefladers, also eines besonders großen und langen Lkw, zurückzuführen. Individualverschulden kann nie ganz ausgeschlossen werden.“
Ein Ortstermin in Rheinhausen beweist: Lkw fahren extrem nah vorbei
Hans Duwensee aber zeigt bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung, dass es offensichtlich kein Problem eines einzelnen Lkw war. Denn, wenn man auf der Querungshilfe steht, fahren die Lkw, die vom Kreuzacker nach links in die Moerser Straße einbiegen, häufig extrem nah an der Verkehrsinsel vorbei.
Auch interessant
Straßen NRW erklärt weiter: „Die Stelle wird regelmäßig, zuletzt Anfang dieser Woche, durch die Straßenmeisterei kontrolliert und auch in Zukunft regelmäßig überprüft. Die Radien/Maße der Querungshilfe entsprechen den aktuellen Vorgaben, daher sehen wir hier zurzeit keinen Handlungsbedarf für eine Veränderung der Situation.“ Zu der Frage einer weiteren Verbesserung an dieser Einmündung lasse sich feststellen, dass Straßen NRW nicht im Alleingang tätig werden könne.
Die Stadt Duisburg weiß nichts von einer Ampelanlage, die man hier aufstellen könnte
„Prinzipiell sind wir hier natürlich gesprächsbereit, sollte seitens der Kommune eine Handlungserfordernis gesehen werden. Bislang liegt uns zur L 237 Moerser Straße/Kreuzacker allerdings auch keine Eingabe der Stadt Duisburg vor.“ Zum Beispiel zur Prüfung der Einrichtung einer Ampelanlage. „In diesem Fall müssen aber natürlich auch entsprechende Nachweise erbracht werden, dass die Verkehrssicherheit an dieser Stelle nicht mehr gegeben ist und eine Verbesserung der Situation aus verkehrsrechtlicher Sicht erforderlich ist.“
Der Stadt Duisburg ist von der Absicht, dort eine Ampelanlage zu installieren, nichts bekannt. „Wir haben die letzten fünf Jahre überprüft, da findet sich nichts“, sagt Malte Werning vom Presseamt der Stadt. Die Moerser Straße sowie die Mittelinsel zwischen Kreuzacker und Bergheimer Straße liege außerdem im Zuständigkeitsbereich von Straßen NRW. Zwei Anträge habe die Stadt daher an den Landesbetrieb weitergeleitet. „Sie zielen darauf ab, die provisorische Verkehrsinsel zur Überquerung der Moerser Straße durch eine größere, stationäre Verkehrsinsel mit beleuchteten Hinweisschildern zu ersetzen.“
>>> Hans Duwensee: ein politisch aktiver Rheinhauser Bürger <<<
Hans Duwensee ist ein ehemaliger Lehrer, der politisch sehr aktiv ist. Er lehrte am Willy-Brandt-Berufskolleg in Rheinhausen von 1984 bis 2017, engagierte sich als Umweltbeauftragter seit 1984 und als Schwerbehindertenvertreter seit 2008. Er ist Mitbegründer der Interessengemeinschaft „Sicherer Schulweg“, Mitglied der AG Handicap und in der Arbeitsgemeinschaft Bauen im Beirat der Stadt Duisburg.
Er suche bewusst nicht die Konfrontation, betont Hans Duwensee. Er wolle aber viele Sachen in Duisburg verbessern. „Das ist der Grund, warum ich mit vielen Behörden in Kontakt stehe und Vorschläge mache, um das Leben vor allem für Behinderte einfacher zu machen.“