Duisburg-Homberg. Die Evangelische Kirchengemeinde Homberg-Hochheide hat ihren Glockenturm fertiggestellt. Das wird mit einem Turmfest am 4. September gefeiert.
Es waren vielleicht die schönsten Momente für Pfarrer Matthias Immer in diesem Sommer, wenn er von seinem Kirchmeister Karl-Heinz Kunz eine Whatsapp-Sprachnachricht mit dem Läuten des neuen Glockenturmes an seinen Urlaubsort zugeschickt bekam. „Da wusste ich, dass ein langer Prozess erfolgreich abgeschlossen wurde – und unser neues Gemeindezentrum mit dem Bau des Glockenturmes jetzt vollwertig ist“, sagt der 49-jährige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Homberg-Hochheide.
Am 4. September ab 15 Uhr wird in Homberg gefeiert
Am 4. September ab 15 Uhr will die Gemeinde die Komplettierung des Gemeindezentrums an der Wilhelmstraße 55 in Alt-Homberg mit einem Turmfest feiern.
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„Bis hierhin war es ein langer Weg“, sagt Immer. 2015 beschloss das Presbyterium unter Einbeziehung der Gemeinde, sich von den bestehenden Gottesdienststätten Rheinkirche, Lutherhaus und Dietrich-Bonhoeffer-Haus aus Kostengründen zu trennen. Stattdessen kam es zur Entscheidung, an der Stätte des ehemaligen Lutherhauses auf der Wilhelmstraße ein modernes und funktionales Gemeindezentrum neu zu errichten.
Dieses wurde auch 2018 fertiggestellt nach Plänen des Architekten René Koblank vom Bochumer Dreibund-Architekturbüro. Problem nur: Es fehlte ein Glockenturm. „Den hatte der Architekt allerdings fest ins Ensemble eingeplant und das Fundament dafür war 2018 schon gelegt“, verrät Kirchmeister Karl-Heinz Kunz. Im Herbst 2020, noch vor dem zweiten Corona-Lockdown, startete die Bauphase des Turmes. „Wir wollten schon zu Weihnachten das Läuten der Glocken hören“, so der 70-jährige Kirchmeister.
Material für den Turmbau war während des Corona-Lockdowns schwer zu bekommen
Doch an allen Enden fehlte es an Material. Holz für den Dachstuhl war kaum zu bekommen am Markt. Beton war Mangelware im Lockdown. Vor zwei Wochen ist der Rohbau jetzt fertiggestellt geworden, grau-weißer Klinker ziert die Front des Turmes, der eine Höhe von 12,5 Meter bei einer Grundfläche von etwa acht Quadratmetern aufweist. In den Dachstuhl kann man auf einer etwa zehn Meter langen Alu-Leiter klettern. 250.000 Euro habe der Bau des Turmes gekostet.
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An Lederbändern befestigt hängen zwei Glocken im hölzernen Dachstuhl. Diese sind in der Gemeinde nicht unbekannt: Denn die größere der beiden läutete ursprünglich in der Rheinkirche, bevor sie fast 40 Jahre lang im Dietrich-Bonhoeffer-Haus im Großen Saal auf einem Holzgestell aufbewahrt wurde.
Sie wurde 1894 in Witten gegossen und hat ein Gewicht von 314 Kilogramm bei einem Durchmesser von fast 82 Zentimetern, ihr Schlagton ist in ‘b’. Die kleinere Glocke ist in ‘f’ gestimmt, wiegt 130 Kilogramm, misst im Querschnitt 60 Zentimeter und stammt aus dem Jahr 1575.
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„Sie ist viel unterwegs gewesen und läutete schon an allen Stätten der Gemeinde, zum ersten Mal ab 1642 in der Rheinkirche, später in der Hochheider Kirche und schließlich dann ab 1958 im Dietrich-Bonhoeffer-Haus“, sagt Matthias Immer. Die Klöppel beider Glocken sind erneuert worden, da die alten einen zu harten Anschlag hatten. Sie sind im Dachstuhl von einer Sachverständigen abgenommen und klanglich aufeinander abgestimmt worden.
Und Langschläfer aufgepasst: Morgens in der Frühe läuten sie gar nicht, allerdings jeden Tag um zwölf und 18 Uhr sowie zu allen Gottesdiensten der evangelischen Kirchengemeinde Homberg-Hochheide. Derzeit finden die letzten Pflasterungsarbeiten statt, um den Glockenturm einzuebnen. „Bis Mitte nächster Woche sind wir dann fertig“, hofft Matthias Immer.
>>> Ein Fest für den neuen Kirchenturm <<<
Am Samstag, 4. September, haben die Gemeindemitglieder die Gelegenheit, sich vom guten Klang des neuen Geläuts zu überzeugen.
Um 15 Uhr beginnt das Turmfest an der Wilhelmstraße. Beim Hygienekonzept gelten die aktuellen 3G-Regeln (geimpft, genesen, getestet).