Duisburg-Rheinhausen. . Die Vorbereitungen für das Metal-Festival „Rage against Racism“ in Duisburg-Rheinhausen laufen. Doch ob das Festival, das erstmals an Fronleichnam vor zehn Jahren startete, auch 2013 über die Bühne gehen darf, ist offen. Noch fehlen Genehmigungen der Stadt.
Drei Monate hatten die Fans der härteren Klänge darauf gewartet, dass die Bühne des Friemersheimer Jugendzentrums „Die Mühle“ wieder bebt. Und die Metal-Saison an der Clarenbachstraße eröffnete mit einem Knall: mit einem Benefizkonzert zugunsten des überregional beliebten Festivals „Rage against Racism“. Fünf Bands aus der Region, Beatdown Monkeys (Duisburg), Pit of Doom (Oberhausen), Crossplane (Essen), Hasteblood und als Headliner Crikey (beide Krefeld) traten jetzt gagenfrei auf, um Geld in die Kasse zu spülen. Diese Unterstützung für das kostenlose Open-Air-Festival am Fronleichnam-Wochenende ist auch bitter nötig, denn die Organisatoren, der Verein „Inne Mühle“, bekamen jetzt Post von der Stadt.
„Die Vorbereitungen für das ,Rage against Racism‘ laufen auf Hochtouren“, sagt die 2. Vorsitzende Alexandra Hollyhomes. „Das Bauordnungsamt hat uns jetzt aufgefordert, ein Brandschutzkonzept einzureichen.“ Nachdem das Metal-Spektakel durch die veränderte Gesetzeslage im Sommer 2011 erstmals nicht genehmigt wurde, musste der Verein es zähneknirschend absagen. Daraufhin ließ er das Veranstaltungsgelände rund um die Mühle kostenintensiv umbauen und ein Brandschutzkonzept erstellen. „Ein neues Konzept würde rund 4000 Euro kosten“, sagt Hollyhomes, das könne „Inne Mühle“ nicht bis Juni stemmen. Aber die Hoffnung besteht, dass das bereits genehmigte Konzept wiederverwendet werden kann, da sich baulich nichts im Vergleich zum letzten Jahr verändert habe.
Wichtiges Zeichen gegen Rassismus
Dass alles getan werden müsse, um das „Rage“ wieder stattfinden zu lassen, da waren sich alle 90 Besucher des Benefizkonzerts einig. „Es ist wichtig, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen“, sagt Jessica Bruckschen, die seit dem Debüt vor zehn Jahren dabei ist und mithilft. „Die Stimmung ist toll, familiär und freundlich. Das ist absolut unterstützenswert.“ Auch Metalfan Christine Hausmann aus Rheinhausen ist das „Statement gegen Rechtsradikalismus“ wichtig. „Dass es dazu noch gute Musik gibt und dass so ein geiles Festival direkt um die Ecke stattfindet, ist super. Es ist eine feste Größe in der Stadt, die wir erhalten müssen.“
Auch für etliche Ruhrpottbands ist die beliebte Metalparty mit freiem Eintritt unverzichtbar. „Wir unterstützen das ,Rage‘, weil dort auch kleine, lokale Bands auf einer ziemlich großen Bühne vor einem großen Publikum zocken dürfen“, sagt Katharina Guthoff, Bassistin von „Pit of Doom“. „Das ist für viele eine echte Chance.“
Daher war es für das Death-Metal-Trio aus Oberhausen sowie für die anderen Bands keine Frage, in die „Mühle“ zu kommen für den guten Zweck auf Gage zu verzichten. Natürlich haben sie sich auch ordentlich ins Zeug gelegt. So wirbelte Guthoff lächelnd auf der Bühne ihre lange blonde Mähne umher, während sie in die Saiten ihrer Bassgitarre griff, und auch die Zuhörer feierten ausgelassen einen tollen Metalabend, an dem alle fünf Bands ihren Anteil hatten – natürlich mit Headbangen und Pogo, wie es sich gehört.
Die Punkband „Beatdown Monkeys“ aus Duisburg wusste zudem ihren Heimvorteil zu nutzen, ihre Fans sangen ihre Lieder mit. Beim Coversong „For My Family“ (Agnostic Front) grölten dann aber alle Metaller den Text, in dem New York durch Duisburg ersetzt war, inbrünstig mit. Zwar reichen die Einnahmen längst nicht aus, um das Festival zu finanzieren, aber noch sind die Organisatoren vorsichtig optimistisch.