Metal-Festival "Rage Against Racism" in Duisburg fällt aus
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Duisburg-Friemersheim. . Das Open-Air-Festival „Rage Against Racism“ am Jugendzentrum Mühle in Friemersheim fällt aus. Die Veranstalter sehen verschärfte Bedingungen für Veranstaltungen seit der Loveparade-Katasrophe mit als Grund. Stimmt nicht ganz, sagt die Stadt.
Das „Rage Against Racism“ Open Air Festival am Jugendzentrum Mühle in Friemersheim, geplant für den 25. Juni, fällt aus. Grund sind Zweifel des Duisburger Bauordnungsamtes, ob die erwarteten rund 2000 Besucher im Falle einer Panik ausreichende Fluchtwege fänden. Das Festival wäre das neunte seiner Art gewesen. Organisiert vom Förderverein „Inne Mühle e.V.“ und komplett von ehrenamtlichen Helfern gestemmt, hatte die Veranstaltung regelmäßig überregional bekannte Bands aus den Bereichen Hardrock und Heavy Metal nach Rheinhausen gebracht.
Begehung im April
Dieses Jahr nicht: Im April fand eine Ortsbegehung durch das Bauordnungsamt statt. „Im Zusammenhang mit der Katastrophe während der Loveparade im vergangenen Jahr“, so die Veranstalter, „sind die Bedingungen zur Durchführung einer öffentlichen Veranstaltung verständlicherweise verschärft worden.“ Stimmt nicht ganz, sagt die Stadt: „Für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern muss ein Bauantrag gestellt werden, Und der lag nicht vor“, so Sprecherin Anja Huntgeburth. „Das war schon immer so und hat nichts mit den verschärften Landesgesetzen nach der Loveparade zu tun.“ Zwar hätten die Veranstalter ihre Anträge tatsächlich schon im Herbst 2010 eingereicht. „Allerdings beim Ordnungsamt, das für solche baurechtlichen Fragen nicht zuständig ist.“ Daher sei der Antrag an die Bau-Behörde weitergeleitet worden.
So oder so: Neben Brandschutz- und Sicherheitskonzepten hätte das Mühlen-Gelände umfangreiche Umbaumaßnahmen benötigt, inklusive entsprechender Baugenehmigungen, um die Großveranstaltung durchführen zu können: Die zwei geforderten Fluchtwege sind zwar vorhanden und ausreichend breit, münden aber beide in die Clarenbachstraße, die ihrerseits zum Nadelöhr werden könnte, zumal sie auch als Rettungsweg dient. Eine provisorische Fluchttreppe in Richtung Windmühlenstraße hätte das Dilemma beseitigt, aber 3500 Euro gekostet.
Fans beim Devilside
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Neuer Anlauf 2012
In den vier Wochen seit der Begehung hatten die Veranstalter noch versucht, das Festival zu retten. Die Verlegung auf ein andere Gelände - im Gespräch war der Johann-Asch-Platz - scheiterte aber an der dort fehlenden Infrastruktur: Keine Bühne und keine abschließbaren Räume.
Im Jubiläumsjahr 2012 will der Verein trotz des Rückschlages wieder ein Festival stemmen. Das steht und fällt allerdings damit, ob die Treppe für den von der Stadt geforderten zweiten Fluchtweg bis dahin - etwa durch Sponsoren - aufgetrieben wird.
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