Duisburg. Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft in Duisburg ins Rollen gebracht. Bleibt zu hoffen, dass sie anhält. Ein Kommentar.

Duisburg ist echt…solidarisch! Putins Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft auch in der Stadt an Rhein und Ruhr ins Rollen gebracht. Die Schockstarre nach den furchtbaren Ereignissen mitten in Europa und den bis heute nicht enden wollenden Nachrichten über Tote und Verletzte war nur von sehr kurzer Dauer. Das Engagement von Politik und Verwaltung, von Vereinen und Privatpersonen, von Schulen und Unternehmen ist mehr als beeindruckend.

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Zahlreiche Friedens- und Sammelaktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen waren in den vergangenen Tagen zu erleben, Größen wie der Duisburger Hafen kündigen das Ende der Zusammenarbeit mit dem Putin unterstützenden Belarus an. Dieser Krieg geht uns nah. Vermutlich auch, weil die wenigsten ihn für möglich hielten.

Ukraine-Krisenstab in Duisburg: Eine gute Entscheidung!

Klar ist: Die Menschen aus der Ukraine brauchen nun unsere Hilfe. Und zwar schnell. Die Stadt Duisburg hat gut daran getan, einen eigenen Krisenstab als Reaktion auf die zu erwartenden Flüchtlinge einzurichten. Die extrem schnelle Bereitstellung und Herrichtung der Sporthallen in Huckingen und der Glückauf-Halle in Homberg, die als „Welcome Center“ für die Geflüchteten dienen, ist absolut lobenswert. Ziel muss es nun sein, den Ankommenden schnell und unbürokratisch das Leben in Duisburg so einfach wie möglich zu gestalten.

Nach dem Angriff auf die Ukraine gab es in Duisburg zahlreiche Friedensaktionen und Demonstrationen, wie hier eine Aktion der Heinrich-Heine-Gesamtschule und des Krupp-Gymnasiums in Rheinhausen.
Nach dem Angriff auf die Ukraine gab es in Duisburg zahlreiche Friedensaktionen und Demonstrationen, wie hier eine Aktion der Heinrich-Heine-Gesamtschule und des Krupp-Gymnasiums in Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Oberbürgermeister Sören Link sprach von „Hunderten, vielleicht sogar Tausenden Menschen“, die in der Stadt ankommen könnten. Sie brauchen Wohnungen, medizinische und psychologische Versorgung, Jobs und Schulplätze. Das kann und darf nicht nur an der Stadt Duisburg hängenbleiben, sondern muss landes-, bundes- und europaweite Unterstützung bekommen. Es bleibt zu hoffen, dass die enorme Hilfsbereitschaft der Duisburgerinnen und Duisburger kein temporärer Effekt ist. Putins Angriffskrieg und dessen schwerwiegende Folgen werden wohl kaum in zwei Wochen beendet sein.

Angriff auf die Ukraine: Das ist Putins Krieg!

Dieser Angriff auf Europa hat ein neues Kapitel in der Geschichte aufgeschlagen. Umso wichtiger ist jetzt die Unterstützung und Solidarität jedes Einzelnen. Berichte über Pöbeleien und Bedrohungen gegenüber Russlanddeutschen, auch in unserer Stadt, machen da fassungslos und wütend. Dieser Krieg ist Putins Krieg, nicht der der russischen Bevölkerung. Selbst wenn es durchaus Menschen aus Russland gibt, die den Krieg als richtig empfinden, so sind diese doch eine Minderheit. Zu pauschalisieren und alle Russen und Russischstämmige zu verurteilen, erinnert an ein anderes düsteres Kapitel in der Geschichte unseres Landes, das nie wieder aufgeschlagen werden darf.