Duisburg-Rheinhausen. 1750 Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschule und des Krupp-Gymnasiums beteiligten sich an einer Friedensaktion. Was sie über den Krieg denken.
Ein beeindruckendes Zeichen für den Frieden haben am Donnerstagmittag rund 1750 Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschule und des Krupp-Gymnasiums in Rheinhausen gesetzt. Mit einer Menschenkette rund um die beiden Schulgebäude demonstrierten sie gegen Putins Krieg in der Ukraine. Ausgestattet mit Bannern und Plakaten zogen sie die Aufmerksamkeit der vorbeifahrenden Autofahrer auf sich – und erhielten spontane Zustimmung durch Hupkonzerte, Daumen nach oben und Peace-Zeichen.
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„Wir wollen keinen Krieg“ und „Frieden und Freiheit“ riefen die Schüler im Dauertakt. Anschließend versammelten sie sich auf ihren jeweiligen Schulhöfen und stellten sich dort zu einem übergroßen Peace-Zeichen auf. Organisiert von den beiden Schülervertretungen, haben die jungen Rheinhauser eine Resolution unter dem Titel „Zusammen für Frieden und Freiheit“ erarbeitet. „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“, zitierten sie darin auch Willy Brandt.
Ukraine-Krieg: Schüler aus Rheinhausen verfassten eine Resolution
„Frieden ist ein Menschenrecht. Krieg in jeder Form und überall muss verurteilt und verhindert werden“, hieß es. Und weiter: „Wir, die Heinrich-Heine-Gesamtschule und das Krupp-Gymnasium aus Duisburg, setzen mit der heutigen Menschenkette ein Zeichen für Demokratie, Frieden und Freiheit. Wir stehen alle gemeinsam solidarisch zu den Menschen in der Ukraine und zu allen, die das Unrecht scharf verurteilen.“ Die bisherigen Ereignisse lösen bei den Schüler Wut, Schmerz und Trauer aus. Besonders erdrückend sei die Situation für die zahlreichen Kinder, die von ihrer Familie und ihrer Heimat getrennt werden. „Das alles wird tiefe Narben in den Seelen der Kinder und aller Betroffenen hinterlassen.“
Lobende Worte für die Friedensaktion kamen unter anderem von Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß. „Oberbürgermeister Sören Link kann leider nicht persönlich hier sein“, sagte sie den Schülern. „Ich soll euch aber ausrichten: Er ist begeistert von euch. Wir in Rheinhausen können wirklich stolz auf euch sein.“ Die Bezirksbürgermeisterin erinnert daran, dass die Vorgänge in der Ukraine der Krieg von Putin sei, nicht von der russischen Bevölkerung. „Wir stellen uns klar dagegen“, betonte sie.
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Seitdem Putin den Krieg in der Ukraine begonnen hat, haben die Schülerinnen und Schüler beider Schulen sich intensiv mit der Thematik im Unterricht beschäftigt, berichteten die Schülervertretungen im Anschluss an die Friedensaktion. „Unsere Lehrer haben uns Diskussionsstunden ermöglicht“, berichtet Elif Burak von der Heinrich-Heine-Gesamtschule. Der Krieg, ganz in der Nähe zu Deutschland, sei „ein schreckliches Gefühl. Das könnte uns auch jederzeit treffen, deswegen wollten wir ein Zeichen setzen.“ Dass der Frieden und die Freiheit in Europa angegriffen werden, sei ein „ungreifbares“ Gefühl. „Das, was wir bisher nur aus Geschichtsbüchern kannten, ist nun Realität“, sind sie sich einig.
Beide Schulen haben prompt mit Spendenaktionen reagiert. So gibt es am Krupp-Gymnasium eine Friedenswand, an der Spenden abgestellt werden können und die von den Schülern mit Plakaten und Co. laufend mitgestaltet wird. „In der nächsten Woche ist auch ein Sponsorenlauf geplant“, sagt Schülerverteter Ahmet Karabulut. Die Heinrich-Heine-Gesamtschule unterstützt den kultursensiblen Pflegedienst Kusep, der Geflüchteten in Duisburg Wohnungen zur Verfügung stellt, mit Hilfsgütern. „Wir wollen den Menschen, die hier ankommen, ein Willkommensgefühl vermitteln“, betont Elif Burak. „Wozu hassen, wenn es auch Frieden geben kann.“