Duisburg-Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen. In Hochemmerich leuchten seit Jahren die Weihnachtssterne, in Rumeln-Kaldenhausen leuchten sie noch länger. Der Weg dahin war kein leichter.
Stockdunkel war gestern. Rheinhausen leuchtet wieder in der Adventszeit. Seit einigen Jahren schon. Sternen-Tendenz: zunehmend. Nicht nur Rheinhausen strahlt. Auch die Hauptakteure Ferdi Seidelt (Vorsitzender Runder Tisch Rumeln-Kaldenhausen), Elisabeth Schmitz (Werbegemeinschaft) und Marten Thöne (Bauverein) strahlen. Sie haben mit persönlichem Engagement und Mitstreitern Licht in die dunkle Vorweihnachtszeit gebracht. Zur großen Freude der Menschen.
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Ja, sie sind noch immer da. Die wehmütigen Erinnerungen, als Rheinhausen ein wohlhabender Stadtteil war. Damals, in den 60er und beginnenden 70er Jahren. Ein lebendiger Stadtteil, einer, der die Menschen stolz machte und begeisterte. Aber das ist lange her. Und nur der Rückblick auf Vergangenes, bringt die Menschen in Zukunft nicht weiter. Das wissen die drei Akteure nur zu gut. Also war trotz der deutlich veränderten Situation klar: Es muss sich etwas ändern. Anders gesagt: Wir müssen etwas ändern.
Die Idee für die Weihnachtsbeleuchtung in Rumeln-Kaldenhausen ist 2005 geboren
2005 war so ein Wendepunkt. „Was haltet ihr von einer Weihnachtsbeleuchtung für Rumeln-Kaldenhausen“, fragte Heinz Schäfer, einer der Macher des Runden Tisches plötzlich in die Runde. „Ungläubiges Schweigen. Die Antworten waren Skepsis pur“, erinnert sich Ferdi Seidelt. „Habt ihr denn nicht mitbekommen, wie schwer sich selbst Hochemmerich mit der Beleuchtung tut?“ Und vor allem die Kosten würde man nicht in den Griff bekommen. Das war ganz klar. „Wir haben doch keine City.“
Schäfer begründete seine Vision mit einer konkreten Konzeption. „Er hatte wirklich gute Ideen“, sagt Ferdi Seidelt immer noch voller Respekt. Teuer waren die Lichterketten, die die Straßen überspannten, die Hubsteiger, die Abnahme durch den TÜV, die hohen Stromkosten. „Stattdessen kam der Vorschlag, mannshohe Sterne mit energiesparenden Leuchtmitteln zu kreieren. Wirklich eine Investition für die Ewigkeit“, sagt Ferdi Seidelt. „Das Motto war: Ein Ort braucht keine City, um eine Weihnachtsbeleuchtung zu haben.“
Licht an in Rumeln-Kaldenhausen, Licht aus in Hochemmerich
Die Idee war geboren, einen grün umwickelten mannshohen Stern mit 19 energiesparenden Leuchtmitteln - solide gemacht für die Ewigkeit – anzuschaffen. Außerdem eine Wandhalterung und eine Schuko-Steckdose. Das war’s. „Die ersten Sterne erblickten das Licht der Welt“, erzählt Ferdi Seidelt stolz. 15 Jahre später beleuchteten schon 50 Sterne in Rumeln-Kaldenhausen. Während dort die Lichter in der dunklen Jahreszeit wieder glänzten, gingen sie in Hochemmerich aus. „Vorbei die Zeiten, in denen die Rheinhauser City im Glanz von tausend Glühbirnen erstrahlte“, erinnert sich Seidelt.
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„Nach mehreren Jahren Pause und Dunkelheit hat die CDU Rheinhausen 2017 eine Idee. Sie holt sich vom Runden Tisch Rumeln-Kaldenhausen die Erlaubnis, Heinz Schäfer ebenfalls mit dem Bau von Sternen beauftragen zu dürfen. Viele Bettelgespräche führte dann die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Katharina Gottschling, um die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Und das mit großem Erfolg.
Sparkasse Duisburg spendete leuchtende Sterne für Hochemmerich
Der Bauverein Rheinhausen unterstützt das Projekt in jeder Weise. Er stellt Räume zur Verfügung, in denen die neu angeschafften Sterne gelagert werden können. 2017 und 2018 wurden bereits 20 Sterne angeschafft. „Mittlerweile ist die Zahl auf 28 angestiegen“, sagt Seidelt begeistert. Aufgehängt werden sie in erster Linie in der Fußgängerzone und in der Krefelder Straße zwischen „Fortmann“-Kreuzung und Marktplatz. Auch die Hellmich-Seniorenresidenz und das Czaikowski-Marktforum beteiligen sich an der „Beleuchtungs-Renaissance“, wie es Seidelt ausdrückt. Das Tüpfelchen auf dem i setzte die Sparkasse Duisburg im Jahr 2019, die nach ihren Stern-Spenden aus den Vorjahren die komplette Ausstattung sowie das Auf- und Abhängen für die Hochemmericher Beleuchtung übernahm. Ab diesem Jahr wird jetzt immer am Donnerstag vor dem 1. Advent die Festbeleuchtung in vier Meter Höhe eingeschaltet.
>>>> KINDER IN RHEINHAUSEN SCHMÜCKEN DEN WEIHNACHTSBAUM
- Elisabeth Schmitz, Vorsitzende des Werberings Rheinhausen, ist Motor und ganz aktive Frontfrau für den Stadtteil. Nicht nur, was die Beleuchtung mit Sternen anbetrifft. Genauso wie der Vorsitzende des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen, Ferdi Seidelt. Sie beide haben wieder die Rahmenbedingungen geschaffen, damit Licht in die Vorweihnachtszeit kommt.
- Auch mit Mitteln des Rathauses Rheinhausen konnten in diesem Jahr wieder Weihnachtsbäume angeschafft werden. Am Freitag, 26. November, werden die Kinder des Kindergartens St. Peter den großen Weihnachtsbaum am Beginn der Fußgängerzone festlich schmücken und so den Menschen Freude bringen.