Duisburg-Rheinhausen. Auch Duisburg-Rheinhausen zählt seit Juli 2021 zum Unesco-Welterbe. Konsequenzen hat das keine. Und bis jetzt bekommt es auch keiner richtig mit.

Seit dem 27. Juli 2021 steht der Niedergermanische Limes als Weltkulturerbe auf der Liste der Unesco. Damit zählen auch das linksrheinische Duisburg und insbesondere Rheinhausen dazu. Anlass für eine Anfrage von CDU und SPD an die Verwaltung. Sie fragten in der Bezirksvertretung nach den Konsequenzen, etwa für künftige Bauvorhaben und nach den Möglichkeiten einer Dokumentation. Denn sämtliche Zeugnisse liegen unter der Erde verbuddelt. „Schön, dass wir jetzt wissen, dass wir in unserem Territorium ein bisschen Weltkulturerbe haben“, sagt Ferdi Seidelt als Sprecher der CDU-Fraktion. Aber leider sei dieses – unsichtbar.

400 Kilometer Strecke zwischen der Nordsee und Bad Breisig

Der Niedergermanische Limes erstreckte sich über 400 Kilometer von der Nordsee bis Bad Breisig/Bonn. Auf NRW entfallen 220 Kilometer in 19 Kommunen. Hier lagen Kastelle, Lager, Herbergen und Wallgräben.

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Auf Duisburger Gebiet befinden sich ein Wachtposten (römische Straßenstation, Baerl) und das Kleinkastell Werthausen in Hochemmerich als Bodendenkmal. Spuren der Römer fanden sich jüngst auch im Zuge von Bauprojekten, ein Beispiel ist das Vicus Asciburgium Süd am Burgfeld, das Teil des Garnisonslagers „Vicus Asciburgium“ ist, das auf Moerser Gebiet liegt. Hier wurde im vorigen Jahr eine Bebauung mit 42 Einfamilienhäuser ausgesetzt.

Weitere Funde gab es an der Moerser Straße, Oestrum, sowie in Bergheim zwischen Julius-Leber- und Leuschnerstraße im Bereich eines Bebauungsplans.

Nur das Kleinkastell Werthausen wurde in Rheinhausen in die Liste aufgenommen

Eintrag in die Unesco-Liste fand nur das Kleinkastell Werthausen, informierte Bezirksmanager Jürgen Konkol. Hierbei handelt es sich um eine Abwehranlage. Dagegen wurden Funde wie Grabfelder oder Siedlungsreste nicht aufgenommen, wie Seidelt auf Nachfrage erfuhr. Vorteile seien damit ohnehin nicht verbunden. Aber auch keine Einschränkungen. So würden Bauanträge wie bisher behandelt, das gilt auch für Straßenarbeiten.

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Zu den Möglichkeiten, den Verlauf und die Standorte des Niedergermanischen Limes für die Nachwelt sichtbar zu machen, etwa durch Hinweisschilder und Dokumentationen, verwies Konkol auf Duisburg-Kontor. Diese sei bereits „eingebunden“.