Duisburg-Rheinhausen. . Teil 2 der Serie „Grenzgänge im Westen“ befasst sich mit den Ortsteilen Werthausen, Rheinhausen und Atrop. Hier gab es neben Landwirten auch viele Handwerker. Ein Blick zurück.
Die drei Ortsteile Werthausen, Rheinhausen und Atrop bilden den zweiten Teil der Serie „Grenzgänge im Westen“ Die Grenze Werthausens bildet im Osten der Rheindeich. Der langgezogene Ortsteil verläuft quasi von der Brücke der Solidarität bis kurz vor der A 40-Auffahrt Homberg (Wilhelmstraße/Essenberger Straße). Im Nordwesten schließt sich Werthausen an Asterlagen an, die Grenze macht einen Bogen bis zur Deichstraße, dann über den Essenberger Kirchweg in Richtung Moerser Straße.
„Werthuisen, das Haus an oder auf der Werth, oder bei der Insel,“, so schreibt es der Asterlager Heimathistoriker Klaus Sefzig, „hier hatten sich hauptsächlich Fischer und Handwerker angesiedelt. Bekannte Gebäude waren oder sind heute noch das Fährhaus, das Römerkastell und die Kornbrennerei sowie Likörfabrik Lenzen. Die Werthauser Fähre wurde bereits 1250 im Asterlager Heberegister vermerkt. Die Fährrechte verkauften die Nachkommen des Thomas von Werthausen 1922 an den Kreis Moers, dessen Verwaltung stellte nach der Fertigstellung der Brücke Homberg / Ruhrort den Fährbetrieb 1936 ein. Von 1945 bis 1949 wurde der Fährbetrieb wieder aufgenommen. Das Fährhaus, Fährstraße 9, wurde 1791 erbaut und steht unter Denkmalschutz.“ Das Kleinkastell aus der Römerzeit sei bei Grabungen erstmals 1891 aufgedeckt worden. 1955 sei man bei Kanalisierungsarbeiten nochmals auf das Mauerfundament gestoßen. Eine Tafel am Ende vom Mühlenweg erinnere an das Kastell.
„1888 wurde an der Deichstraße die Kornbrennerei und Likörfabrik Lenzen gegründet. Absatzgebiete waren hauptsächlich Groß-Duisburg und der linke Niederrhein. 1956 wechselte die Brennerei noch einmal ihren Besitzer und wurde später aufgegeben. Nach ihrem Abbruch wurde das Gelände überbaut. Die Werthauser Straße wurde schon 1925 zur Sackgasse weil der Damm höher gelegt wurde. Der damalige Durchgang Tor III an der Gaststätte Küpper, auch ,Krüppel am Damm’ genannt, wurde verlegt.“
Aus Rynhuessen wird Rheinhausen
Der Ortsteil, nach dem heute der gesamte Bezirk Rheinhausen benannt ist, ist neben Atrop der kleinste Ortsteil auf der Karte. Rheinhausen befindet sich zwischen der Margarethenstraße und der Eisenbahnbrücke, die westliche Grenze bildet die Werthauser Straße, die östliche die Deichstraße. Klaus Sefzig: „Die Dorfschaft Rynhuessen, die der Stadt den Namen gegeben hat, wurde 1215 erstmals erwähnt. Sie bestand aus wenigen Höfen und war mit etwa zwölf Aufsitzern der kleinste Ort. Haupthof war 1445 das Lehen der Abtei Werden an Johann van Rynhusen. Die Grundstücke lagen hauptsächlich im Eck und in den Werthen.“
Westlich von Rheinhausen befindet sich das kleine Atrop, begrenzt durch die Margarethenstraße im Norden und die Bahnlinie im Süden. Das Zentrum Atrops befand sich an der Atroper Straße, früherer Name Ordorp (Oberdorf, gemeint ist über / hinter Hochemmerich). „Atrop war eine kleine Ortschaft die völlig in der Stadt Rheinhausen aufgegangen ist. Sie bestand aus etwa zehn landwirtschaftlichen Betrieben, die sich schon um 900 nach Christus angesiedelt hatten. Ein Teil der Ortschaft wurde durch die Margarethensiedlung überbaut. Bekanntester Hof in Atrop war wohl der von Heinrich Köhnen. Er gründete 1868 eine Brauerei an der Atroper/Ecke Hochfelder Straße, gegenüber Reichsadler. Die „Kronenbiere“ wurden auf beiden Rheinseiten vertrieben. 1919 wurden die Grundstücke an Krupp verkauft.“
Der nächste Teil der Serie in einer der kommenden Ausgaben befasst sich mit dem Ortsteil Hochemmerich.