Duisburg. Taifun Hayan hat auf den Philippinen ein Bild der Zerstörung hinterlassen und tausende Menschen obdachlos gemacht. Besonders die Kinder leiden unter der Katastrophe. Unterstützung bekommt die Region auch aus Duisburg: Die Kindernothilfe hat Helfer zum Wiederaufbau in das Krisengebiet geschickt.

In der Zentrale der Kindernothilfe an der Düsseldorfer Landstraße steht das Telefon nach dem Taifun Haiyan auf den Philippinen kaum noch still. „Die Menschen wollen wissen, wie es ihren Patenkindern geht, was mit den Projekten ist, die sie unterstützen, wie es vor Ort jetzt weitergeht“, fasst Christian Herrmanny, Pressesprecher der Kindernothilfe die Anfragen zusammen.

„Eine Frau war ganz aufgeregt, als sie sich bei uns meldete“, berichtet Herrmanny. Eine Woche vor dem Taifun habe sie noch Post von ihrem Patenkind erhalten. „Wir haben natürlich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihr sagen zu können, dass es ihrem Patenkind gut geht.“

Täglich eine Krisensitzung

Einmal täglich findet eine Krisensitzung mit den Mitarbeitern vor Ort und den einzelnen Abteilungen statt. „Wenn es möglich ist, dann skypen wir, ansonsten haben die drei Kollegen auf den Philippinen ein Satelliten-Telefon, das auch recht zuverlässig funktioniert“, sagt Angelika Böhling, die Leiterin der Pressestelle.

WAZ-Spendenaktion 2013Mittlerweile wissen die Mitarbeiter der Kindernothilfe ganz genau, wo sie mit ihrer Hilfe ansetzen wollen und können. „Zum einen läuft natürlich die Versorgung mit Lebensmitteln und zum anderen konzentrieren wir uns auf die Regionen, die noch nicht viel Hilfe erhalten“, sagt Böhling. „Schlimm getroffen hat es den Westen von Panay, die Region Antique. Dort wollen wir schnellstmöglich die Kindertagesstätten wieder aufbauen und sicher stellen, dass Kinder und Schwangere mit Nahrung optimal unterstützt werden.“

Ein glücklicher Zufall wollte es, dass zur Zeit des Taifuns die Projektleiterin Asien, Stefanie Geich-Gimbel, zu einem Workshop auf den Philippinen war und schnell in die Krisengebiete reisen konnte.

Hartnäckiges Warten am Flughafen

Auf Samar ist der Taifun auf Festland gestoßen. „Dort ist alles zerstört“, weiß Böhling. „Unsere Kollegen Antje Weber und unser Auslandsvorstand Christoph Dehn haben dort nach einer unglaublichen Anreise katastrophale Bedingungen vorgefunden. Dort steht der Wiederaufbau im Vordergrund.“

Mit verfügbarem Material wie Bäumen und Brettern soll der Wiederaufbau schnell realisiert werden. Die beiden Deutschen hatten hartnäckig am Flughafen von Tacloban darauf gewartet, nach Samar zu kommen. „Letztendlich sind sie auf Reissäcken in einer Cargo-Maschine dort angekommen“, sagt Angelika Böhling, die selbst heute Abend nach Manila fliegt.

Die 47-Jährige, die seit viereinhalb Jahren bei der Kindernothilfe arbeitet, war noch nie in einem Krisengebiet, aber bereits auf den Philippinen. „Wir haben vor Ort tolle Kooperationspartner“, weiß Böhling. „Wir treffen dort auf starke Menschen, die nach dieser Katastrophe Hilfe für den Anlauf brauchen, finanziell und moralisch. Auf lange Sicht hin können sie sich aber selbst helfen.“