Huckingen. Horden von Wild-Grillern sollen am vergangenen Wochenende den Biegerpark in Duisburg-Huckingen verwüstet haben. Der Biergartenbetreiber Rainer Michel fordert ein absolutes Grillverbot und scharfe Kontrollen. Die Stadt Duisburg hat jedoch massive Zweifel an seiner Verwüstungs-Geschichte.

So gehe es nicht weiter. Biergarten-Betreiber Rainer Michel ist sauer. „Uns bleiben die Gäste weg.“ Eine ganze Horde wildgrillender Menschen habe am vergangenen Wochenende den Park verwüstet. Sogar Autos sollen durch die Grünanlage zwischen Huckingen und Wanheim „gerast“ sein.

„Die Verschmutzung war Sonntagmorgen so schlimm, dass wir erst den halben Park säubern mussten, bevor wir unser Kinderfest starten konnten“, schrieb Michel auf der Facebook-Seite des Biergartens im Internet. Auch Nachbarn schlossen sich dem Protest an.

Grill-apokalyptische Zustände

Michel schildert geradezu grill-apokalyptische Zustände. Die Wild-Griller sollen mit ihren Autos durch den Park gerast sein, um Kohle und Getränke auszuladen. „Der Spielplatz war teilweise so verqualmt, dass Kinder dort nicht mehr spielen konnten.“ Ein Fotobeweis war allerdings bis gestern Abend nicht aufzutreiben.

Michel und Anwohner fordern jetzt ein absolutes Grillverbot und regelmäßige Überwachung durch das Ordnungsamt der Stadt. „Seit Jahren ist den Behörden bekannt, was im Erholungspark und Landschaftsschutzgebiet abläuft“, sagt Michel.

Stadt völlig überrascht

Bei den Wirtschaftsbetrieben, die für die Pflege des Parks zuständig sind, zeigt man sich völlig überrascht. Ihm sei von den Vorfällen am Wochenende nichts bekannt, sagt Wirtschaftsbetriebe-Sprecher Volker Lange auf Nachfrage.

Und auch bei der Stadtverwaltung hat man große Zweifel an der Geschichte vom verwüsteten Park. „Wir waren vor Ort und da war nichts“, sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Das Ordnungsamt habe nach Michels Hinweis den Biegerpark unter die Lupe genommen und lediglich an einer Stelle ein paar Hinweise auf Grillkohle gefunden.

"Wir kontrollieren im Bedarfsfall"

Von Michels Forderung nach einem Grillverbot im Biegerpark hält man bei der Stadt sehr wenig. „Gegen das Grillen ist grundsätzlich nichts zu sagen“, sagt Huntgeburth. Wer aber Müll liegenlasse, begehe eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat.

Die Stadt habe acht große 240-Liter-Mülltonnen zusätzlich zu den festinstallierten Papierkörben aufgestellt. Regelmäßig nach den Wochenende rücke die Müllabfuhr zur Leerung aus, sagt Huntgeburth. Regelmäßige Streifendienste werde es im Biegerpark aber nicht geben – Personalmangel. Anja Huntgeburth. „Wir kontrollieren im Bedarfsfall.“