Nach dem ersten schönen Wochenende des Frühjahrs glich die Grill-Wiese einer Deponie. Die Mülleimer sind noch nicht aufgestellt.

Sommerzeit - Grillzeit - Müllzeit? Beim Bummel durch Rheinhauser Naherholungsgebiete nach den ersten schönen Wochenende des Jahres könnte man den Eindruck bekommen, dass das unmittelbar zusammen hängt.

Auch Bezirksvertreter Karsten Vüllings war am Toeppersee unterwegs und sah Dinge, die ihm nicht gefielen: „Es sieht dort aus, als wäre ein Fahrzeug der Wirtschaftsbetriebe auf dem Weg zur Müllverbrennungsanlage verunfallt. Ich habe so etwas in dieser Form noch nicht gesehen: Essensreste neben verkohltem Rasen, haufenweise Pappteller und Umverpackungen, selbst drei funktionstüchtige Campinggrills ,zieren’ die Wiese zwischen Bootsanleger und Abenteuerspielplatz.“

Neben dem einladenden Wetter des letzten Wochenendes war allerdings ein zweiter Faktor für die in diesem Ausmaß selbst in Rheinhausen noch nicht dagewesene Müll-Lawine verantwortlich.

Vom frühen Grillwetter überrascht

Wie Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe einräumt, war man dort vom frühen „Saisonbeginn“ kurz nach Frühlingsanfang überrascht und hatte die großen Sammel-Mülleimer noch nicht aufgestellt. „Aber dass da keine Sammelbehälter stehen, heißt ja trotzdem nicht, dass man Müll einfach liegen lassen darf.“ Außerdem lehre die Erfahrung leider, dass das Problem weiter besteht, wenn die Grillenden eigentlich eine bequeme Möglichkeit zur Müllentsorgung vor Ort hätten. „Da kann man nur an den Anstand der Leute appellieren - leider oft vergeblich.“

Auch andere vertrauen nicht auf den Anstand: Die Bezirksvertretung Rheinhausen etwa hat in der Vergangenheit mehrfach verstärkte Präsenz des Ordnungsamtes am Toeppersee und besonders an den Wochenenden eingefordert, um solche Szenarien zu unterbinden. „Es können nicht immer und immer wieder die Wirtschaftsbetriebe dafür herhalten, wenn sich einige Zeitgenossen im Naherholungsgebiet Toeppersee schlimmer benehmen als unsere Vorfahren auf mittelalterlichen Gelagen. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden und gegen Uneinsichtigkeit helfen aus meiner Sicht nur an Ort und Stelle verhängte Bußgelder“, findet etwa Vüllings.

Weniger Probleme in Krefeld

Andere, etwa ein Leserbriefschreiber empfehlen, „sich bei der Umsetzung vielleicht bei unseren Nachbarn (zu) orientieren, denn am Elfrather See in Krefeld oder im Moerser Park kommt es anscheinend nicht zu solchen Ausuferungen.“ Was zumindest ein Sprecher der Stadt Krefeld bestätigt: Man habe dort „in den vergangenen Jahren - und bislang auch in diesem Jahr - kaum Probleme mit Wildgrillern gehabt.“ Das liege, so der Sprecher weiter, „auch am Kommunalen Ordnungsdienst, der ab dem 1. April auch wieder nach 20 Uhr eingesetzt wird.“ Der kontrolliert auf seinen Streifengängen unter anderem den Stadtwald und den Elfrather See.“ Letzterer ist Standort der einzigen offiziellen Grillstelle in Krefeld.

Ob man nun aber auch in Duisburg gleich das Grillen außerhalb von Privatgrund oder dezidierten Grillplätzen rigoros unterbindet, oder ob ohne liegen gelassenen Müll die Devise „wo kein Kläger, da kein Richter“ herrscht, haben die Grillfreunde eigentlich selber in der Hand...