Sirenen wegen Rauchwolke – Senioren dachten an Fliegeralarm
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Duisburg. . Plötzlich heulten die Sirenen auf. Und viele alte Menschen sahen wieder die Bomben auf Duisburg fliegen. Dabei war es nur eine Warnung vor dem Großbrand in Krefeld. Die Menschen sollten das Radio einschalten. Die Stadt hatte die Signale bislang nicht kommuniziert.
Plötzlich heulten die Sirenen auf. Und viele alte Menschen sahen wieder die Bomben auf Duisburg fliegen. Die Sirenen verbreiteten zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder das Zeichen, das ältere Duisburger nur aus dem Zweiten Weltkrieg als Fliegeralarm kennen. Was viele nicht wussten: Heute ist es die allgemeine Warnung vor einem Unglück und die Aufforderung, das Radio einzuschalten. Die Behörden wollten ja nur vor dem Großbrand bei Compo in Krefeld warnen.
Auf- und abschwellender Dauerton
Feuerwehr-Vizechef Oliver Tittmann bittet um Entschuldigung: „Der Nebeneffekt mit dem Fliegeralarm war nicht so geplant. Das tut uns auch leid.“
Der auf- und abschwellende andauernde Heulton als allgemeine Katastrophen-Warnung ist in manchen anderen Städten schon seit einigen Jahren gebräuchlich. Er wurde eingeführt, um ihn von dem Feuerwehr-Signal (dreimal 15 Sekunden) unterscheiden zu können. Ein bundeseinheitliches System gibt es aber nach dem Ende des kalten Krieges nicht mehr.
Wie in Duisburg richtig gewarnt wird, ist noch nicht klar. Offiziell ist das neue Sirenensystem nämlich noch gar nicht eingeführt. Schon seit zehn Jahren arbeiten die Behörden am Wiederaufbau der tellergroßen Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude und auf meterhohen Masten. Das geschehe viel zu langsam, kritisierten die Mitglieder der Bezirksvertretung jüngst in einer Sitzung. Haltung der Stadtverwaltung ist, erst über die Bedeutung der einzelnen Signale zu informieren, wenn das ganze System auch komplett einsatzbereit ist. Wann das genau ist, steht immer noch in den Sternen.
Warum wurde die Anlage dann trotzdem genutzt? „Wir wollten jedem die Chance geben, etwas mitzubekommen“, sagt Oliver Tittmann. Wahrscheinlich ginge der Krisenstab trotz aller Sorgen vor Panikreaktionen in einem ähnlichen Fall wieder so vor, heißt es von den Behörden.
In den Seniorenheimen sorgte der falsche Fliegeralarm zwar für ordentlich Unruhe. Man habe die älteren Herrschaften aber schnell wieder beruhigen können, heißt es auf Nachfrage der Redaktion aus mehreren Einrichtungen im Duisburger Süden. Viele alte Menschen hätten aufgeregt am Fenster gestanden. Da gab’s dann „nur“ den Rauch aus Krefeld zu sehen.
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