B228 als A524 - Autobahn-Planung zwischen Duisburg und Krefeld auf der Kippe
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Duisburg/Krefeld. . Der Krefelder Rat hat den Ausbau der B 288 zur Autobahn 524 auf Krefelder Gebiet mit großer Mehrheit abgelehnt - und das bereits im April. In Duisburg kan diese Information jedoch nun erst an. Im Duisburger Süden fürchtet man nun ein Scheitern der ursprünglichen Ausbau-Pläne.
Ganz offenbar ist der Rhein in Sachen Kommunikation noch ein großes Hindernis. Erst jetzt wurde bekannt, dass der Rat der Stadt Krefeld bereits im April 2011 den Ausbau der B 288 zur Autobahn 524 auf Krefelder Gebiet mit großer Mehrheit abgelehnt hat.
Dafür war eine so genannte Linienbestimmung durchgeführt worden, deren Ergebnis in diesem Jahr vom Bundesverkehrsministerium abgesegnet werden muss.
Linienbestimmung im Auftrag des Bundes
Beim Landesbetrieb Straßen NRW, der die Linienbestimmung im Auftrag des Bundes durchgeführt hat, heißt es, aller Erfahrung nach werde der Wunsch der Krefelder respektiert. Gleichwohl bleibe es beim gesetzlichen Planungsauftrag. Denn der Ausbau von Rahm-West bis zur Anschlussstelle Krefeld-Mitte der A 57 sei Bestandteil des vom Bundestag beschlossenen Bundesverkehrswegeplans bis 2015. Zwar genießt die Planung darin nicht höchste Priorität, rangiert nur unter „weiterer Bedarf“ - aber mit dem Zusatz „mit Planungsrecht“. Sie dürfte demnach bis zur Planfeststellung, also dem konkreten Baurecht, stattfinden.
„Es fehlt dann nur die Finanzierung“, gibt Joachim van Bebber, der zuständige Planer beim Landesbetrieb in Krefeld, zu bedenken. Allerdings könne der Bundestag jederzeit, erst recht im nächsten Bundesverkehrswegeplan ab 2015, die Straße als „vordringlich“ hochstufen, so dass dafür Haushaltsmittel vorgesehen werden müssten.
Ministerium trifft Entscheidung
Die Entscheidung, wie es zunächst weitergehen soll, treffe allerdings, so van Bebber, das Ministerium alleine. Er rechnet angesichts des gesetzlichen Planungsauftrags damit, dass der Landesbetrieb von Berlin den Auftrag bekommt, einen konkreten Vorentwurf für den Ausbau bis zur Uerdinger Rheinbrücke zu erstellen. Dafür spreche auch die Unfallhäufigkeit auf der B 288.
Für Mündelheim und Serm steht indessen mehr auf dem Spiel: Der Ausbau wäre nicht nur die große Chance, die Spaltung Mündelheims durch die Bundesstraße zu überwinden. Nach der Linienbestimmung würde sie zumindest in Tieflage verlaufen. Die Bezirksvertretung fordert auch die Abdeckelung. Auf jeden Fall könnten Norden und Süden Mündelheims künftig kreuzungsfrei miteinander verbunden werden.
Entlastung der Uerdinger Straße
Mit dem Ausbau wäre aber auch die seit Jahrzehnten geforderte Anbindung des so genannten Mannesmann-Akkers an die Fernstraße verbunden. Und damit die Entlastung der Uerdinger Straße vom Lkw-Verkehr. Sie würde über eine neue Autobahn-Anschlussstelle realisiert, die zwischen Mündelheim und Serm an die Stelle der heutigen Kreuzungen B 288/Uerdinger Straße und B 288/Am Heidberg/Breitenkamp treten würde. Zwischen Am Heidberg und Breitenkamp würde eine Überführung über die Autobahn die kreuzungsfreie Verbindung nach Ungelsheim herstellen.
Baurecht gibt es bislang nur für den Ausbauabschnitt zwischen Rahm-West und der Anschlussstelle B 8 in Huckingen. Dort kann eine neue Anschlussstelle mit Verzögerungs- bzw. Beschleunigungsspuren parallel zur Straße Am Heidberg in Ungelsheim entstehen.
Zuwachs an Fahrten prognostiziert
Ob der Gesetzgeber den finanziellen Aufwand für diesen Weiterbau auch ohne die Aussicht in Kauf nehmen wird, das Ziel der Anbindung an die A 57 zu erreichen, muss offen bleiben. Für Krefeld sieht van Bebber viele Nachteile durch den Verzicht: Neue Ausbauabschnitte würden zusätzlichen Verkehr anziehen. Ohnehin sagen Prognosen in Zukunft einen Zuwachs an Fahrten voraus. Sie müssten alle über die alte Rheinbrücke stattfinden, da ein Neubau mit dem Krefelder Nein vom Tisch sei. Auf Uerdinger Seite gebe es beim Ausbau zur Autobahn zusätzlichen Lärmschutz.
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