Duisburg. Vor 37 Jahren hat Michaela Hendrichs-Linden den Kindergarten „Die Gartenzwerge“ in Duisburg-Rahm gegründet. Jetzt steht ihr Abschied bevor.

Sie ist der Ur-Gartenzwerg schlechthin: Vor über 37 Jahren hat Michaela Hendrichs-Linden den Elterninitiativkindergarten in Duisburg-Rahm gegründet, mittlerweile mit zwei Generationen Rahmer und Rahmerinnen gespielt, gesungen, gebastelt und gebuddelt. Jetzt aber ist Schluss: Zum Ende des Kindergartenjahrs 22/23 hört die gebürtige Wedauerin auf.

Zwei Generationen Rahmer und Rahmerinnen im Kindergarten betreut

Als Michaela Hendrichs-Linden, die alle nur „Ela“ nennen, im Sommer 2022 die Leitung ihres Kindergartens an Jenny Schöning abgab, war die Entscheidung aufzuhören für sie längst gefallen. „Ich wollte mich in meinem letzten Jahr nur noch mit den Kindern beschäftigen, das war und ist mir sehr wichtig“, erzählt Ela, während sie auf einer Bank vor dem Kindergarten sitzt.

„Hallo Ole, wie geht es Dir?“, begrüßt sie einen vorbeilaufenden Jungen. „Hallo mein Lieber, wie war Dein Urlaub? Schön, dass Du wieder da bist!“, unterhält sie sich kurz mit einem anderen kleinen Gartenzwerg – Ela hat für alle ein liebes Wort, lässt die Kleinen neben sich auf der Bank Platz nehmen, die aufmerksam den Erzählungen von Ela lauschen.

Nach 37 Jahren ist Schluss: Die Gründerin der Gartenzwerge, Michaela Hendrichs-Linden, hört zum Ende des Kindergartenjahrs auf.
Nach 37 Jahren ist Schluss: Die Gründerin der Gartenzwerge, Michaela Hendrichs-Linden, hört zum Ende des Kindergartenjahrs auf. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Und erzählen oder vorlesen kann sie sehr gut, genau wie Gitarre spielen und singen. „Die Gitarre gehört einfach zu mir“, sagt die 65-Jährige, die sich bei den Gartenzwergen in all den Jahren auch um die musikalische Früherziehung gekümmert hat und für die musikalische Begleitung sämtlicher Aufführungen verantwortlich war, von St. Martin über Weihnachtsfeiern bis hin zu großen Sommerfesten. Kein Wunder also, dass Musik auch am Tag ihrer Verabschiedung, beim Fest am 18. Juni, eine große Rolle spielen wird.

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„Die wunderbaren Feste bei den Gartenzwergen“, sagt Michaela Hendrichs-Linden, „das sind mit die schönsten Erinnerungen, die ich neben den unzähligen kleinen und einzigartigen Erlebnissen an meine Zeit hier habe.“ Und davon gibt es so, so viele: „Ich denke da an die Gründung des Kindergartens, an den Ausbau der U3-Gruppe, an den Zusammenhalt im Team während der Corona-Zeit, an die tolle Elternschaft, die über die Jahre den Kindergarten überhaupt erst am Laufen gehalten hat, an die vielen strahlenden Gesichter, aber auch an manche Träne, die bei den Gartenzwergen vergossen wurde.“

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Von Gabriele Beautemps, Katja Burgsmüller

Glücklich ist die ehemalige Chefin der Gartenzwerge auch über die Zusammenarbeit mit der Turnerschaft Rahm. „Als wir damals das Gelände von den Fußballern verpachtet bekommen haben, kamen wir vielleicht mit zwei Thekenmannschaften in Berührung. Mittlerweile hat sich der Verein ja toll entwickelt, und viele Gartenzwerge spielen seit Jahren bei der TS Rahm Fußball.“

Die Gartenzwerge in Duisburg-Rahm haben ein neues Schild am roten Schwedenhaus.
Die Gartenzwerge in Duisburg-Rahm haben ein neues Schild am roten Schwedenhaus. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Bevor das Schwedenhaus am Reiserpfad zum Kindergarten wurde, war es eigentlich einmal eine Notkirche während des Zweiten Weltkriegs. Nach Kriegsende wurde sie nach Rahm gebracht und diente zunächst den Sportlern als Vereinsheim. Später wurde der Kindergarten ausgebaut. Aktuell ist der Bau eines zusätzlichen Mehrzweckraums geplant – und der wird bei zwei Gruppen dringend benötigt. Auch wenn sich die Gartenzwerge – wie es der Name schon sagt – viel im Garten und im nahe gelegenem Wald aufhalten.

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In den vergangenen weit über drei Jahrzehnten hat sich einiges, manchmal sogar viel getan. Etwas hat sich aber nie verändert: „Ich liebe es jeden Tag, zur Arbeit zu gehen. Ich kann vielleicht nicht mehr so schnell vom Boden aufstehen, und manchmal rutscht einem Kind auch ,Oma’ statt Ela heraus, aber das macht überhaupt nichts.“

So ist es auch kaum verwunderlich, dass die Liebe zu den Gartenzwergen nicht mit der Verabschiedung am 18. Juni enden wird. „Ich komme nach den Sommerferien für ein paar Stunden pro Woche wieder“, verrät die Erzieherin mit einem Lächeln im Gesicht. „Aber dann wirklich nur als Sahnehäubchen für das Team.“ Und natürlich auch für die Kinder.

>>ABSCHIED BEIM SOMMERFEST

  • Wer sich von Michaela Hendrichs-LInden persönlich verabschieden möchte, kann dieses beim Sommerfest der Gartenzwerge am Sonntag, 18. Juni, ab 11.30 Uhr tun.
  • Dann gibt es auch einen Auftritt der Kinder mit Trommler Moussa Diallo.