Duisburg. Sie bekamen erst eine Bestätigung und nun eine Absage für die Ferienbetreuung. Eltern von Duisburger Grundschulkindern sind sauer. Die Details.
Die Stadt Duisburg bietet in den ersten drei Wochen der Sommerferien wieder eine Ferienbetreuung für Grundschulkinder an 15 verschiedenen Standorten im Stadtgebiet an. Wer einen Platz für sein Kind ergattern wollte, musste am Anmeldetag (2. Mai) pünktlich zur Freischaltung des Formulars am Computer sitzen. Eine böse Überraschung: Trotz verschickter Anmeldebestätigung gab es jetzt aber eine Absage für viele Familien im Duisburger Süden. Der Grund: technische Fehler.
Rahmer Grundschule war bei der Anmeldung zur Duisburger Ferienbetreuung nicht aufgeführt
„Ich hatte mich gefreut, wenigstens die Zusage für eine von drei Wochen bekommen zu haben“, sagt Sarah de Molina. Ihren Sohn Luis wollte sie eigentlich für die komplette Zeit anmelden. Aber schon beim Ausfüllen des Formulars gab es Schwierigkeiten. „In den ersten fünf Minuten konnte man nicht anklicken, welche Grundschule das Kind besucht“, erzählt sie.
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Als das Problem nach mehrfachen Aktualisierungen behoben war, fehlte aber die Grundschule Rahm als Auswahlmöglichkeit. „Wir haben uns dann schnell mit anderen Eltern abgesprochen und eine benachbarte Grundschule angeklickt. Was blieb uns sonst auch übrig?“, sagt de Molina. Eine Bestätigung der Anmeldung gab es dann sofort per Mail – oder aber den Hinweis, dass das Kind auf der Warteliste für den gewünschten Standort steht. „Wir haben uns dann für den Rest der Zeit andere Betreuungsmöglichkeiten gesucht“, so die Mutter.
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„Und dann kam der Anruf vom Amt für Schulische Bildung“, erzählt die Duisburgerin. Allerdings nicht mit dem erhofften Inhalt: Anstatt einer Zusage für die übrigen Wochen gab es zehn Tage nach der Anmeldung eine Absage. „Uns wurde mitgeteilt, dass wir trotz Bestätigungsmail doch nur auf der Warteliste stehen“, berichtet Sarah de Molina. „Die Zusage für die Betreuung in der Lauenburger Allee sei ein technischer Fehler gewesen und ich solle mich jetzt besser um Alternativen für mein Kind kümmern. Das ist doch ein Witz“, ärgert sich die Mutter eines Zweitklässlers, die auf die Ferienbetreuung ihres Kindes angewiesen ist.
Das gleiche Problem haben nun auch die Mütter von Mina und Charlotte. Die Mädchen gehen wie auch Luis in die zweite Klasse der Grundschule Am Knappert in Rahm. Für ihre Kinder hatten die Eltern die Lauenburger Allee in Großenbaum als Betreuungsort ausgewählt und nach Anmeldeschwierigkeiten dann die Zusage von der Stadt für die dritte Woche erhalten – bis der Anruf vom Schulamt kam. „Mir hat der Mann von der Stadt gesagt, dass wohl die Namensänderung der Schule der Grund dafür war, das wir unsere Schule nicht auswählen konnten. Anscheinend hat man bei der Stadt vergessen, die GGS Am Knappert als Grundschule Rahm einzupflegen. Als wir dann Rahm auswählen konnten, waren die Plätze in Großenbaum schon voll“, ärgert sich Minas Mutter. „Eigentlich müsste das Anmeldeverfahren doch jetzt wiederholt werden.“
Stadt Duisburg räumt zwei Fehler beim Anmeldeverfahren zur Ferienbetreuung ein
„Bei der Anmeldung zur Ferienbetreuung gab es leider gleich zwei technische Fehler“, erklärt Stadtsprecher Falko Firlus. Nachdem das erste Problem, die fehlende Grundschule Am Knappert, „schnell behoben wurde, war leider der Standort Lauenburger Allee schon ausgebucht. Eltern, die ihre Kinder danach weiterhin für eine dortige Ferienbetreuung angemeldet hatten, sind auf einer Warteliste vermerkt worden.“
Leider habe es im Verlauf einen weiteren technischen Fehler für den Zeitraum der dritten Ferienwoche gegeben, erklärt der Stadtsprecher weiter. „Eltern, die in der Zeit vom 2. bis 8. Mai eine Anmeldung vorgenommen haben, erhielten teilweise für diesen Zeitraum eine falsche Bestätigungsmail.“ Das habe zur Folge, dass nun insgesamt 21 Kinder auf der Warteliste stehen.
„Das Amt für Schulische Bildung hat sich für die Unannehmlichkeiten bei den Eltern entschuldigt und diese darüber informiert, dass derzeit versucht wird, in Absprache mit dem Träger, eine Alternative anzubieten“, sagt Falko Firlus. Zudem sei vorgeschlagen worden, das Kind an einem anderen Standort anzumelden. Zum Beispiel in Wanheim. „Das ist ja im Prinzip nicht schlecht“, sagt Luis Mutter. „Aber nach Wanheim können die Kinder nicht alleine und ich muss arbeiten.“
Stadt Duisburg hat keine Lösung für das fehlerhafte Anmeldeverfahren
Die Hoffnung, dass es doch noch eine Lösung an der Lauenburger Allee für die Kinder auf der Warteliste gibt, hat sich aber bereits zerschlagen: „Bedauerlicherweise teilte der Träger mit, dass es ihm aus räumlichen und personellen Gründen nicht möglich ist, weitere Kapazitäten am Standort Lauenburger Allee anzubieten“, sagt der Stadtsprecher. „Andere Möglichkeiten, den Fehler wieder gutzumachen, haben wir derzeit leider nicht.“
Dass die Stadt nun die Fehler zum Anlass nimmt, das Verfahren zu optimieren, um zukünftig derartige Fehler auszuschließen, ist für die 21 Familien kein großer Trost.