Duisburg. Trotz guter Versorgungsquoten werden nicht alle Eltern im Duisburger Süden einen Kitaplatz im eigenen Ortsteil finden. Was das Jugendamt sagt.

Obwohl der Duisburger Süden nach der Rechnung des Jugendamtes der stadtweit am besten mit Kindertagesstätten- und Tagespflege-Plätze versorgte Bezirk ist, bleibt die Suche nach einem Betreuungsplatz für Eltern in einigen Bezirken schwierig. Absehbar so bleiben wird das über das nächste Kitajahr 2023/24 hinaus, das am 1. August beginnt. Denn fünf neue Einrichtungen, die dann eröffnen sollen, entstehen in anderen Stadtbezirken.

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„Die Betreuungsquote für ältere Kinder ab drei Jahren liegt in Süd bei komfortablen 105% und ist damit stadtweit am höchsten“, schreibt das Jugendamt in seiner Vorlage für den Jugendhilfe-Ausschuss des Rates, der jetzt die „Bedarfsanmeldung“ für die Landesförderung absegnete. Vorgesehen ist in Duisburg eine Versorgungsquote bei Ü3-Plätzen von 95 Prozent der gemeldeten Kinder von 3-5 Jahren.

Jugendamt: Versorgungsquote im Duisburger Süden wird übertroffen

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Auch das Angebot für die jüngeren Kinder übertreffe im Stadtsüden rechnerisch mit 38 Prozent deutlich die vom Rat festgelegte Quote von 32 Prozent der U3-Kinder von 0 bis 2 Jahren, so die Verwaltung. „Neben den KiBiz-geförderten Betreuungsplätzen stehen weitere 38 Plätze in der heilpädagogischen Einrichtung des DRK und 60 FlüKids-Plätze zur Verfügung. Der Bezirk Süd weist damit die besten Versorgungsquoten in beiden Altersgruppen auf.“ In den FlüKids-Gruppen bietet das DRK für geflüchtete Kinder und Eltern zwei- bis dreimal wöchentlich eine Betreuung von zwei bis vier Stunden an.

Begonnen haben die Planungen für das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Mit Beginn des ersten Bauabschnittes soll ebenfalls eine Kita entstehen.
Begonnen haben die Planungen für das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Mit Beginn des ersten Bauabschnittes soll ebenfalls eine Kita entstehen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

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Im laufenden Kindergartenjahr konnte die Waldkita „In der Drucht“ (Großenbaum) der Caritas ihren Betrieb aufnehmen. Auch die beiden durch die Gebag gebauten Einrichtungen an der Wilhelmine-Bertling-Straße (Am Alten Angerbach/Huckingen) und die Kita Obere Kaiserswerther-Straße sollen im Frühjahr 2023 ihre Betreuung starten. Eine Einigung über eine städtische Unterstützung der Träger bei den Mietkosten wurde mittlerweile erzielt (wir berichteten).

Keine neue Kita in Hüttenheim – Engpass im Ortsteil droht

Allerdings wird das Vorhaben Schulz-Knaudt-Straße (Hüttenheim) von den Zaubersternen nicht mehr weiterverfolgt, teilt das Jugendamt mit. „Eine Kita ist dort nicht umsetzbar.“ Deshalb verschlechterten sich die Betreuungsquoten in Hüttenheim auf 91 % für Ü3-Kinder und auf 39 % für U3-Kinder. „Durch die gute Versorgungslage im Einzugsgebiet können die Bedarfe aber in angrenzenden Ortsteilen mitbedient werden“, so das Jugendamt.

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Zu den konkreten Planungen für das kommende Kitajahr 2023/24 heißt es: Der Katholische Zweckverband plant in der Kita Am See (Wedau) eine Erweiterung um zwei Gruppen. Zugleich soll der Betrieb der Einrichtung Am Grünen Hang (Ungelsheim) vom Zweckverband aufgegeben werden. Aktuell werde „geprüft, inwieweit der Standort unter Berücksichtigung einer Erweiterung auf sechs Gruppen von einem Investor entwickelt und von einem anderen Träger fortgeführt werden kann“. Zur Deckung des Bedarfs in Ungelsheim und dem näheren Einzugsgebiet sei das Vorhaben aus jugendhilfeplanerischer Sicht zu begrüßen.

Begonnen haben die Planungen für das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Mit Beginn des ersten Bauabschnittes soll ebenfalls eine Kita entstehen, die die neuen Bedarfe abfangen soll. Die Einrichtung soll auch den Abbau der bestehenden Interimslösungen an der Hermann-Grothe-Straße in Bissingheim ermöglichen.

>>STADTWEITE TENDENZ: MEHR ÄLTERE, WENIGER JÜNGERE KINDER

  • Eine stadtweite Tendenz bei der Entwicklung der Kinderzahlen zeigt das vergangene Jahr auch im Duisburger Süden.
  • Die Zahl der Kinder über 3 Jahren ist im Bezirks um 70 gestiegen, gleichzeitig ist im Vorjahresvergleich die Zahl der Kinder unter drei Jahren um 17 gesunken ist.
  • Vor allem in Buchholz (-37) und Wanheim-Angerhausen (-40) ist die Anzahl der U3-Kinder deutlich zurückgegangen. Prägnant ist auch die Anzahl der Kinder unter einem Jahr im Bezirk: hier sind die gemeldeten Kinder um 76 gesunken.
  • Um diesem Trend zu begegnen, wird für das nächste Kitajahr die starre Belegungsregel für die Kitaplätze gelockert. Ausnahmsweise können dann auch U3-Plätze in den Kitas mit älteren Kindern belegt werden.