Duisburg. Bei der ersten Familienkonferenz der Redaktion reden Kita-Eltern in Duisburg Klartext. Was sie bei Spielplätzen fordern und was sie aufregt.

Wie gut ist das Freizeitangebot für junge Familien in Duisburg? Gibt es genügend Spielplätze – und in welchem Zustand sie? Fragen, die neben der Situation rund um die Kitas in der Stadt ebenfalls auf der ersten Familienkonferenz dieser Redaktion diskutiert worden sind. Kita-Eltern haben bei diesem Thema wieder Klartext mit den Frauen und Männern „vom Fach“ geredet – darunter Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke.

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„Das Spielplatzangebot für Kinder unter drei Jahren ist mies“, findet Katrin Susanna Schmidt aus Walsum. Die meisten Spielgeräte seien zu groß, zu hoch. Insgesamt sei es schwer, Freizeitaktivitäten zu finden, die auch für kleine Kinder geeignet sind.

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Junge Mutter beklagt mangelnde Vielfalt auf Spielplätzen in Duisburg

Mangelnde Vielfalt auf den Spielplätzen beklagt auch Janette Lindgens aus Neudorf. Der ewige Dreiklang aus Schaukel, Rutsche und Klettergerüst sei schnell durchgespielt. Es fehle Platz für Kreativität; es gebe keine Geräte für flexiblere, fantasievollere Spielmöglichkeiten. Außerdem habe sie in Neudorf kopfschüttelnd festgestellt, dass die Papierkörbe zu hoch für kleine Kinder hängen.

Nathalie Hinsen (links) aus Buchholz hat mit Blick auf die Spielplatzsituation in Duisburg gleich mehrere Kritikpunkte, aber auch Anregungen.
Nathalie Hinsen (links) aus Buchholz hat mit Blick auf die Spielplatzsituation in Duisburg gleich mehrere Kritikpunkte, aber auch Anregungen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Nathalie Hinsen aus Buchholz ist im Allgemeinen mit den Freizeitangeboten in Duisburg zufrieden. „Da ich aber nicht bei Facebook oder Instagram bin, bekomme ich von vielen Angeboten leider nichts mit“, sagt die alleinerziehende Mutter eines Sohnes (4). Sie wünsche sich eine App speziell für Kinderveranstaltungen.

„Zigarettenkippen, Glas oder Hundekot liegen herum“

Es gebe zwar schöne Wasserspielplätze. Aber Spielplätze seien zumindest in Buchholz – konkret nennt sie den Bereich an der Togostraße – Mangelware. „Wir müssen weit fahren“, so Hinsen. Spielplätze seien zudem oft schmuddelig. „Zigarettenkippen, Glas oder Hundekot liegen herum.“

Kinderspielplätze könnten, findet die Buchholzerin, zudem „grüner“ werden. Sie plädiert zudem dafür, Kisten mit Sandspielzeug fest zu installieren, „womit jedes Kind spielen darf“.

Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke hörte bei der Familienkonferenz aufmerksam zu und machte sich Notizen zu den Kritikpunkten.
Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke hörte bei der Familienkonferenz aufmerksam zu und machte sich Notizen zu den Kritikpunkten. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Jugendamtsleiter Köpcke hört aufmerksam und macht sich Notizen. Er verspricht, sich um das eine oder andere Ärgernis wie die von Janette Lindgens angesprochenen, zu hoch hängenden Papierkörbe auf Spielplätzen direkt zu kümmern.

Jugendamtsleiter wirbt für die Familienkarte

Köpcke macht aber gleichzeitig auch auf die schon bestehenden „guten Angebote“ aufmerksam. Er wirbt für die Familienkarte in Duisburg, die viele Vergünstigungen verspricht. So gibt es viele Rabattangebote in Geschäften und in der Gastronomie. Auch bei den Freizeitangeboten können Familien sparen.

Reduzierte Eintritte sind etwa im Terrazoo Rheinberg möglich, im Zoo Duisburg oder im Sealife in Oberhausen. Verlockend findet Köpcke auch die Möglichkeit, dass Kindergarten-Gruppen kostenlos den Zoo besuchen können.

Weitere Informationen zur Familienkarte gibt es auf der Webseite der Stadt: Interessierte geben dazu in der Suche auf duisburg.de „Familienkarte“ ein.

>> FAMILIENKONFERENZEN IN DUISBURG

  • Die Redaktion möchte junge Familien noch stärker als bisher in den Blick nehmen.
  • Als erstes Projekt dazu haben wir uns entschlossen, Familienkonferenzen in Duisburg durchzuführen. Die erste stand unter dem Motto „Kita und Freizeit“. Kita-Eltern konnten sich bewerben und sagen, was sie bewegt.
  • 2023 sind in Duisburg noch zwei weitere solcher Konferenzen mit folgenden Themenschwerpunkten geplant: „Grundschulen und Wohnen“ sowie „Weiterführende Schulen und Arbeitsmarkt“. Die Redaktion wird zu gegebener Zeit jeweils wieder zu Bewerbungen aufrufen.