Duisburg-Bissingheim. . MSV-Präsident spricht im Talk über die Erste und Zweite Bundesliga, das Trainerteam und verrät, welcher Verein das große Vorbild für den MSV ist.
Michael Krebs war ganz entspannt. Der Saal seiner Bissingheimer Kultkneipe „Anne Tränke“ füllte sich zusehends. Nach dem Start vor vier Wochen – Premierengast war MSV-Legende Joachim Hopp – stand am Donnerstagabend zum zweiten Mal das neue Talk-Box-Format auf dem Programm.
Diesmal hatte der Event-Spezialist mit dem MSV-Präsidenten Ingo Wald wieder einen prominenten Gast aus der Duisburger Fußballszene als Talk-Partner eingeladen. Dass er damit einen guten Griff getan hatte, zeigte sich nicht nur im Laufe des Gesprächs, sondern auch an der Resonanz: Rund 50 Gäste warteten gespannt darauf, was der MSV-Chef zur aktuellen Situation des Zweitligisten zu sagen hatte.
Ingo Wald ist seit 2014 Präsident des MSV Duisburg
Krebs gab sich zu Beginn seines Interviews gespielt ratlos: „Ich hab’ gegoogelt, über Dich findet man so gut wie nichts im Netz, nur etwas über Deine Tätigkeit bei einem großen Duisburger Unternehmen.“ Das passt auch irgendwie zu dem Manager von Krohne Messtechnik, der seit 2014 als MSV-Präsident solide und kontinuierlich zu Werke geht, um den Verein wieder auf Kurs zu bringen. Ingo Wald kam geradewegs von der Geburtstagsfeier des MSV-Idols Bernard Dietz nach Bissingheim und machte klar, dass seine Arbeit noch lange nicht beendet ist: „Der Aufstieg in die Zweite Bundesliga war vor allem aus finanziellen Gründen enorm wichtig für den Verein.“
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Hatte Krebs vor vier Wochen mit Joachim Hopp noch von einem Durchmarsch in die Erste Liga geträumt, stand dieses Thema aufgrund der letzten drei Niederlagen in Folge nicht mehr zur Debatte. Mit der Feststellung: „Es wird noch mal eng“, brachte Krebs die Sorgen der Duisburger Fans auf den Punkt. Das wollte Wald nicht abstreiten: „40 Punkte werden in dieser Saison wohl nicht reichen. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns in der Liga halten werden.“
Großes Vorbild für den MSV: der SC Freiburg
Für den MSV-Boss sind Trainer Ilia Gruev und Manager Ivo Grlic ein Glücksfall: „Die leisten mit ihren Teams hervorragende Arbeit.“ Beide können sicher sein, auch in unruhigeren Zeiten das Vertrauen ihres Präsidenten zu haben. Denn von schnellen Trainerwechseln hält Ingo Wald gar nichts, großes Vorbild ist für ihn der SC Freiburg: „Die machen das sehr gut, halten auch nach einem Abstieg an dem Trainer fest und greifen dann neu wieder an.“
Das könnte mittelfristig auch ein Muster für den MSV sein, wie der 59-Jährige anmerkte: „Die ersten zehn Plätze in der Bundesliga sind auf lange Zeit vergeben, es geht eigentlich für die anderen Vereine nur um die Plätze danach.“
Geld aus Spieler-Verkäufen fließt nicht in die Mannschaft
Bis dahin ist es für den MSV aber noch ein langer Weg. Hoffnungen, das durch Spielerverkäufe eingenommene große Geld wieder in die Mannschaft investieren zu können, erteilte Wald direkt einen Dämpfer: „Mit diesen zusätzlichen Geldern müssen vorrangig die Besserungsscheine bedient werden, die im Rahmen des Schuldenschnitts an die Gläubiger ausgegeben wurden.“
Solide Arbeit wird auch in Zukunft beim MSV zwingend nötig sein. Michael Krebs’ abschließende Frage: „Wo steht der MSV in fünf Jahren?“ beantwortete der MSV-Präsident eher defensiv: „Der Verein wird stabil und eine feste Größe in der Zweiten Liga sein.“