Duisburg-Bissingheim. . Kult-Kicker „Hoppi“ war Premieren-Gast beim neuen Talk-Format in Anne Tränke. Und verriet: Eine MSV-Erinnerung erfüllt ihn heute noch mit Wehmut.

Bei Anne Tränke soll von nun an jeden vierten Donner­stag im Monat in lockerer Runde geplaudert werden. Im Wechsel werden Gäste aus dem Sport, der Kleinkunstszene und der lokalen Politik eingeladen. „Ich habe da schon einige Vorgespräche geführt, das wird schon gut laufen“, ist sich Michael Krebs sicher, der die Eventkneipe zusammen mit seinem Bruder Markus betreibt. Erster Gast war jetzt der frühere MSV-Profi Joachim Hopp, der aufgrund seiner Heimatverbundenheit, seiner Art, ehrlichen Fußball zu spielen und immer einen coolen Spruch drauf zu haben, bei den Fans bis heute Kultstatus besitzt.

Für die verhinderte Oma Anne führte Michael Krebs (links) das Gespräch mit Joachim Hopp (rechts).
Für die verhinderte Oma Anne führte Michael Krebs (links) das Gespräch mit Joachim Hopp (rechts).

Oma Anne fiel aus nicht bekannten Gründen als Fragestellerin aus, diese Rolle übernahm kurzerhand Michael Krebs persönlich. Das machte er ganz souverän, dank Wikipedia hatte er auch „schon was vorbereitet“. Dass aber auf das viel gepriesene Internet-Lexikon nicht immer Verlass ist, wurde schnell deutlich. „Das stimmt so nicht“, warf Joachim Hopp direkt zu Beginn ein, als Michael Krebs erläuterte, dass „Hoppi“ in seiner Jugendzeit beim BV Beeck 05 gespielt habe. „Mein Stammverein war der VfvB Ruhrort-Laar, da habe ich immer in der Jugend gespielt“, korrigierte der Ex-MSV-Profi.

Der Stürmer wurde zum Abwehrspieler umgeschult

Zum MSV kam Hopp im Jahr 1989. Dort spielte er zuerst bei den Amateuren. Trainer Willibert Kremer holte ihn ein Jahr später zu den Profis und formte den gelernten Stürmer dort zum Abwehrspieler. Bis zu seinem ersten Profivertrag (1991) arbeite Joachim Hopp noch bei Thyssen im Schichtbetrieb am Hochofen. 83 Bundesliga- und 49 Zweitliga-Spiele hat der gebürtige Duisburger für den MSV gemacht, dabei hat er vier Tore erzielt.

Seine besten Jahre hatte er unter Trainer Ewald Lienen, der seine kämpferischen Fähigkeiten schätzte und ihm entsprechende Einsatzzeiten gab. Der Kult-Kicker erinnert sich auch gerne an die Zeit unter Präsident Dieter Fischdick: „Das war alles sehr familiär, seine Frau bekochte die Mannschaft bei den Auswärtsfahrten im Bus, so was gibt es heute gar nicht mehr.“

Pokal-Endspiel erfüllt Hopp heute noch mit Wehmut

Als Friedhelm Funkel das Team übernahm, lief es für den heute 51-Jährigen nicht mehr so gut. Er fand sich oft auf der Ersatzbank wieder. Seine unbefriedigende Situation kommentierte er damals so: „Man muss gucken, dass man auf der Auswechselbank keine Pickel am Arsch kriegt.“

Wehmütig wird der heute für ein Verkehrstechnik-Unternehmen arbeitende Ex-Fußballer, wenn er an das Pokalendspiel 1998 gegen Bayern München in Berlin (1:2) denkt: „Da hätte ich gerne wenigstens ein paar Minuten gespielt, das war mein letztes Jahr beim MSV. Schade.“