Walsum. . Seit Tagen und Wochen klagen Nachbarn des Walsumer Kraftwerks über enorme Staubbelastung. Für den Betreiber Steag steht fest: „Von uns stammt der Dreck nicht.“ Die Grünen und die Bürgerinitiative gegen Umweltgifte fordern schnelle Untersuchungen in Duisburg.
Der Walsumer Grüne Franz Tews und Wilfried Mohr von der Bürgerinitiative gegen Umweltgifte Duisburg-Nord haben eine Vermutung, woher der schwarz-sandige Staub stammt, der in jüngster Zeit vom Walsumer Himmel rieselt: Von der Kohleumladung.
Bekanntlich wird der Brennstoff fürs Kraftwerk per Schiff und Bahn angeliefert und über Förderbänder zur Brennkammer des Kraftwerksblocks transportiert. „Wenn die Fallhöhe beim Umladen nur etwas zu hoch ist“, erklärt Mohr, dann nehme die Staubbelastung im Umfeld gleich zu. Der Umweltexperte der Steag, Wolfgang Konrad, hält das für unmöglich: Der Staub werde, abhängig vom Verladeort, mit Wasser besprüht bzw. abgesaugt.
Messstellen einrichten
„Wir müssen dafür sorgen“, sagt Franz Tews, „dass schnellstens Messstellen eingerichtet werden“. Er will erreichen, dass der entsprechende Antrag von Dirk Schlenke (FDP) – wir berichteten – erweitert und möglichst von allen Fraktionen in der Bezirksvertretung unterstützt wird. Dabei geht es nur um die Grobstaubbelastung.
Mohr selbst, der in Overbruch wohnt, hat übrigens bislang vom Grobstaub nichts mitbekommen, wie er auf Nachfrage sagte.
Die Stadt Duisburg, das Landesamt für Umwelt (Lanuv) und die Bezirksregierung Düsseldorf können bei Problemen telefonisch informiert werden. „Ich habe die Zusage von der Stadt, dass jemand rauskommt und sich den Staub anschaut und auch Proben mitnimmt“, sagt Tews.
Notfall-Rufnummern
Ihm und Mohr ist daran gelegen, dass noch vorm Aufstellen von Messstellen Klarheit herrscht, woher der Staub kommt. „Ist er metallhaltig, kommt er von der Stahlindustrie“, sagt Mohr. „Besteht er aus Kohle, ist der Ursprung im Kraftwerk zu suchen.“
Die Immissionsschutzbehörde Duisburg ist mo bis do (8-16 Uhr), fr 8-14 Uhr unter 2 83 57 37 erreichbar, die Bezirksregierung unter 0211 - 47 50. Das Lanuv erreicht man unter 0201 - 71 44 88 (nach Dienstschluss von Stadt und Bezirksregierung und am Wochenende).