Walsum. In Duisburg hat ein neues Kraftwerk den Betrieb aufgenommen. Der rund eine Milliarde teure Kraftwerkblock 10 starte noch in diesem Jahr mit der kommerziellen Stromerzeugung. Damit liegt er drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan, der wegen eines Materialfehlers umgeworfen werden musste.
Der Kraftwerkblock 10 in Walsum ist am Freitag, 15. November, nach Abschluss des siebenmonatigen Probelaufs „genehmigungsrechtlich“ in Betrieb gegangen. Noch in diesem Jahr soll die kommerzielle Stromerzeugung starten.
Bereits 2010 sollte das „Wunderwerk der Technik“ laufen, doch dann kam alles anders. Im Herzstück, dem Verdampfer, war neuer Stahl verwendet worden – er hielt nicht, was sich die Fachleute versprochen hatten. Die Folge: Mehrere Tausend Schweißnähte waren undicht geworden, ließen sich auch nicht zuverlässig reparieren. Am Ende blieb nur der komplette Austausch.
Optimierungsarbeiten laufen
Nun ist der Kesselverdampfer mit herkömmlichem, erprobtem Stahl ausgestattet. Der Probebetrieb mit Abschaltungen und Wiederhochfahren der Anlage lief normal, wie ein Steag-Sprecher berichtet. Inzwischen seien alle Prüfungen im Dampferzeuger durch unabhängige Sachverständige abgeschlossen und die entsprechenden Bescheinigungen ausgestellt worden.
Derzeit laufen noch Optimierungsarbeiten, zudem steht der Nachweis aus, dass die „vertraglichen Eigenschaften“ erreicht werden. Bekanntlich soll dieser Kraftwerkblock besonders effizient sein: Der Wirkungsgrad wird bei 46 Prozent liegen (fünf Prozent höher als bei anderen Neuanlagen).
Der neue Block hat rund eine Milliarde Euro gekostet und soll eine Leistung von 750 Megawatt haben. 60 Menschen sollen dort arbeiten.