Walsum. Der Römerhof, heute bekannt unter dem Namen Apostel, diente dem ersten Bürgermeister Walsums als Dienstsitz. Im vierten Teil unserer Serie berichten wir über dieses Traditionshaus.

Als die 5000-Seelen-Gemeinde Walsum 1905 selbstständig wurde, da hatte sie zwar plötzlich einen eigenen Bürgermeister (Johannes Hoeveler), aber leider keinen Amtssitz für den Vorsteher, der bis 1933 im Amt blieb. Wie gut, dass im selben Jahr der repräsentative „Römerhof“ an der Kreuzung Römer-/Bahnhofstraße eingeweiht wurde. Denn in dem stattlichen Gebäude der Bauern- und Gastwirtefamilie Claus war ausreichend Platz, um auch die Bürgermeisterei unterzubringen.

Und so zog Hoeveler in die obere Etage und arbeitete dort mit seinen Gehilfen bis zum Jahr 1908. Erst dann zog der Bürgermeister um in andere Räume. Helmut Schorsch vom Heimatverein Walsum weiß, dass die damals inzwischen deutlich gewachsene Behörde auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet verteilt wurde. Ein eigenes Rathaus gab es ja noch nicht.

Gastwirt Rudolf Claus legte Wert auf gepflegte Gastlichkeit und lockte viele Vereine an. So war das Haus die Heimat des ersten Karnevalsvereins, der KG Alt-Walsum Rot-Weiß.

Der Grundstein für das Gebäude mit 350 Quadratmetern Wohn- sowie 170 Quadratmetern Gastronomie- und weiteren 300 Quadratmetern sonstiger Gewerbefläche (die derzeit als Gebetssaal dient) wurde ein Jahr vor der Fertigstellung, also im Jahr 1904 gelegt. Der heutige Kirchenraum war früher ein Pferdestall. Dort standen die Zugtiere, die vor einem Jahrhundert im angegliederten Fuhrbetrieb benötigt wurden. Später wurde der Raum als Lebensmittelgeschäft genutzt. Doch der Boom der Discounter und Händler auf der grünen Wiese machte den Einzelhändlern das Leben schwer und so gab die Familie Claus den Betrieb auf.

Große Renovierung der Fassaden im Jahr 2010

Die Gaststätte betrieb sie noch bis 1962. Man servierte Hausmannskost. Besonders bei Handelsreisenden war das Restaurant beliebt: Sie wussten, dass sie dort ein gutes und preiswertes Mittagessen bekamen. Seit den 1960er Jahren ist der Betrieb nun verpachtet. Inzwischen führt ihn der Grieche Apostolos Nikolaidis seit 29 Jahren.

Den Zweiten Weltkrieg hatte das Haus praktisch unbeschadet überstanden. Und das, obwohl bekannt war, dass der Keller als Luftschutzbunker ausgebaut war und immer wieder zahlreichen Walsumern als Zufluchtsort in den Bombennächten diente.

Der heutige Bau ist, von den Anbauten abgesehen, identisch mit dem von 1905. Nach wie vor handelt es sich um ein prachtvolles Gebäude, das als Landmarke gilt.

Vor drei Jahren erst wurden die Fassaden aufwendig renoviert – die Eigentümerfamilie Michel/Depping hatte sich an einem Wettbewerb beteiligt.

Heute unter der Leitung des Griechen Apostolos Nikolaidis

Mit der Übernahme des Römerhofs durch den griechischen Gastwirt Apostolos Nikolaidis, der dem Haus auch den neuen Namen „Apostel“ gab, änderte sich die Küche drastisch.

Während früher bei den deutschen Betreibern Würstchen mit Kartoffelsalat, Soleier und Frikadellen serviert wurden, brachte er vor 29 Jahren die Küche seiner Heimat mit.

Heute zaubert der Gastwirt neben griechischen Gerichten alles auf den Tisch, was die moderne, mediterrane Küche zu bieten hat.

Das Traditions-Restaurant an der Römerstraße 250, Ecke Bahnhofstraße ist dienstags bis samstags von 17 bis 23 Uhr sowie sonntags und feiertags von 12 bis 15 und 17 bis 22 Uhr geöffnet. Montags ist das Gasthaus außer an Feiertagen geschlossen.

Tischreservierungen nimmt der Gastronom Apostolos Nikolaidis gerne unter Telefon 0203 - 47 58 58 entgegen.

100 Jahre KöPi aus Duisburg

Solange Hopfen und Malz nicht verloren sind, wird es „das“ Duisburger Bier geben: König Pilsener, gemeinhin Köpi genannt. Hier zu sehen ist die Belegschaft um 1900.
Solange Hopfen und Malz nicht verloren sind, wird es „das“ Duisburger Bier geben: König Pilsener, gemeinhin Köpi genannt. Hier zu sehen ist die Belegschaft um 1900. © König Brauerei
Vor 100 Jahren wurde in Beeck das erste Pils gebraut, mit dem Stahlarbeiter und Bergleute nach der Schicht – manche auch während der Schicht – den Staub runterschluckten.
Vor 100 Jahren wurde in Beeck das erste Pils gebraut, mit dem Stahlarbeiter und Bergleute nach der Schicht – manche auch während der Schicht – den Staub runterschluckten. © privat
Aus der heimatverbundenen Brauerei – im Volksmund auch mit „KPD – König Pils Duisburg“ abgekürzt – ist durch geschickte Geschäftspolitik der Familie König ein Bierproduzent geworden, der eine Marke weltweit etabliert hat.
Aus der heimatverbundenen Brauerei – im Volksmund auch mit „KPD – König Pils Duisburg“ abgekürzt – ist durch geschickte Geschäftspolitik der Familie König ein Bierproduzent geworden, der eine Marke weltweit etabliert hat. © privat
Und so muss der Duisburger auch in Shanghai nicht auf sein Bier verzichten.
Und so muss der Duisburger auch in Shanghai nicht auf sein Bier verzichten. © WAZ FotoPool
206 Hektoliter betrug damals der Jahresausstoß...
206 Hektoliter betrug damals der Jahresausstoß...
...1929 wurde erstmals die Marke von 100 000 Hektolitern durchbrochen.
...1929 wurde erstmals die Marke von 100 000 Hektolitern durchbrochen.
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Eine Fass-Abfüllanlage um 1965. Hier noch in Betrieb...
Eine Fass-Abfüllanlage um 1965. Hier noch in Betrieb...
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g © König Brauerei
Historische Fotos König Pilsener Brauerei Köpi Foto: fremd/privat
Historische Fotos König Pilsener Brauerei Köpi Foto: fremd/privat © NRZ
Historische Fotos König Pilsener Brauerei Köpi Foto: fremd/privat
Historische Fotos König Pilsener Brauerei Köpi Foto: fremd/privat © NRZ
...zum Beispiel mit einem Rezept für Soleier.
...zum Beispiel mit einem Rezept für Soleier. © fotoagentur-ruhr
So kennt der Duisburger seine Brauerei. Foto: Stephan Eickershoff
So kennt der Duisburger seine Brauerei. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
In diesem Jahr feiert die Marke König-Pilsener ihr 100-jähriges Bestehen. Foto: Stephan Eickershoff
In diesem Jahr feiert die Marke König-Pilsener ihr 100-jähriges Bestehen. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
Die Brauerei selbst ist schon 53 Jahre älter. An das Firmen-Jubiläum 2008 werden sich viele Duisburger noch erinnern. Foto: Friedhelm Geinowski
Die Brauerei selbst ist schon 53 Jahre älter. An das Firmen-Jubiläum 2008 werden sich viele Duisburger noch erinnern. Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
Da gab die Firma den Duisburgern nämlich einen aus.Foto Friedhelm Geinowski
Da gab die Firma den Duisburgern nämlich einen aus.Foto Friedhelm Geinowski © NRZ
Das ließen sich die Duisburger nicht zweimal sagen: Harald Molder schmeckt ein Frischgezapftes. Foto: Franz Meinert
Das ließen sich die Duisburger nicht zweimal sagen: Harald Molder schmeckt ein Frischgezapftes. Foto: Franz Meinert © WAZ
Auf der Außenanlage werden unzählige Bierfässer gelagert. Foto: Stephan Eickershoff
Auf der Außenanlage werden unzählige Bierfässer gelagert. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
Seit 2004 gehört die Duisburger Brauerei zur Bitburger Braugruppe. Neben dem Bitburger zählen die Marken Licher, Wernesgrüner, Köstritzer, König Pils sowie der Gerolsteiner Brunnen zum Konzern. Foto: Stephan Eickershoff
Seit 2004 gehört die Duisburger Brauerei zur Bitburger Braugruppe. Neben dem Bitburger zählen die Marken Licher, Wernesgrüner, Köstritzer, König Pils sowie der Gerolsteiner Brunnen zum Konzern. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
Maschinenführer Günter Paskowski an der Abfüllanlage für Dosen, der seit 1974 bei der Brauerei arbeitet. Foto: Stephan Eickershoff
Maschinenführer Günter Paskowski an der Abfüllanlage für Dosen, der seit 1974 bei der Brauerei arbeitet. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
2008 nahm die Brauerei die neue Abfüllanlage in Betrieb. Während ein frisch gezapftes Pils sieben Minuten braucht. ist das Füllen einer Bierflasche nur eine Frage von Sekunden. Foto: Friedhelm Geinowski
2008 nahm die Brauerei die neue Abfüllanlage in Betrieb. Während ein frisch gezapftes Pils sieben Minuten braucht. ist das Füllen einer Bierflasche nur eine Frage von Sekunden. Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
55.000 Flaschen kann die Anlage, die 12,5 Millionen Euro gekostet hat, pro Stunde abfüllen. Foto: Friedhelm Geinowski
55.000 Flaschen kann die Anlage, die 12,5 Millionen Euro gekostet hat, pro Stunde abfüllen. Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
Sie ersetzte die in die Jahre gekommene Vorgängerin und spart Wasser, Energie und Arbeitszeit. Foto: Friedhelm Geinowski
Sie ersetzte die in die Jahre gekommene Vorgängerin und spart Wasser, Energie und Arbeitszeit. Foto: Friedhelm Geinowski © NRZ
Jahresausstoß an Bier: rund 7,4 Hektoliter. Foto: Stephan Eickershoff
Jahresausstoß an Bier: rund 7,4 Hektoliter. Foto: Stephan Eickershoff © WAZ FotoPool
Beliebt sind die Führungen durch die Brauerei...
Beliebt sind die Führungen durch die Brauerei... © Bettina Engel / far
In den Sommerferien 2008 konnten WAZ-Leser bei der Sommeraktion hinter die Kulissen der Brauerei blicken.
In den Sommerferien 2008 konnten WAZ-Leser bei der Sommeraktion hinter die Kulissen der Brauerei blicken. © Bettina Engel / far
Die WAZ öffnet Pforten für die Leser: Ditmar Liesfeld führte durch die Brauerei.
Die WAZ öffnet Pforten für die Leser: Ditmar Liesfeld führte durch die Brauerei. © Bettina Engel / far
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