Ziemlich gelichtet ist der Urwald im Hamborner Tropenhaus inzwischen. Der Stadt ist es gelungen, rund die Hälfte der wärmeliebenden Pflanzen an Zoos abzugeben. „Ich habe mit weniger gerechnet“, gesteht Volker Heimann vom Umweltamt. Und freut sich, dass das Interesse andernorts so groß an den Gewächsen war.
„Es macht ja Sinn, so viel wie möglich zu retten“, erklärt der Experte. Wobei ihm das Glück zu Hilfe kam: „In den Zoos werden tropische Landschaften aufgebaut, da kamen unsere Pflanzen gerade recht“, freut er sich. Den Großteil der Ranken, Büsche, Bäume, Schmarotzerpflanzen und Bodendecker holten sich der Duisburger-, der Gelsenkirchener- und der Düsseldorfer Aquazoo. Außerdem kamen noch kleinere Einrichtungen, die aber von der Menge her nur vergleichsweise wenig Grün mitnehmen konnten.
"Bei den Gärtnern werden Tränen fließen"
Inzwischen hat sich der Urwald also stark gelichtet, überwiegend sind es die üppigen Gummibäume und Bananen, die noch stehen. „Sie sind für den Abtransport zu groß“, sagt Heimann. Folglich müssten sie gefällt werden. Das soll bereits in ein, zwei Wochen geschehen. Dann werde auch die Heizung abgestellt, die jetzt noch normal weiter läuft. Wenn die Großgewächse fallen, ist sich der Umweltmann sicher, „werden ein paar Tränen bei den Gärtnern fließen“.
Das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) befasst sich derzeit mit dem Thema „Entglasung“ des Tropenhauses. Wie berichtet, soll nur noch das Stahlgerippe stehen bleiben, als berankte und beleuchtete Landmarke. Bereits in diesem Jahr sollen die großen Scheiben herausgenommen werden. Sie sind teilweise brüchig, drohen herunter zu fallen – was als Grund für die plötzliche Schließung des Gewächshauses im vergangenen Frühjahr genannt wurde.
Neues Konzept soll bald stehen
Die Aquarianer erarbeiten derzeit ein Konzept, wie sie die Schau- und Zuchtanlage kostengünstig weiterbetreiben können. Sie rechnen damit, künftig von der Stadt an den Energiekosten beteiligt zu werden, weshalb stromsparende Heiz- und Beleuchtungslösungen händeringend gesucht werden.
Auch die Freunde und Förderer des Botanischen Gartens machen sich derzeit Gedanken, wie sie den Park durch Aktionen attraktiver machen können. Das Konzept soll schon bald stehen.
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