Duisburg-Marxloh. Betriebsrat und IG Metall Vertrauenskörperleitung von ThyssenKrupp Steel Hamborn, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Duisburg und die Evangelische Bonhoeffer-Gemeinde Marxloh-Obermarxloh wollen ihre Politischen Nachtgebete fortsetzen.

Politiker haben eine Vorbildfunktion. Doch die Liste der Volksvertreter, deren Handeln öffentliche Kritik auslöst, wird immer länger: Erst der Oberbürgermeister, dann der Verteidigungsminister, jetzt sogar der Bundespräsident. Für das Politische Nachtgebet in Marxloh Anlass genug, sich 2012 mit der Glaubwürdigkeit unserer Politiker zu beschäftigen.

Rund 1500 Bürger besuchten die zehn Nachtgebete 2011, rund 200 im Schnitt. Die Teilnehmer der lebhaften Gebets- und Diskussionsreihe wollen im neuen Jahr die Duisburger Öffentlichkeit auch mit anderen brisanten Themen mobilisieren. Und dabei traditionell kein Blatt vor den Mund nehmen.

Beim ersten Treffen im noch jungen Jahr legten Teilnehmer und Vorbereitungskreis die Themen für 2012 fest. Aktuelle Konflikte, die den Bürgern im Duisburger Norden besonders auf den Nägel brennen, haben dabei Vorrang: Anfang Februar geht es wie schon im Dezember um den möglichen Abriss der Zinkhüttensiedlung, Anfang März um die Schließungen katholischer und evangelischer Kirchen im Norden.

Neue Themen

Auf der Agenda steht im Frühjahr auch die Öffentliche Sicherheit auf Straßen, Plätzen, in Bussen und Bahnen, wo sich besonders ältere Bürger häufig Gefährdungen, verbaler und körperlicher Gewalt, ausgesetzt sehen. Passend zum Thema sollen Vertreter der Duisburger Polizei über Ausschreitungen gegen ihre Beamte berichten.

Ein Jahr vor der Bundestagswahl sollen 2012 die Themen „Armut im Alter“ und „Rente mit 67“ weitergeführt werden, zumal seit dem ersten Januar neue gesetzliche Bestimmungen bei der Rente gelten. Dazu wollen die Initiatoren des Nachtgebets Vertreter aller Parteien einladen, die ihre rentenpolitischen Pläne vortragen.

Ökumenische Gottesdienste geplant

Sozialpolitische Akzente wird das Nachtgebet auch an zwei weiteren Abenden setzen, vermutlich im Sommer: Einmal werden Missstände in der Bildung von Kindern und Jugendlichen aufgearbeitet. Dabei soll auch die Frage beantwortet werden, ob der neue Schulkonsens in NRW - die Gemeinschaftsschule - wirklich mehr Bildungsgerechtigkeit schafft. Genauso relevant für Duisburg und seinen Norden bleiben trotz relativ guter Beschäftigungszahlen die Dauerthemen „Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und Zukunft der Arbeitswelt“.

Auch ökumenische Gottesdienste zu den Themen „Burn out“, „Pflege“, „Ehrenamt“ und „Christenverfolgungen“ planen die Veranstalter ein. Gleichzeitig wollen die Initiatoren wie bisher flexibel auf aktuelle Ereignisse, auch im Duisburger Norden, reagieren.

Zu den Nachtgebeten laden u.a. Betriebsrat und IG Metall , die KAB Duisburg und die Evangelische Bonhoeffer- Gemeinde Marxloh-Obermarxloh ein.