Duisburg-Aldenrade. .

Erst tobte in Walsum Ende vergangenen Jahres ein heftiger Streit um die Grundsatzfrage: Soll ein Stück des Kometenplatzes zu einer Gedenkstätte werden?

Nachdem die Entscheidung gefallen war und man sich auf den Namen „Platz der Erinnerung“ einigen konnte, bahnt sich jetzt die nächste Diskussion an. Diesmal geht es um die Frage: Wie soll die Fläche neben dem Bezirksrathaus in Aldenrade gestaltet werden?

Zwei Künstler haben ihre Entwürfe vorgestellt, zwei weitere Ideen sollen demnächst vorgetragen werden.

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Von DerWesten

Obwohl es noch gar nicht um die Wahl ging, meinten manche Politiker schon intensiv über die beiden Vorschläge diskutieren zu müssen. Dem einen war einer der Entwürfe zu teuer, dem anderen scheint die Platzgestaltung gar nicht teuer genug sein zu können. Der dritte will ein Kunstwerk, das in jedem Museum Platz finden könnte, der vierte etwas Schlichtes, aber Verständliches, das die Bevölkerung auch ohne große Erklärung versteht - und vor allen Dingen annimmt.

Vorschläge mit Kosten zwischen 10.000 und 2500 Euro

Die Variante „künstlerisch sehr anspruchsvoll“ präsentierte der Steinmetz und Bildhauer Bernhard Kleinfeld. Er will eine der Mauern, die einen Grünbereich umgeben, neu gestalten. Mit Jerusalem-Marmor, wie er an der Klagemauer zu finden ist. „Ich will etwas Besseres, Größeres, Wichtigeres“ schaffen, sagt er. In einen Bereich will er Auszüge aus der menschenverachtenden Polizeiverordnung des Dritten Reichs einmeißeln. Preiswert ist dieses Kunstwerk nicht: Kleinfeld veranschlagt grob 10000 Euro, hat aber noch nicht genau kalkuliert.

Ganz anders der Entwurf des zweiten Künstlers, Gisbert Zimmermann: Der Mann, der u.a. die stählernen Fußballfiguren an der Schalke-Arena gestaltet hat, setzt auf Schlichtheit. Er will eine etwa zwei Meter hohe Stahlskulptur schaffen, die zwei Personen zeigt - die starke reicht der schwachen die Hand. Mit 2500 Euro und der Hilfe der Thyssen-Ausbildungswerkstatt sollte sich das Kunstwerk kurzfristig realisieren lassen, glaubt er. Er plant auch nur eine kleine Erklärung im Sockel: „Den Walsumer Opfern der NS-Gewaltherrschaft zum Gedenken“.