Der Platz vor dem Walsumer Bezirksrathaus wird den Namen „Platz der Erinnerung“ erhalten. Zehn Politiker - Sozialdemokraten, Grüne, Linke und Liberale - gaben ihr Ja, die CDU stimmte am Dienstagabend geschlossen (vier Stimmen) dagegen.

Damit findet die seit einem Monat anhaltende Diskussion um die Benennung des Platzes zur Erinnerung an die Walsumer Opfer des Nazi-Terrors ein vorläufiges Ende. Nun wird es in einer Arbeitsgruppe darum gehen, in welcher Form die Gedenkstätte gestaltet werden soll. In genau einem Jahr soll das Ergebnis präsentiert werden.

Der Abstimmung vorausgegangen war eine sehr emotionale, 55-minütige Diskussion, in der auch Beleidigungen nicht ausgespart wurden. „Ich bin erschüttert über die politische Auseinandersetzung“, kommentierte der Fahrner Realschullehrer Helmut Feldhaus die Sitzung anschließend. Er hatte als Gast teilgenommen und hätte als derjenige, der vor fünf Jahren in der Schule die Nazi-Geschichte aufarbeiten ließ und damit den Anstoß für eine Gedenkstätte gab, gerne selbst noch einmal auf die Bedeutung eines solchen Platzes hingewiesen. Man hatte ihm aber kein Rederecht eingeräumt.

Von Seiten der CDU (Daniel Sadowski) musste sich Franz Tews (Grüne) als Initiator des Antrags den Vorwurf anhören, ein wenig sachkundiger „Hobbyhistoriker“ zu sein. Dafür musste sich CDU-Fraktionschef Peter Hoppe von Thomas Keuer (Linke) noch einmal seinen Auftritt beim Karneval vorhalten lassen. Da wollte der CDU-Mann eine Abstimmung über den Namen Schalomplatz durchführen. Keuer: „Dafür hätte ich hier eine Entschuldigung erwartet.“