Duisburg-Walsum. .
Der Knatsch um die Umbenennung des Walsumer Rathausvorplatzes in „Schalom-Platz“ geht in die nächste Runde: Der Heimatvereins-Vorsitzende seinerseits lehnt den Namen „Schalom-Platz“ ab. Es gebe genug Gedenkstätten für Nazi-Opfer.
Walsums Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann schaltet sich in die Diskussion um die Benennung des Aldenrader Ratshausvorplatzes ein. Er mag die Kritik nicht mehr hören, die laut wurde, seit die Bezirksvertretung Ende vergangener Woche den gemeinsamen Antrag von der Tagesordnung nahm.
Wie berichtet, gibt es eine Beschlussvorlage der Bezirksvertretung, die Fläche rund um die Schutzpatronin der Bergleute auf den Namen „Schalom-Platz“ zu taufen. CDU und SPD allerdings beschlossen in der Sitzung, das Thema auf Eis zu legen, bis der Heimatverein zur Sache gehört wurde. Der werde traditionell eingeschaltet, wenn Straßen oder Plätze einen neuen Namen bekommen sollen. In diesem Fall habe man das vergessen und wolle die Meinung nun nachträglich einholen.
Lieber die Heilige Barbara
Der Vorsitzende des Heimatvereins, Helmut Schorsch, erwähnte im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings, dass er den Namen „Schalom-Platz“ ablehne. Es gebe bereits genug Gedenkstätten für die Opfer des Nazi-Terrors in Walsum. Ihm schwebt vor, den Platz nach der Heiligen Barbara zu benennen, in Erinnerung an den Bergbau, der lange Zeit für Wohlstand und Arbeit im Ortsteil gesorgt habe.
Plückelmann ist verärgert, dass Ralf Welters, Vorstandsmitglied der Walsumer Grünen, Kritik an dem Verhalten der Bezirksvertretung in dieser Sache geäußert hatte. Er hatte CDU und SPD vorgehalten, ihre Argumente für das Absetzen des Themas klängen wie „schlechte Ausreden“.
„Kirche im Dorf lassen“
„Die Grünen sollen die Kirche im Dorf lassen“, sagt der Bezirksbürgermeister. „Es ist gut, wenn der Antrag überdacht wird“ und der Heimatverein mit ins Boot geholt werde. Am 18. November wollen laut Plückelmann die Fraktionen mit dem Verein reden und eine Lösung suchen. Den Grünen rät Plückelmann, keinen „weiteren Druck zu machen, sonst kann der Schuss nach hinten losgehen“. Soll heißen: Dann könnte das Thema „Schalom-Platz“ endgültig vom Tisch sein.
Denkbar sei, so der Bezirksbürgermeister aber auch, dass ein anderer Platz diesen Namen bekomme. Ganz wichtig ist ihm, dass in Walsum Frieden herrscht: „Ich möchte Menschen zusammenbringen und nicht spalten.“