Duisburg-Walsum. Zuletzt hat die Kneipe Brunnenstube mit einer Sex-Razzia für Furore gesorgt. Jetzt wollen die Betreiber mit Barmherzigkeit von sich reden machen.

Zuletzt hatte die Walsumer Gaststätte Brunnenstube für Furore gesorgt, weil die Stadt Duisburg dort eine Sex-Razzia durchführte und anschließend das Gebäude monatelang versiegeln ließ. Jetzt will die Kneipe an der Friedrich-Ebert-Straße 98a allerdings mit Barmherzigkeit von sich reden machen und Bedürftigen ein schönes Weihnachten bereiten.

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Zwar sei die Gaststätte inzwischen abends oft gut besucht, so der Betreiber Dennis Banz, doch vergessen ist die Razzia im Stadtteil noch immer nicht. Das Ordnungsamt hatte im August 2021 eine illegale Prostitutionsveranstaltung, eine Gruppensex-Party, vermutet und war deswegen zur unangekündigten Kontrolle angerückt, um die Veranstaltung zu verhindern. Seither hat die beschuldigte Prostituierte, zugleich die Lebenspartnerin des Gaststättenbetreibers, die Vorwürfe bestritten.

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Tatsächlich scheiterte die Stadt dabei, die Brunnenstube dauerhaft zu schließen, und auch die angekündigten Bußgelder von bis zu 10.000 Euro wurden nicht verhängt. Niemand habe, so der Pächter, auch nur einen Cent zahlen sollen. Mit dem Bußgeld rechnen Dennis Banz und seine Freundin Arberita Hajrizaj nicht mehr. Das Paar hat endgültig einen Schlussstrich gezogen.

Brunnenstube lädt Obdachlose an Heiligabend zum Weihnachtsessen ein

Ein neues Kapitel wollen sie jetzt mit ihrer Weihnachtsaktion beginnen. An Heiligabend, 24. Dezember, lädt das Pärchen alle Obdachlosen zu einem festlichen und natürlich kostenlosen Weihnachtsbüfett in die Brunnenstube ein. Noch steht die Speisekarte nicht fest, aber es soll weihnachtliche Speisen wie Rouladen mit Klößen geben, sicherlich auch wärmende Suppen. Ausdrücklich willkommen sind außerdem die Vierbeiner der Bedürftigen, die ebenfalls festlich schmausen sollen.

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„In Duisburg gibt es sehr, sehr viele Obdachlose“, spricht Arberita Hajrizaj über ihre Motivation, das kostenlose Büfett anzubieten. „Viele haben Tiere, besonders Hunde.“ Da sie selbst tierlieb sei und vier Hunde habe, soll niemand beim Weihnachtsessen seinen Vierbeiner draußen lassen müssen.

Neben einem leckeren Büffet sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem Geschenke bekommen – warme Decken, Wasserkocher, Nasenspray oder Konservendosen. Das gesamte Team der Brunnenstube habe bereits gespendet. Wichtig ist den beiden Organisatoren, dass tatsächlich nur Bedürftige das kostenlose Weihnachtsessen aufgetischt bekommen. Dabei unterstützt als Kooperationspartner der Verein „Muddi hilft“.

Wer sich mit Spenden an der Weihnachtsaktion der Brunnenstube beteiligen will, möchte sich in der Gaststätte (Friedrich-Ebert-Straße 98a) melden oder bei Facebook.