Duisburg-Marxloh. Obdachlose übernachten seit Jahren am Marxloher Petershof in Containern. Dort müssen sie raus und in Notunterkünfte ziehen. Das ist der Grund.

Die derzeit vollbesetzen Notschlafcontainer am Marxloher Petershof müssen bald schließen. Das teilte jetzt Pater Oliver Potschien mit. „Wir machen ihn winterfest“, sagt der Leiter des Petershof. Zusätzlich müsse sein Team „unaufschiebbare Instandhaltungsarbeiten durchführen“.

Demnach müsse eine Lüftung in die Schlafcontainer eingebaut werden, damit sie nicht „zur Sauna und zur Tropfsteinhöhle“ werden. Erneuert werden zudem die Lampen, die Elektrik und die Wasserleitungen. Die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner sollen für die mehrwöchigen Arbeiten, die am 4. Oktober beginnen, durch die Stadt Duisburg untergebracht werden. Dazu sind die Stadtverwaltung und der Petershof „seit einigen Wochen im engen Kontakt“. Derzeit sind noch Details zu klären.

Hilfsbedürftige Obdachlose übernachten seit vier Jahren am Petershof in Duisburg-Marxloh

Seit vor rund vier Jahren erstmals ein Obdachloser bei Pater Oliver klopfte und um Zuflucht bat, um in kalten Winternächten nicht zu erfrieren, übernachten Hilfsbedürftige am Petershof. Zunächst auf Feldbetten, die in der Kirche St. Peter aufgestellt waren. Später neben der Kirche in Notschlafcontainern mit 16 Plätzen.

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Die Container sollten ursprünglich nur ein Provisorium sein, weshalb die Stadt sie kurz vor Weihnachten 2020 leerzog und die betroffenen Obdachlosen auf Unterkünfte wie das Hotel Salm verteilte. Nach wenigen Wochen waren die Hilfsbedürftigen jedoch an die Mittelstraße zurückgekehrt, so dass die Notschlafcontainer wieder eröffneten.

Notschlafcontainer sollen weiterhin keine Dauerlösung sein

„Ich wünsche mir, dass wir diesmal eine bessere, eine andere Lösung als die Container finden“, sagt Pater Oliver. Ob diesmal jedoch die Obdachlosen in den städtischen Unterkünften verbleiben, hängt aus seiner Sicht sehr stark davon ab, wie eng die Betroffenen dort betreut werden können. Zumal viele drogensüchtig, alkoholkrank oder psychisch erkrankt sind. Das Team um den Ordensbruder der Prämonstratenser befürchtet allerdings, dass die Containerbewohner schnellstmöglich wieder zum Petershof zurückkehren werden, um dort zu übernachten.

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Nach aktuellem Stand ist das frühestens Mitte bis Ende Oktober möglich. Denn die Instandsetzungsarbeiten beginnen am 4. Oktober und dauern voraussichtlich zwei bis drei Wochen. „Da die Arbeiten ja überwiegend ehrenamtlich durchgeführt werden“, räumt der Petershof-Leiter ein, „ist der Zeitrahmen nicht ganz exakt zu bemessen.“