Duisburg-Marxloh. In Duisburg kooperiert die preisgekrönte Programmierschule Redi School mit Marxloher Schulen. Wie die Kinder und Jugendlichen davon profitieren.

Aufgeregt, aber vor allem voller Stolz präsentieren sie ihre neusten Computer-Projekte: Die Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums in Duisburg-Marxloh haben mithilfe der gemeinnützigen Programmierschule „Redi School of Digital Integration“ kleine Computerspiele entwickelt und Erklärvideos für Nachhaltigkeit erstellt. Damit ziehen sie jetzt ihre Besucher in den Bann. Zu ihnen zählen die Co-Gründerin der Redi School, Anne Kjær Barthel, und der Vorstandsvorsitzende des Stahlhändlers Klöckner & Co, Guido Kerkhoff. Ebenfalls staunen Oberbürgermeister Sören Link sowie die Schulleiterinnen und Schulleiter aller vier beteiligten Marxloher Schulen, die derzeit am Kinder- und Jugendprogramm der Redi School teilnehmen.

Politik, Wirtschaft und Lehrkräfte, sie alle sind beeindruckt von dem, was die Schüler schon erreicht haben, seitdem das Programm im Februar 2020 in Marxloh startete. Dessen Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen technisches Können und soziale Fähigkeiten wie Disziplin und Teamfähigkeit zu vermitteln, sie in Berufe zu integrieren und ihre Medienkompetenzen aufzubauen.

Die Programmierschule „Redi School of Digital Integration“ wächst in Marxloh stetig

Neben Standorten wie Berlin, München und Düsseldorf, werden seit knapp anderthalb Jahren auch die digitalen Kompetenzen von Kindern an Marxloher Schulen gefördert. Sie bekommen Grundlagen wie Cybersicherheit vermittelt, lernen das Zehnfingertippen und beschäftigen sich mit komplexeren Themen wie Codieren und Programmieren. Durch spielerische Ansätze und innovative Lernmethoden soll ihre Neugierde auf Technologie geweckt werden. Zudem sollen sie Einfühlungsvermögen und Zusammenarbeit stärken.

Die gemeinnützige Programmierschule „Redi School“ wächst in Duisburg-Marxloh stetig, wie Co-Gründerin Anne Kjær Bathel bestätigt. Denn immer mehr Schülerinnen und Schüler erlernen durch das Förderprogramm digitale Kompetenzen. Das freut auch Guido Kerkhoff (rechts) vom Hauptsponsor Klöckner & Co sowie Oberbürgermeister Sören Link.
Die gemeinnützige Programmierschule „Redi School“ wächst in Duisburg-Marxloh stetig, wie Co-Gründerin Anne Kjær Bathel bestätigt. Denn immer mehr Schülerinnen und Schüler erlernen durch das Förderprogramm digitale Kompetenzen. Das freut auch Guido Kerkhoff (rechts) vom Hauptsponsor Klöckner & Co sowie Oberbürgermeister Sören Link. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

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Warum die Co-Gründerin der Redi School „immer sehr gerne nach Marxloh“ fährt, wird beim Blick auf die Zahlen deutlich: Vermittelten 2020 noch zwei Lehrkräfte der Programmierschule 70 Schülerinnen und Schülern an zwei Marxloher Schulen digitale Kompetenzen, sind es jetzt bereits vier Lehrkräfte an vier Schulen und 340 Teilnehmer. Das Förderprogramm wird im Stadtteil noch weiterwachsen.

„Die positive Entwicklung der Schülerzahlen belegt, dass unser Konzept aufgeht und von den Kindern und Jugendlichen angenommen wird“, so Anne Kjær Bathel. Das Programm richtet sich insbesondere an Schüler mit Migrationshintergrund. Es soll ihnen letztlich zu einem festen Ausbildungsverhältnis verhelfen und dem Fachkräftemangel in Deutschland begegnen.

Duisburger Schüler lernen digitale Kompetenzen mit Spaß, viel Energie und Kreativität

„Die Kooperation von Politik und Wirtschaft funktioniert hier in Duisburg wirklich sehr gut. Das Beispiel Marxloh zeigt, dass das Projekt überall möglich ist, auch in den Brennpunkten“, sagt Bathel und ergänzt: „Uns ist wichtig, dass es den Kindern richtig Spaß macht, und es ist eine Freude zu sehen, wie viel Energie und Kreativität vorhanden ist. Die Kinder merken hier: Ich kann etwas! Sie erklären den Erwachsenen mit Stolz, wie man programmiert.“

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Den Spaß haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dank der kinderfreundlichen Art, mit der die Lehrkräfte diesen schwierigen Lernstoff vermitteln. Auch aufgrund ihrer technischen Ausstattung kommt die Redi School of Digital Integration an Duisburger Schulen bisher sehr gut an.

„Das Kinder und Jugendprogramm ist für uns eine riesige Möglichkeit, unsere Schülerinnen und Schüler aus teils schwierigen sozialen Verhältnissen digital zu fördern“, sagt Holger Rinn, der Schulleiter des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums. Damit spricht er auch für die anderen Schulleiterinnen und Schulleiter, die allesamt dankbar sind für die „große Unterstützung“ durch die Redi School und durch Klöckner & Co als deren Hauptsponsor in Duisburg.

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Der Kreis der teilnehmenden Schulen wird sich in den kommenden Monaten noch erweitern – und damit auch die Zahl der Kinder, die dann mit ihren Fähigkeiten am Computer selbst Erwachsene beeindrucken können.

>> OB LINK: „WESENTLICHE VORAUSSETZUNG FÜR FAIRE BILDUNGSCHANCEN“

● Der Name Redi School leitet sich von den beiden englischen Begriffen „Readiness“ (deutsch: Bereitschaft/Bereitwilligkeit) und „Digital Integration“ („digitale Integration“) ab. Die Programmierschule wurde 2015 gegründet. Co-Gründerin Anne Kjær Barthel wurde wegen dieses Start-ups zur „Mutmacherin des Jahres 2018“ ernannt und erhielt 2020 den „German Start-up Award“ als beste Sozialunternehmerin.

● An dem Kinder- und Jugendprogramm der Redi School sind in Duisburg bisher folgende vier Schulen in Marxloh beteiligt: das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, die Herbert-Grillo-Gesamtschule, die Regenbogenschule und die Grundschule Sandstraße. Bald wird die Grundschule Henriettenstraße dazukommen.

● Die Programmierschule ist auch in der Erwachsenenbildung aktiv und unterstützt dort gezielt Frauen.

OB Sören Link lobt das Förderprogramm: „Die aktive Vernetzung engagierter Akteure in der Region wie hier Redi School und Klöckner & Co ist eine wesentliche Voraussetzung für faire Bildungschancen unabhängig von Einkommen, Sprache und Wohnumfeld.“

● Weitere Infos zur Programmierschule auf de.redi-school.org (englisch).