Duisburg-Beeck. Vandalismus und Abnutzung haben den Lehnhofpark in Duisburg-Beeck unattraktiv gemacht. Jetzt will die Stadt ihn aufwendig modernisieren.
Der Lehnhofpark ist in die Jahre gekommen. Die Stadt Duisburg und die Wirtschaftsbetriebe (WBD) sehen „erhebliche Mängel“, die sie nicht nur auf Abnutzung zurückführen, sondern auch auf Vandalismus. Jetzt soll der Park in Beeck aufgewertet werden. Dieses Vorhaben will sich die Stadt nach aktuellem Stand rund 182.000 Euro kosten lassen und hat die Pläne kürzlich der Bezirksvertretung vorgelegt.
„Man wird definitiv einen Vorher-Nachher-Effekt bemerken“, verspricht WBD-Sprecherin Silke Kersken angesichts eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs. Der Park liegt nahe der Autobahn 42, zwischen der stark befahrenen Hoffsche Straße, der Weststraße, Krummbeeckstraße und der namensstiftenden Lehnhofstraße. Das Beecker Denkmal und die evangelischen Kirche neben dem Oberhof sind ebenfalls fußläufig zu erreichen.
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Grundlegend überarbeiten wollen die Wirtschaftsbetriebe die Flächen für Bäume und Sträucher und schlagen insgesamt auf dem Gelände ein gutes Dutzend an Einzelmaßnahmen vor. Einen Kahlschlag gibt es aber nicht, denn „die Arbeiten werden unter Beachtung aller Maßnahmen zum Schutz des erhaltenswerten Baumbestandes erfolgen“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage.
„Fehlende Aufenthaltsqualität“: Lehnhofpark in Duisburg-Beeck ist unattraktiv
Zwar wird der 2017 modernisierte Spielplatz im Park immer noch rege genutzt, aber schon seit Jahren nicht mehr die benachbarte Boule-Bahn und die aufgegebene Spielfläche an der Krummbeeckstraße. Ohnehin attestieren die Experten im Rathaus dem Lehnhofpark aktuell „fehlende Aufenthaltsqualität“, weil zudem zu wenig Sitzbänke aufgestellt oder falsch platziert sind. Sie schätzen die Anlage, gemessen an modernen Maßstäben, als „unattraktiv“ ein.
So soll die Umgestaltung den Park attraktiver machen und greift auch dieses Problem auf. Ein Baustein sind neue barrierefreie und barrierearme Eingänge, zudem sollen insgesamt die Wege ausgebessert und teilweise neu angeordnet werden. Dagegen verschwindet dann ein unerwünschter Trampelpfad, indem ihn eine Hecke ersetzt. Ein Sitzplatz, den aktuell alte Bahnschwellen vor Lärm schützen müssen, entsteht neu an einem ruhigeren Ort. Ebenso kommt eine Sitzbank an die Tischtennisplatte, die wiederum anders ausgerichtet wird. Damit reagiert die Stadt auch auf die Tatsache, dass Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten fehlen, etwa ihre Schläger und Tischtennisbälle abzulegen.
Das Grundstück des früheren Spielplatzes steht dann künftig Boule-Spielern zur Verfügung. Dafür brechen die Wirtschaftsbetriebe den Boden auf und legen eine bepflanzte Schotterrasenfläche an, die auch als Boule-Bahn taugt. Dort blühen später Pflanzen wie Narzissen und Krokusse, die trockenes Wetter gut vertragen.
Die städtischen Wirtschaftsbetriebe pflanzen auch ein Bienenparadies an
Ein echtes Bienenparadies wollen die Wirtschaftsbetriebe ebenfalls pflanzen. Die Böschung entlang der Hoffschen Straße, die als Lärmschutz zu der stark befahrenen Straße dient, bietet den Insekten zukünftig viel Nahrung.
Veränderungen können die Parkbesucher demnächst auch an einigen Mauern sehen, die modernisiert oder zurückgebaut werden, und die Laternen im Park leuchten außerdem bald mit LED-Lampen. Zwei Laternen stehen wegen der geänderten Wegführung dann allerdings woanders.
Längst nicht alle Vandalismusschäden werden bei der Polizei angezeigt
Den vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog hat die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck einstimmig beschlossen. Die Ausschreibung folgte umgehend und die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen. „Darüber ist die Freude groß im Stadtteil“, sagt Ratsherr Manfred Kaiser (SPD), in dessen Wahlkreis der Lehnhofpark liegt. Er hoffe, dass der Ort durch die Verschönerungen wieder viele Menschen anzieht. „Zuletzt hat man sich als Besucher dort nicht mehr wohlgefühlt“, sagt Kaiser und verweist auf Vandalismus, der „seit Jahren ein Problem“ sei. Bänke und Laternen etwa sind demnach immer wieder „mit grober Gewalt“ beschädigt worden.
Dagegen ist der Polizei der Lehnhofpark nicht für Vandalismus bekannt, wie Sprecherin Julia Schindler auf Nachfrage mitteilt. Dem zuständigen Bezirkspolizisten sei der Ort ebenfalls bisher nicht negativ aufgefallen. Er sei auch kein Treffpunkt für die Drogen- oder Trinkerszene. „Der Lehnhofpark wird rege von Familien genutzt“, so Schindler.
Tatsächlich sei der Vandalismus dort nicht so ausgeprägt und auffällig, dass die Wirtschaftsbetriebe die Polizei rufen, ergänzt WBD-Sprecherin Silke Kersken. Es gehe nicht um angezündete Spielgeräte, sondern um aufgeschlitzte Schaukelsitze oder aus Bänken herausgebrochene Holzlatten. „Das reparieren wir einfach.“
>> KOSTEN FÜR DIE PARKPFLEGE SOLLEN NICHT STEIGEN
● Parallel zu allen Modernisierungsmaßnahmen legen die städtischen Wirtschaftsbetriebe auf dem Parkgelände heimische Pflanzen – Blühgehölze und Bodendecker – neu an.
● Fürdie Pflege des Lehnhofparks erwarten die Stadt Duisburg und die WBD nach dem Umbau laut der Beschlussvorlage keine steigenden Kosten.