Duisburg-Beeck. Brandschäden, Asbest und Käferbefall: Der Oberhof in Beeck muss noch lange geschlossen bleiben. So läuft die Sanierung des historischen Gebäudes.
Mit gemischten Gefühlen verfolgt Wilma Hohmann zurzeit die Arbeiten am Oberhof. Die Vorsitzende des Trägervereins ist zwar froh, dass jetzt ein wichtiger Schritt bei der Sanierung des historischen Gebäudes gegangen werden konnte. Sie sagt aber auch: „Wann wir das Café wieder öffnen können, ist noch immer überhaupt nicht abzusehen.“
Hoffnung ist da: Anfang Juni wurde die Asbestsanierung abgeschlossen. Jetzt ist bereits der nächste Spezialist am Werk – ein Gutachter untersucht dieser Tage, welche der Dachbalken von Käfern befallen sind. „Die Firmen geben sich hier die Klinke in die Hand“, sagt Hohmann, und meint das durchaus positiv: „Ich hatte befürchtet, dass es dazwischen zu längeren Wartezeiten kommt.“ Auch das städtische Gebäudemanagement IMD helfe dem Netzwerk Oberhof sehr.
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Oberhof-Sanierung: Hausbock und andere Schädlinge in Dachbalken gefunden
Wie berichtet, hatte nach dem schweren Brand im März 2020 ein Statiker die gesamte Dachkonstruktion untersucht. Dabei stellte er fest, dass die Holzelemente vom Hausbock und weiteren Schädlingen befallen sind. Für die Verantwortlichen beim Oberhof war es nach Feuer, Asbestfund und entdeckten Brandschutzmängeln der nächste Schlag. All diese Schäden müssen nun nach und nach behoben werden.
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Im Moment laufe das sehr gut, sagt Wilma Hohmann. „Aber es braucht auch alles seine Zeit. In diesem Jahr werden wir den Oberhof auf keinen Fall mehr öffnen können.“ Dennoch hofft sie, einige Angebote, die sonst in den Seminarräumen im Obergeschoss stattgefunden haben, zeitnah an anderer Stelle anbieten zu können. Schon länger befindet sich der Verein deshalb mit der katholischen Gemeinde St. Laurentius im Gespräch – wegen des langen Lockdowns kam es aber bislang zu keinen konkreten Ergebnissen. „Es hätte ja eh nichts stattfinden dürfen“, sagt Hohmann.
Gemeinde St. Laurentius würde dem Netzwerk Oberhof helfen
Die Gemeinde hat zwar durch die Schließung von Kirche und Kloster selbst einige Räumlichkeiten verloren, aber auch für Ersatz gesorgt, etwa durch den neuen Laurentius-Treff. Dorthin könnte womöglich auch der Oberhof vorübergehend ein paar Angebote verlagern. „Es kommen positive Signale“, freut sich Wilma Hohmann, „man merkt, dass die Menschen in Beeck zusammenhalten“.
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Oft werde sie auch angesprochen und gefragt, wie man dem Netzwerk Oberhof in dieser Situation helfen kann. Ihre Antwort: „Am meisten hilft man uns mit einer Mitgliedschaft im Verein. Die kostet nur 30 Euro im Jahr, aber das ist Geld, das wir dringend benötigen.“
Denn die Finanzen bleiben weiter das größte Problem. Die laufenden Kosten muss das Netzwerk Oberhof weiter zahlen, hat aber ohne den Cafébetrieb und die Vermietung der Seminarräume keinerlei Einnahmen. „Wir finanzieren uns im Moment ausschließlich über die Mitgliedsbeiträge.“ Noch gehe das gut, aber: „Wenn es über das nächste Jahr hinaus so weitergeht, müssten wir uns etwas einfallen lassen.“
>> NEUE KÜCHE FÜR DEN OBERHOF WIRD ZWISCHENGELAGERT
• Der Oberhof ist samt Café bereits seit März 2020 geschlossen. Zunächst hatte man noch gehofft, wenigstens das Café schnell wieder öffnen zu können, während im oberen Bereich des Gebäudes gearbeitet wird. Diese Hoffnung hatte sich aber im Laufe des Jahres zerschlagen.
• Für das Café wurde inzwischen eine neue Küche gekauft. Eingebaut werden kann sie aber noch nicht – und wird deshalb bis auf weiteres zwischengelagert.