Duisburg-Marxloh. Die Not in Duisburg-Marxloh wird wegen Corona immer größer. Das merkt der Petershof beim kostenlosen Mittagstisch und bittet jetzt um Hilfe.
Dass die Armut in Duisburg-Marxloh in der Corona-Krise wächst, merkt das Team vom Petershof täglich. Deshalb bittet es die Duisburger dringend um Hilfe. Denn der kostenlose Mittagstisch am Kirchplatz der katholischen Gemeinde St. Peter muss derzeit sehr viele Bedürftige satt kriegen. „Der Mittagstisch ist voll, es kommen über 60 Leute und es werden immer mehr“, sagt der Leiter, Pater Oliver Potschien.
Ein ähnlich großer Andrang hatte im vergangenen Sommer die Ehrenamtler des Petershofs bei der Armenspeisung erstmals überfordert, mithilfe zahlreicher Lebensmittel- und Geldspenden konnten jedoch Mittagessen zubereitet und ausgeteilt werden. Inzwischen unterstützt unter anderem die Initiative „Wohltätige Hand“ um Lutz Muhr den Petershofs bei der Essensausgabe und auch der Verein Gemeinsam gegen Kälte springt regelmäßig ein. Eine muslimische Frauengruppe kocht zudem als Nachbarschaftshilfe einmal pro Woche für den Mittagstisch.
Die Solidarität in Marxloh ist ungebrochen
Die Solidarität im Stadtteil bleibe ungebrochen, so Pater Oliver, und das freue ihn sehr. So bringen beispielsweise seit Beginn ihres Fastenmonats Ramadan viele Muslime Essen vorbei, das nicht fürs allabendliche Fastenbrechen gebraucht wird.
Dennoch reichen die Lebensmittel nicht mehr für den aktuellen Bedarf. „Zu uns kommen jetzt viele, die aus Lohn und Brot gefallen sind, die wegen Corona ihren Job verloren haben“, so der Ordensbruder weiter. Zudem würden auch verstärkt Eltern einige Essen für ihre Kinder mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus sind derzeit die 16 Betten in den Notschlafcontainern neben der Kirche wieder voll belegt und die dort übernachtenden Obdachlosen stehen ebenfalls für eine warme Mahlzeit an.
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Deshalb bittet jetzt der Petershof die Öffentlichkeit erneut um Spenden. „Wir sind dankbar für alles“, sagt Pater Oliver. Denn ihm helfen auch kleine Spenden. Besonders hilfreich für die Essensausgabe sind aber haltbare Lebensmittel, beispielsweise Reis, Nudeln, Kartoffelpüree-Pulver oder Dosentomaten. Zusammen mit frischen Zutaten kochen die Ehrenamtler daraus einfache Mahlzeiten wie Suppen oder Wurstgulasch.
Alle sind sehr diszipliniert und halten sich an die Corona-Abstandsregeln
So groß die Not und der Ansturm auf die Essensausgabe auch wird, Pater Oliver betont: „Wir schicken niemanden weg, die Leute haben ja Hunger.“ Gleichzeitig seien sie aber alle diszipliniert und hielten sich an die Corona-Abstandsregeln. „Das ist alles unproblematisch.“ Ohnehin findet der Mittagstisch wegen Corona draußen auf dem Kirchplatz statt.
Allerdings feiert Pater Oliver mit seiner Gemeinde keine Präsenzgottesdienste. Sich gemeinsam in der Peterskirche zur Messe zu treffen, hält der Priester aktuell angesichts der schwierigen Pandemielage für unverantwortlich.
>> SPENDENKONTO BEIM BISTUM ESSEN
● Haltbare Lebensmittel können am Petershof (Mittelstraße 2) montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr abgegeben werden.
● Für Geldspenden gibt es ein Konto bei der Bank im Bistum Essen: DE 5836 0602 9500 1347 8015. Als Verwendungszweck bitte „Spende für den Petershof“ angeben. Wer eine Quittung fürs Finanzamt ausgestellt haben möchte, sollte seine Adresse ebenfalls auf der Überweisung vermerken.
● Weitere Informationen zur Arbeit des Petershofs gibt es auf www.georgswerk.de/petershof.
● Kontakt:0203 500 66 07 oder per Mail: sekretariat@georgswerk.de