Duisburg. Currywurst-Pommes bleibt der Renner in der Uni-Mensa – doch immer öfter werden auch vegane Gerichte aufgetischt. Im vergangenen Jahr hat das Studentenwerk Duisburg-Essen rund 500.000 Portionen mit Fleisch serviert und bereits 275.000 Essen ohne tierische Komponente.

Currywurst-Pommes bleibt der Renner in der Uni-Mensa – doch immer öfter werden auch vegane Gerichte aufgetischt. Im vergangenen Jahr hat das Studentenwerk Duisburg-Essen rund 500.000 Portionen mit Fleisch serviert und bereits 275.000 Essen ohne tierische Komponente. Damit’s auch schmeckt, wurde Koch Ulrich Mohrhagen speziell von einem der selbst ernannten veganen Rock’n’Roll-Köche geschult. Beilagen gab’s schon länger vegan. So wird das Gemüse beispielsweise in Pflanzenöl statt Butter geschwenkt. Suppen werden mit Gemüsebrühe zubereitet.

„Egal, ob man mit Fleisch oder ohne kocht, man braucht Top-Produkte“, betont Ulrich Schönhagen. Beim Fleisch wie beim Tofu gebe es erhebliche Preisunterschiede. Damit ordentlich Geschmack an den Fleischersatz kommt, bereiten er und seine Mitarbeiter etwa das Geschnetzelte einen Tag vorher vor, und marinieren es über Nacht. Inzwischen ist die Küche auch bio-zertifiziert. „Wir haben sogar mehr vegane als vegetarische Esser“, hat Petra Karst, Sprecherin vom Studentenwerk, nachgezählt.

Den Studenten schmeckt es

Mit größeren Mengen kennt sich Mohrhagen aus. Bevor er in der Mensa anheuerte, kochte er auf Kreuzfahrtschiffen und versorgte die hungrigen Passagiere mit Leckereien. Bevor regelmäßig ein eigenes veganes Essen angeboten wurde, gab’s in der Uni-Kantine ein veganes Buffet. „Das war immer besonders hübsch angerichtet“, loben seine Mitarbeiter. Mohrhagen: „So groß ist der Unterschied zu vorher gar nicht.“ Er hat schon immer gerne Gemüse verarbeitet, war unter Deck oft für Suppen und Beilagen zuständig. Die Rezepte hat er teilweise selbst kreiert oder zumindest an die großen Mengen angepasst. Zum Welt-Vegan-Tag, den die Uni am 3. November begeht, hat der vegane Starkoch Björn Moschinski für die Studentenwerke exlusiv ein Gericht entwickelt, das auch in Duisburg auf die Teller kommt.

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Den Studenten, die an diesem Mittag in der Mensa tafeln, schmeckt’s. „Ich finde es gut, dass es so eine große Auswahl gibt und auch veganes Essen dabei ist“, sagt Promotionsstudentin Galina Marzun. Sie hat sich trotzdem für Grünkohl mit Mettwurst entschieden. „Es schmeckt besser als es aussieht.“ So lautet auch das Urteil von den Erstsemestern Sebastian und Daniel. Die hatten vorher viele Schauergeschichten über die Mensa gehört. „Aber man kann es essen“, finden die angehenden Nano-Ingenieure. Einer hat sogar eine vegetarische Nudel-Variante erwischt. Das war aber eher Zufall. Für Veganer gäbe es Kartoffel-Mohn-Pfanne mit Gemüse. Koch Mohrhagen glaubt: „Das ist zünftig, damit kann ich auch Fleischesser überzeugen.“

Mensapreise zum Wintersemester leicht angehoben

Das Studentenwerk hat zu Beginn des Wintersemesters die Mensapreise erhöht. Beilagen kosten ab sofort 20 Cent, das Stammessen ebenfalls zehn Cent mehr. Es schlägt mit 1,80 Euro zu Buche. Der Allgemeine Studierenden Ausschuss kritisiert die Preissteigerung. Statt die Studenten zu Kasse zu bitten, sollte man sich um mehr Zuschüsse des Landes bemühen.

Auf Nachfrage erklärt Petra Karst vom Studentenwerk der Uni Duisburg-Essen: „Es ist die erste Erhöhung seit 2007. In all den Jahren haben wir die gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Lebensmittel nicht weitergegeben.“ Gleichzeitig habe das Land die Zuschüsse für die Studentenwerke kontinuierlich gekürzt. Sie machen nur noch rund zwölf Prozent des Gesamtbudgets aus. Die Sozialbeiträge der Studenten seien wichtiger geworden. Derzeit gehen 95 Euro des Semesterbeitrags ans Studentenwerk. Mit dem Geld werden etwa die Mensen, Kindertagesstätten, Sozialberatung und Wohnheime finanziert.

„Wir bieten für das Geld viel“, verspricht Karst. So würden derzeit die Gerichte, die im Acht-Wochen-Rhythmus wieder auf der Speisekarte landen, von einer Ernährungsberaterin durchleuchtet. Künftig können Studenten, die an Lebensmittelallergien leiden, genau erfahren, ob sich Laktose oder Gluten in dem Essen versteckt. „Das finden wir zeitgemäß, ist aber auch sehr aufwändig.“ Zudem betont Karst, dass Bedienstete und Gäste, die die Mensen nutzen, prozentual stärker zur Kasse gebeten werden.