Duisburg. Im ganzen Land gehen die geht der Ansturm auf die Universitäten nach dem Doppel-Abitur-Jahrgang wieder zurück. Nur die Universität-Duisburg-Essen lockt mehr und mehr Studenten in ihre Hörsäle. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Zahl der Geisteswissenschaftler angestiegen ist.

Etwas hektisch kommt der Brillenträger auf seinem Longboard vor dem Hörsaal an. Er hat keine Zeit für ein paar Worte, entschuldigt sich aber im feinsten Studenten-Deutsch: „Sorry, ich muss da eigentlich nicht rein, die Vorlesung hatte ich schon letztes Semester. Aber so aus Motivationsgründen kommt das gut.“

An der Universität in Duisburg hat das Wintersemester 2014/15 begonnen. Wieder einmal heißt es für viele alte Hasen: „Dieses Semester wird alles anders!“ und für die „Erstis“ geht endlich der Traum vom Studentenleben in Erfüllung. Und es könnte endlich das Halbjahr sein, das der Universität-Duisburg-Essen (UDE) das Knacken einer „magischen“ Grenze beschert: Laut Prognosen des Wissenschaftsministeriums studieren demnächst erstmals mehr als 40.000 Menschen an der UDE. Die genauen Zahlen stehen erst in den nächsten Wochen fest, wenn die Einschreibung und Rückmeldung abgeschlossen ist.

Zulassungsbeschränkung in einigen Studiengängen aufgehoben

„Einen positiven Trend verzeichnen wir bereits jetzt bei den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften“, erläutert Uni-Sprecherin Beate Kostka: „Hier wirkt sich besonders aus, dass wir in mehreren Studiengängen die Zulassungsbeschränkung aufgehoben haben. Damit ist eine psychologische Hürde weggefallen, und das hat offenbar viele junge Leute dazu bewogen, sich an der UDE einzuschreiben.“ Landesweit studieren rund 106.000 neue Erstsemester, das sind 5000 weniger als noch im vergangenen Wintersemester. Laut Bildungsministerin Svenja Schulze liegt das vor allem am doppelten Abiturjahrgang, der im Wintersemester 2013/2014 Rekord-Aufnahmezahlen an den Unis verursacht hatte.

Viele haben die wichtigsten Uni-Einrichtungen schon entdeckt. Sie eilen in der Pause in die Mensa und in die „Caféte“ am Campus. In den Hörsaal geht’s dann später wieder – bestimmt.