Duisburg. . Die städtische Duisburger Immobiliengesellschaft Gebag will sich auf ihren Bestand von rund 12.000 Wohnungen konzentrieren. In Rheinhausen ist zudem geplant, ältere Gebäude abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Bei diesem Vorhaben spielen auch Bienen eine Rolle.

Deutlicher kann eine Neuorientierung kaum ausfallen: Die Gebag verabschiedet sich von Großprojekten wie der Küppersmühle und plant zumindest bei einem neuen Bauvorhaben auch Lebensraum für Bienen ein.

Konkret geht es um die Franz-Schubert-Straße in Rheinhausen, wo die städtische Immobiliengesellschaft sechs Gebäude mit 156 Wohnungen aus der Bauzeit zwischen 1950 und 1960 besitzt, die ihr nicht mehr richtig Freude bereiten. Die Gründe: Leerstand über 40 Prozent, hoher Sanierungsbedarf, nicht barrierefrei und nicht mehr heutigen Ansprüchen ans Wohnen genügend.

In einem „Standortkonzept“ heißt es schlicht: „Abriss und Neubau“. 70 Wohneinheiten sollen in neuen Mehrfamilienhäusern entstehen, davon 60 öffentlich gefördert, sowie rund 20 „Einfamilien-Miethäuser“. Und das alles eingebettet in eine Grünlandschaft, in der aktives Eingreifen der Mieter ausdrücklich erwünscht ist. „Urban Gardening“ lautet das Modewort dafür, also innerstädtisches Gärtnern: Nachbarn mit Harken und Schaufeln, die sich ihr Umfeld gemeinsam wohnlich gestalten, Alt und Jung, Zuwanderer und Alteingesessene Seite an Seite, Nachbarschaft statt Vereinsamung plus Aufwertung des gesamten Quartiers, so stellt man sich bei der Gebag das Projekt vor.

Leerstand ist dem Zustand der Gebäude geschuldet

Und als i-Tüpfelchen kommen noch die Bienen dazu, die auf dem Gelände ebenfalls ihre Heimat finden sollen und Natur wie Nachbarschaft bereichern sollen – das neue Miteinander durch gemeinsames Honigschlecken.

Den viel zu hohen Leerstand von Gebag-Wohnungen abzubauen hat der „Neue“ an der Spitze der Stadt-Tochter als einen Schwerpunkt seiner Arbeit definiert. Bernd Wortmeyer: „Die Gebag wird sich nun wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren: die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer rund 12.000 Wohneinheiten.“ Der Leerstand sei zu einem großen Teil nicht strukturell bedingt, „sondern ausschließlich dem Zustand der Wohnungen und Gebäude geschuldet“, sagt der im April vom Stadtrat gewählte Gebag-Chef.

Barrierefreie Wohnungen für alternde Gesellschaft

Erforderlich seien „zukunftsfähige Wohnqualitäten“, festgemacht an Grundrissen, Wohnungsgrößen, Bädern, Balkonen, Gebäude-Optik und Umfeld. Eine Rolle spielt auch die demografische Entwicklung: Barrierefreie Wohnungen für eine alternde Gesellschaft, Wohnungsrückbau wegen schrumpfender Bevölkerung.

„Bezahlbares Wohnen mit guten Qualitätsstandards“ hat sich Wortmeyer auf die Fahnen geschrieben und will dafür Geld in die Hand nehmen. Aber er macht auch deutlich: „Unsere Investitionen werden wirtschaftlich sein.“