Duisburg. Mehrgenerationenwohnen, Wohnen mit Kindern, Wohnen ohne Auto – für neue, gemeinschaftsorientierte Wohnformen gibt es steigende Nachfrage. Damit solche Projekte nicht schon im Anfangsstadium stecken bleiben, bietet die Stadt Duisburg Unterstützung an.

Wie finden Menschen mit einem gemeinsamen Ziel in Sachen Wohnen überhaupt zusammen, wie finden sie Investoren und Grundstücke für ihr Vorhaben? Bei solchen Fragen wolle man helfen, sagt Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des Amtes für Soziales und Wohnen in Duisburg und verweist auf die neueingerichtete Kontaktstelle der Wohnberatung, die als „Türöffner“ wirken soll bei Baugesellschaften oder Behörden.

Ein Beispiel neuen Wohnens soll in Rumeln realisiert werden. Ein Verein plant 47 Mehrgenerationenwohnungen auf einem früheren Schulgrundstück, als Partner wurde der Spar- und Bauverein Friemersheim gefunden. Gemeinschaftseinrichtungen gehören ebenso zum Projekt wie die Ausrichtung auf gegenseitige Hilfe.

Ein weiteres Projekt unter der Überschrift „Gemeinsam leben“ ist im Bereich Stadtmitte/ Hochfeld in der Planung. Hier ist die städtische Baugesellschaft Gebag mit im Boot.

Viele formale Hürden

Mit dem Ausbau ihrer Beratungsangebote reagiert die Stadtverwaltung unter anderem auf die Nachfrage nach Wohnformen neuer Art, wie sie unter anderem auf den zweimal jährlich veranstalteten Wohnungsbörsen festgestellt wurde. Selbstständig bleiben, aber nicht allein sein, ist ein Anliegen bei der Suche nach einer Wohnung, vor allem, aber nicht nur bei Menschen im reiferen Alter.

Im Aufbau sei derzeit eine Interessenten-Datenbank, um Menschen mit ähnlichen Wohn-Wünschen zusammenzubringen, berichtete Dagmar Danes von der Wohnberatungsagentur.

Es gebe „viele formale Hürden“ im Planungs- und Baurecht, wo man von Amts wegen helfen könne, so Holger Botz vom Amt für Stadtentwicklung, der keinen Hehl daraus macht, dass die Umsetzung neuer Wohnformen ganz im Sinne der städtischen Planer sei. Innovative Wohnprojekte seien wichtig für die Quartiersentwicklung, gerade auch in schwierigeren Lagen. Sein Amt sei daher „offen für neue Ideen“.

So gibt es bei der Stadt nicht nur eine Erstberatung, sondern auch Folgetermine, bei denen Interessenten mit Ideen mit Fachleuten etwa von der Städtebauförderung oder dem Immobilienmanagement oder auch Baugesellschaften und -genossenschaften zusammenkommen – und zwar ganz gleich, ob es um geförderten Wohnraum oder Eigentum geht.