Box zu eng oder Autos zu groß? Ärger in Duisburger Parkhaus
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Duisburg. . Das typische Bild: Ein großer Geländewagen steht auf gleich zwei Parkplätzen und blockiert die letzte freie Box. Dass die Schuld daran bei den Betreibern und ihren als zu klein wahrgenommenen Boxen liegt, streitet die Vollmer-Gruppe, die das Parkhaus am City Palais in Duisburg bewirtschaftet, ab.
Susan Vollmer ist etwas genervt. Sie betreibt mit der Vollmer-Gruppe unter anderem das Parkhaus im Duisburger Einkaufszentrum City-Palais an der Königstraße. „Alle paar Jahre geht der ADAC durch die Parkhäuser der Nation und stellt am Ende fest, dass die Parklücken für große Geländewagen viel zu klein sind.“
Tatsächlich flammt die Debatte um die Breite der Parkboxen immer wieder auf und sorgt gerade bei Fahrern von SUV – diese immer beliebter werdenden, breiten, hohen Familienkutschen – für Aufregung. Und nicht nur diese Autofahrer sind von der zur Verfügung stehenden Parkfläche alles andere als begeistert: „Die Lücken sind oft zu klein. Ich sage immer, die Parkhausplaner haben in der DDR gelernt und immer nur genügend Platz für einen Trabbi gelassen“, erklärt Willi Schmotz, selbst Parkhaus-Kunde mit einem Lachen.
Autos sind breiter geworden
Im Witz des Duisburgers steckt jedoch ein Funken Wahrheit, sagt Susan Vollmer: „Früher wurden Parkplätze für kleinere Autos gebaut. Wenn wir ein solches Objekt kaufen, dann müssen wir auf eine bestimmte Anzahl von Stellplätzen kommen, damit sich das für uns rechnet.“ In den älteren Parkhäusern wurden die Boxen in den Siebzigern noch auf 2,20 Meter Breite ausgelegt. Heute bekommt da schon ein Golf Probleme.
Mehr Platz? Dann wird’s teurer
Für Susan Vollmer stellt sich an dieser Stelle eine einfache Rechnung: „Wenn wir die Anzahl der Boxen zwischen den Pfeilern von drei auf zwei reduzieren, dann erhöht sich der Parkpreis logischerweise und die Kunden zahlen im City-Palais statt 1,50 pro Stunde dann zwei Euro.“ Genau dazu seien viele Kunden aber nicht bereit: „Die Betreiber sollen ruhig etwas tun für ihr Geld“, sagt zum Beispiel Bärbel Beckers und ergänzt: „Mehr als den aktuellen Preis werde ich mit Sicherheit nicht bezahlen.“
Nur die wenigsten Nutzer sehen die Schuld für enge Lücken zwischen zwei Autos im Parkhaus bei den Besitzern und Betreibern selbst: „Wenn ich mit meinem Kia in einem Parkhaus mit engen Lücken einparke, dann stelle ich mich schon vorsorglich auf zwei Plätze. Dann bin ich so frech, weil ich nicht will, dass mir irgendwer Beulen in den Wagen schlägt“, meint Nutzer Günter Pattar. Er denkt dabei genauso wie viele andere Fahrer von Wagen mit Übergröße.
Tops und Flops in Duisburg
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Parkhaus-Pacht Minus-Geschäft
Susan Vollmer dagegen versteht den Drang nicht, mit Geländewagen durch die Stadt zu fahren: „Diese Leute glauben, sie seien im Recht, wenn sie zwei Parkplätze für sich beanspruchen“, sagt sie. Darauf, dass das keineswegs so ist, weist die Vollmer-Gruppe mit großformatigen Schildern hin. Aber eigentlich kann sie nichts dagegen tun, denn Kontrollen durch eigene Angestellte sind zu aufwändig und deshalb nicht realistisch. „Viele Leute wollen immer mehr haben, aber wenig dafür bezahlen“, erklärt sich Vollmer das Verhalten mancher Kunden.
In Zukunft will Vollmer sich wohl mehr auf den Dienstleistungssektor zurückziehen. Für ein mittelständisches Unternehmen sei die Parkhaus-Pacht jetzt schon in vielen Fällen ein Minus-Geschäft.
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